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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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vor. Mit einem tragbaren Apparat suchte Thufir den Raum nach Abhörvorrichtungen ab, ohne fündig zu werden. Das bedeutete wahrscheinlich nur, dass sie schwierig aufzuspüren oder ungewöhnlich exotisch konstruiert waren.
    Er fand sich zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit am Treffpunkt ein und stellte fest, dass das Restaurant noch unsauberer als sein Zimmer war. Die Tischdecken, die Stühle, die Gläser – alles war dreckig. Die Unterhaltungen der Gäste wurden in einer Sprache geführt, die er nicht verstand. Hier schien alles darauf angelegt zu sein, den Besuchern Unbehagen zu vermitteln, damit sie keineswegs den Wunsch verspürten, länger als unbedingt nötig zu bleiben.
    Doch Hawat hatte ohnehin nichts anderes im Sinn.
    Wykk kam hinter einem Tresen hervor und führte ihn zu einem Tisch neben einem großen Plazfenster. Dort saß bereits ein anderer kleinwüchsiger Mann, der eine Suppe von undefinierbarer Zusammensetzung löffelte. Er trug eine rote Jacke, weite Hosen und Sandalen. Er blickte zu Hawat auf, ohne sich die Suppenreste vom Kinn zu wischen.
    »Meister Zaaf«, sagte Wykk und deutete auf den unbesetzten Stuhl auf der anderen Seite des kleines Tisches. »Das ist Thufir Hawat, ein Vertreter der Atreides. Es geht um unser Angebot.«
    Hawat fegte die Krümel von der Sitzfläche, bevor er sich auf den Stuhl setzte. Das Mobiliar war eindeutig nicht für einen Mann von seiner Größe ausgelegt. Er riss sich zusammen und ließ sich nichts von seinem Abscheu anmerken.
    »Speziell für unsere Gäste von fremden Welten haben wir eine köstliche Schwurmsuppe zubereitet«, sagte Zaaf.
    Ein stummer Kellnersklave kam mit einer Terrine vorbei und füllte Suppe in eine Schale. Ein anderer klatsche blutige Fleischstücke auf Teller, die er beiden Männern hinschob. Niemand hielt es für notwendig, Hawat über die Herkunft des Fleisches aufzuklären.
    Der Sicherheitsbeauftragte blickte sich um und konnte nirgendwo Giftschnüffler entdecken. Also musste er sich auf seine eigenen Mittel verlassen. »Ich verspüre keinen besonderen Hunger – auch angesichts der schwierigen Aufgabe, die ich für meinen Herzog zu erfüllen habe.«
    Mit kräftigen Händen griff Meister Zaaf nach dem Stück Fleisch, stopfte es sich in den Mund und kaute so laut schmatzend, als wollte er Hawat absichtlich provozieren.
    Schließlich wischte sich der Tleilaxu das Kinn mit dem Ärmel sauber. Seine glitzernden schwarzen Augen blickten zum viel größeren Mentaten auf. »Bei uns ist es Sitte, geschäftliche Verhandlungen wie diese während einer Mahlzeit zu führen.« Er tauschte sein Gedeck gegen Hawats Fleischteller und Suppenschale aus und machte sich darüber her. »Essen Sie, essen Sie!«
    Hawat nahm ein Messer und schnitt ein kleines Stück Fleisch ab. Er aß nur so viel, wie es die Höflichkeit verlangte, und spürte, wie sein implantierter Injektor bei jedem Bissen aktiv wurde. Es fiel ihm schwer, die durchgekaute Masse hinunterzuschlucken.
    »Die Teller zu tauschen ist eine uralte Tradition«, sagte Zaaf, »unsere Methode zur Verhinderung von Giftanschlägen. In diesem Fall hätten Sie als Gast darauf bestehen müssen, nicht ich.«
    »Ich werde es mir merken«, entgegnete Hawat; dann wollte er endlich zur Sache kommen. »Vor kurzem erhielten wir ein Angebot der Tleilaxu, einen Ghola zu züchten, nachdem der Sohn des Herzogs bei einem schrecklichen Unfall ums Leben kam.« Hawat zog ein zusammengefaltetes Dokument aus einer Jackentasche und schob es über den Tisch, wodurch es mit Fett- und Blutflecken verunziert wurde. »Herzog Atreides hat mich gebeten, Sie nach den Bedingungen dieses Angebots zu fragen.«
    Zaaf warf nur einen flüchtigen Blick auf das Schreiben und konzentrierte sich wieder auf sein Essen. Er schlug sich den Bauch voll und spülte schließlich mit einer trüben Flüssigkeit aus einem Becher nach. Dann griff er nach dem Dokument und stand auf. »Nachdem wir uns nun Ihres ernsthaften Interesses versichert haben, werden wir einen für uns akzeptablen Preis festsetzen. Bleiben Sie auf Ihrem Zimmer, Thufir Hawat, und warten Sie auf unsere Antwort.«
    Er beugte sich über den Mentaten, der sich noch nicht vom Platz erhoben hatte, und Hawat sah in seinen Pupillen puren Hass auf die Atreides. »Unsere Dienste werden auf keinen Fall billig sein.«

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    Als Menschen neigen wir dazu, sinnlose Forderungen und bedeutungslose Fragen an das Universum zu stellen. Allzu häufig stellen wir solche Fragen, nachdem wir uns innerhalb

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