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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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eines Bezugsrahmens sachkundig gemacht haben, der wenig oder gar keine Relevanz für den Kontext der Frage besitzt.
    Zensunni-Feststellung
     
     
    An einem seltenen Nachmittag der Entspannung sonnte sich Dr. Wellington Yueh auf der Veranda seines Hauses auf Richese und dachte über Nervensysteme und Schaltkreise nach. Am Himmel glitt der künstliche Laborsatellit Korona vorbei, der den Planeten zweimal pro Tag im niedrigen Orbit umrundete.
    Nachdem acht Jahre vergangen waren, hatte Yueh seine unangenehmen Erfahrungen bei der Untersuchung von Baron Wladimir Harkonnen beinahe vergessen. In der Zwischenzeit hatte der Suk-Arzt große Fortschritte gemacht, und seine eigenen Forschungen waren wesentlich interessanter als irgendeine Krankheit.
    Yueh hatte die fürstliche Bezahlung durch den Baron in Laboreinrichtungen rund um sein neues Anwesen auf Richese investiert und viel auf dem Gebiet der Cyborg-Entwicklung erreicht. Nachdem das Problem der Verbindung zwischen biologischen Nerven und elektronischen Rezeptoren gelöst war, hatten sich die anschließenden Erfolge sehr schnell eingestellt. Neue Methoden, neue Techniken und zum Entzücken der Richesianer neue kommerzielle Möglichkeiten.
    Premierminister Ein Calimar hatte bereits erste kleine Gewinne aus dem Cyborg-Geschäft eingestrichen, indem er still und heimlich bionische Hände, Füße, Ohren und Augen mit optischen Sensoren verkaufte. Genau diesen Aufschwung hatte die kränkelnde richesische Ökonomie benötigt.
    Zum Zeichen seiner Dankbarkeit hatte der Premierminister dem Arzt eine prächtige Villa mit großzügigem Grundstück auf der hübschen Manha-Halbinsel geschenkt, dazu eine komplette Dienerschaft. Yuehs Frau Wanna fühlte sich in ihrem Heim sehr wohl, vor allem in der Bibliothek und an den Meditationsteichen, während der Arzt selbst die meiste Zeit in seinen Forschungsstätten verbrachte.
    Er nahm einen Schluck vom süßen Blütentee und beobachtete, wie ein weiß-goldener Ornithopter auf einem Rasenstück am Seeufer landete. Ein Mann in tadellosem weißem Anzug stieg aus und kam über die sanft ansteigende Fläche in Yuehs Richtung gelaufen. Trotz seines fortgeschrittenen Alters bewegte er sich recht schnell. Die Sonne spiegelte sich auf seinen goldenen Revers.
    Der Arzt erhob sich von der Sonnenliege und verbeugte sich. »Was verschafft mir die Ehre Ihres hohen Besuchs, Premierminister Calimar?« Yuehs Körper war schlank und sehnig. Er trug einen Schnurrbart und hatte das lange schwarze Haar mit einem silbernen Ring zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
    Calimar setzte sich an einen Tisch, der im Schatten der Veranda stand. Er lauschte auf einen Lautsprecher im Gebüsch, der Vogelgesang imitierte, und verscheuchte einen Diener, der sich ihm mit einem Tablett voller Getränke näherte. »Dr. Yueh, ich möchte, dass Sie über die Tragödie des Hauses Atreides und den schwer verletzten Rhombur Vernius nachdenken.«
    Yueh strich über seine langen Schnurrbartenden. »Ein bedauerliches Unglück. Schrecklich – nach dem, was meine Frau mir darüber erzählt hat. Prinz Rhomburs Konkubine ist eine Bene Gesserit, genauso wie Wanna, und ihre Botschaft klang sehr verzweifelt.«
    »Ja. Vielleicht könnten sie ihm helfen.« Calimars Augen funkelten hinter seinen Brillengläsern. »Ich bin sicher, dass wir einen exorbitanten Preis verlangen können.«
    Yueh kam diese Bitte sehr ungelegen. Er genoss zwar die Muße auf seinem Anwesen, wollte aber so schnell wie möglich seine Arbeit fortsetzen, da es noch so viel zu tun gab. Er wollte nicht umziehen, und schon gar nicht auf eine feuchte Welt wie Caladan. Trotzdem wurde ihm auf dieser modernen Industriewelt allmählich langweilig. Hier gab es kaum noch Herausforderungen außer Verfeinerungen der Arbeit, die er schon vor Jahren geleistet hatte.
    Er dachte über Rhomburs Verletzungen nach. »Ich habe noch nie zuvor einen so umfangreichen Körperersatz geschaffen.« Er strich mit einem Finger über seine purpurroten Lippen. »Es wäre eine große Aufgabe, die viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Vielleicht müsste ich mich sogar dauerhaft nach Caladan versetzen lassen.«
    »Ja, und Herzog Atreides würde für alles bezahlen.« Calimar blickte ihn erwartungsvoll an. »Eine solche Gelegenheit dürfen wir uns nicht entgehen lassen.«
     
    * * *
     
    Der Hauptsaal von Burg Caladan wirkte riesig, genauso wie der uralte Stuhl des Herzogs, von dem aus Paulus Atreides viele Jahre lang sein Volk regiert hatte. Leto schien

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