Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
mehr, seine Verwicklung in die Angelegenheit zu verschleiern. Dominic kochte vor Wut.
    Auf einem Balkon des Großen Palais wurden zwei eingeschüchterte Gefangene von Sardaukar und Tleilaxu-Meistern nach vorn gebracht. Wieder ertönten die Lautsprecher. »Diese beiden wurden bei der Sabotage an lebenswichtigen Industrien ertappt. Während der Befragung identifizierten sie weitere Verschwörer.« Es folgte eine unheilverkündende Pause. »Noch in dieser Woche ist mit weiteren Exekutionen zu rechnen.«
    Nur vereinzelte Stimmen in der Menge wagten zu protestieren. Hoch oben drängten die Sardaukar die um sich schlagenden Gefangenen zum Rand des Balkons. »Tod allen, die sich uns widersetzen!« Die Wachen – imperiale Sardaukar – stießen sie über den Rand, und tief unten lief die Menge auseinander. Die Opfer fielen durch den Abgrund aus leerer Luft und stießen grauenerregende Schreie aus, die abrupt verstummten.
    Dominic sah alles entsetzt mit an. Er war schon viele Male auf denselben Balkon getreten, um Ansprachen zu halten. Von dort hatte er sich an seine Untertanen gewandt, hatte ihre Arbeit gelobt und Belohnungen für jede Steigerung der Produktivität versprochen. Eigentlich hätte der Balkon des Großen Palais ein Ort sein sollen, mit dem das Volk die Güte ihrer Herrscher verband – und keine Hinrichtungsbühne.
    Von unten waren Schüsse und das Zischen von Lasguns zu hören. Die Sardaukar griffen hart durch, um in der wütenden und aufgeregten Bevölkerung die Ordnung wiederherzustellen.
    Die verstärkte Stimme gab eine weitere Strafmaßnahme bekannt. »In den nächsten drei Wochen werden die Rationen um zwanzig Prozent reduziert. Die Produktivität wird ihren derzeitigen Stand beibehalten, ansonsten wird es zu weiteren Einschränkungen kommen. Falls sich Freiwillige melden, die Namen bislang unbekannter Verschwörer nennen, werden sie großzügige Belohnungen erhalten.«
    Die selbstgefälligen Tleilaxu-Meister kehrten mit wehenden Gewändern um und folgten den Sardaukar zurück ins geschändete Palais.
    In seinem Zorn wäre Dominic am liebsten in die Stadt gestürmt und hätte das Feuer auf die Sardaukar und Tleilaxu eröffnet. Doch ganz allein als heimlicher Spion konnte er höchstens symbolischen Widerstand leisten. Aber er wollte seine Identität nicht für eine so sinnlose Geste offenbaren.
    Er hatte so heftig mit den Zähnen geknirscht, dass ihm nun der Kiefer schmerzte. Er hielt sich am Geländer fest und erkannte, dass er vor langer Zeit mit seiner Braut Lady Shando genau auf dieser Beobachtungsplattform gestanden hatte. Sie hatten sich an den Händen gehalten und auf die gewaltige Höhle mit den märchenhaften Gebäuden von Vernii geblickt. Sie hatte elegante Kleidung vom imperialen Hof getragen, und ihre Augen hatten hell gestrahlt.
    Doch der Imperator hatte die Beleidigung niemals vergessen, dass sie ihm den Dienst als Konkubine aufgekündigt hatte. Elrood hatte viele Jahre auf eine Gelegenheit zur Rache gewartet, und ganz Ix hatte dafür büßen müssen ...
    Auf Dominics Brust schien eine gewaltige Last zu drücken. Er hatte alles gehabt – Reichtum, Macht, einen wohlhabenden Planeten, eine vollkommene Frau, eine gute Familie. Nun war die Höhlenstadt schwer verwundet, und kaum noch etwas erinnerte an ihre ehemalige Pracht.
    »Sieh nur, was sie getan haben, Shando!«, flüsterte er verzweifelt, als würde sie in Geistergestalt an seiner Seite wandeln. »Sieh nur, was sie angerichtet haben!«
    Er blieb längere Zeit in Vernii und wälzte Vergeltungspläne. Und als er sich für die Abreise bereitmachte, wusste Dominic Vernius genau, was er tun würde, um zurückzuschlagen.
    Die Geschichte würde seine Rache niemals vergessen.

73
     
    Macht und Täuschung sind die Instrumente der Staatskunst. Doch man vergesse nie, dass die Macht jene täuscht, die sie benutzen – indem die Macht sie zum Glauben verleitet, sie könnte die Defizite ihrer Unwissenheit überspielen.
    Graf Flambert Mutelli,
    aus einer frühen Rede vor dem Landsraad
     
     
    Endlich konnte Abulurd wieder die friedlichen Nächte auf Lankiveil genießen. Er bereute es nicht, seine einflussreichen Familienbande gekappt zu haben. Er war völlig zufrieden.
    Prasselnde Feuer in den Kaminen der großen Zimmer wärmten das restaurierte und neu eingerichtete Blockhaus am Tula-Fjord. Nach dem Festmahl aus Barsch-Paella, das sie zur Feier des Wiederbezugs gemeinsam mit den Dienern veranstaltet hatten, ruhten sich Emmi und er gesättigt im

Weitere Kostenlose Bücher