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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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vor der Ecazi-Revolte gewesen, noch vor seiner Heirat ... und lange Zeit vor der Tleilaxu-Invasion. Der Raum musste sicher sein.
    Dominic flüsterte Shandos Namen und schloss die Augen. Die Kabine stürzte mit angsteinflößender Geschwindigkeit in die Tiefe. Jetzt hoffte er, dass diese verborgenen Systeme nicht durch C'tairs Sabotageversuche beschädigt worden waren. Er atmete tief durch und holte Bilder aus seiner Vergangenheit auf die Projektionsfläche seiner Augenlider. Er sehnte sich danach, in die magische Höhlenstadt zurückzukehren – und gleichzeitig fürchtete er sich vor der grausamen Realität, die ihn dort erwartete.
    Als die Liftkabine anhielt, trat Dominic mit einer kompakten Lasgun in den Händen hinaus. Im Schulterholster führte er außerdem eine Maula-Pistole mit sich. Der dunkle Lagerraum roch nach Staub, Schimmel und langer Unbenutztheit. Hier hatte sich seit Jahren niemand mehr aufgehalten.
    Er bewegte sich vorsichtig und trat an den versteckten Schrank, in dem er zwei unauffällige Overalls verstaut hatte, wie sie von Arbeitern der mittleren Schichten getragen wurden. Er hoffte, dass die Tleilaxu keine drastischen Änderungen an den Arbeiteruniformen vorgenommen hatten, und zog sich einen Overall an. Die Lasgun steckte er in eine eigens angefertigte Tasche, die er unter der Kleidung direkt am Körper trug.
    Dominic wusste, dass er jetzt nicht mehr umkehren konnte. Er kroch durch die düsteren Korridore und stieß auf ein Panoramafenster aus Plaz. Nach zwei Jahrzehnten konnte er wieder einen Blick auf die verwandelte unterirdische Stadt werfen.
    Er blinzelte fassungslos. Das einstmals prächtige Große Palais war geplündert worden. Der glitzernde Marmor war vollständig verschwunden und ein ganzer Flügel durch eine Explosion zerstört. Das riesige Gebäude machte nun den Eindruck eines heruntergekommenen Lagerhauses, es war nicht mehr als eine hässliche Beamtenkaserne. Durch die Plazscheiben sah er widerliche Tleilaxu, die wie Küchenschaben umhereilten und ihren Geschäften nachgingen.
    Vor dem projizierten Himmel erkannte er längliche Flugkörper mit blinkenden Lichtern, die auf zufälligen Bahnen jede Bewegung verfolgten. Überwachungskapseln. Militärisches Gerät aus ixianischer Fertigung, das in Kriegsgebieten zum Einsatz kommen sollte. Jetzt setzten die Tleilaxu dieselbe Technik ein, um sein Volk auszuspionieren, damit es sich ständig vor Angst niederkauerte.
    Angewidert suchte Dominic weitere Beobachtungsfenster in der Höhlendecke auf und näherte sich einigen Menschengruppen. Er blickte in gebrochene Augen und ausgemergelte Gesichter und machte sich bewusst, dass es keine Gestalten aus einem Alptraum waren, sondern sein Volk. Er wollte mit diesen Menschen reden, ihnen Mut machen und versprechen, dass er etwas unternehmen würde, und zwar bald. Aber er durfte sich nicht zu erkennen geben. Er wusste noch nicht genug über die Veränderungen seit der Vertreibung seiner Familie.
    Diese loyalen Ixianer hatten sich auf Dominic Vernius verlassen, ihren rechtmäßigen Herrscher, und er hatte sich der Verantwortung für sie entzogen. Er war geflohen und hatte sie alle ihrem Schicksal überlassen. Sein Magen verkrampfte sich, als er von einem unerträglichen Schuldgefühl überwältigt wurde.
    Dominic suchte in der Höhlenstadt nach den besten Beobachtungspunkten und den am schwersten bewachten Industriekomplexen. Manche waren geschlossen und aufgegeben, andere durch summende Abschirmungsfelder gesichert. Auf dem Boden der Grotte arbeiteten Suboiden und Ixianer gemeinsam wie geknechtete Sklaven.
    Dann flammten Lichter an den Balkonen des verunstalteten Großen Palais auf. Lautsprecher ertönten und ließen die synchronisierten Worte wie mächtige Wellen durch die Grotte hallen.
    »Volk von Xuttuh«, sagte eine akzentbehaftete Stimme auf Galach, »wir suchen weiter nach den Parasiten in unserer Mitte. Wir tun alles Notwendige, um die Krebsgeschwüre der Verschwörer und Verräter auszumerzen. Wir Bene Tleilax haben großzügig Ihre Versorgung übernommen und Sie zu einem Teil unserer heiligen Mission gemacht. Deshalb werden wir alle bestrafen, die Sie von Ihren wichtigen Aufgaben abbringen wollen. Sie müssen Ihre neue Stellung im Universum verstehen und akzeptieren!«
    Auf dem Höhlenboden erkannte Dominic Trupps von Soldaten, die Arbeiter zusammentrieben. Sie trugen die unverkennbaren grau-schwarzen Uniformen der Sardaukar und tödliche imperiale Waffen. Also versuchte Shaddam gar nicht

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