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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ist Kailea tot, und für Sie ist jede Hoffnung verloren, jemals mein Vertrauen zurückzugewinnen.«
    »Ich hätte es auch gar nicht verdient.« Goire blickte in Letos graue Augen und spürte bereits einen Vorgeschmack auf die Qualen der tiefsten Hölle.
    »Gurney möchte, dass Sie sich selbst richten – aber ich erlaube Ihnen nicht, sich zu töten.« Letos Worte waren wie körperliche Schläge. »Swain Goire, ich verurteile Sie zum Leben ... Sie sollen mit Ihren Taten leben.«
    Der Mann war so benommen, dass er nicht wusste, was er sagen sollte. Tränen liefen ihm übers Gesicht. »Nein, mein Herzog. Bitte nicht!«
    Gurney Halleck starrte Goire mit grimmigem und gefährlichem Ausdruck an, während Leto sprach. »Swain, ich glaube nicht, dass Sie das Haus Atreides noch einmal verraten werden – aber Ihr Leben in Burg Caladan ist vorbei. Ich werde Sie ins Exil schicken. Sie werden gehen und nichts mit sich nehmen außer Ihrem Verbrechen.«
    Halleck konnte sich nicht länger zurückhalten. »Aber, Herr! Sie können diesen Verräter doch nicht am Leben lassen! Ist das Gerechtigkeit?«
    Leto bedachte ihn mit einem eiskalten Blick. »Gurney, dies ist Gerechtigkeit in der reinsten Form, die man sich vorstellen kann ... Eines Tages wird mein Volk erkennen, dass es keine angemessenere Strafe gibt.«
    Erschüttert ließ sich Goire gegen die kalte Wand sinken. Er holte langsam Luft und unterdrückte ein Stöhnen. »Eines Tages, Mylord, wird man Sie Leto den Gerechten nennen.«

99
     
    Niemand wird je alles wissen, was im Herzen eines anderen Menschen vor sich geht. Wir alle sind Gestaltwandler der Seele.
    Handbuch der Tleilaxu-Geheimnisse
     
     
    Unter der Sonne Thalim lebten die Bene Tleilax auf ihren isolierten Welten und erlaubten ausgewählten Besuchern nur, in speziellen Quarantänebereichen zu landen, aus denen man sämtliche heiligen Objekte entfernt hatte. Wenn Thufir Hawat wieder abflog, würden die Tleilaxu jede Fläche desinfizieren, die er berührt hatte.
    Die Hauptstadt Bandalong lag fünfzig Kilometer vom Raumhafenkomplex entfernt, jenseits einer Ebene ohne Straßen oder Bahnlinien. Als das Shuttle durch den fleischfarbenen Tageshimmel flog und zur Landung ansetzte, musterte Hawat die ausgedehnten Gebäude und schätzte, dass mehrere Millionen Menschen in Bandalong lebten. Doch als Fremder durfte der Mentat die Stadt niemals betreten. Er durfte sich lediglich in den genehmigten Gebäuden am Raumhafen aufhalten und würde bald nach Caladan zurückkehren.
    An Bord des Shuttles befand sich etwa ein Dutzend Passagiere, von denen die Hälfte Tleilaxu waren. Die übrigen schienen Geschäftsleute zu sein, die gekommen waren, um biologische Erzeugnisse wie neue Augen, gesunde Organe, verderbte Mentaten oder vielleicht sogar Gholas zu erwerben – genauso wie Hawat.
    Als er auf die Plattform hinaustrat, eilte ihm ein grauhäutiger Mann entgegen. »Thufir Hawat, der Mentat des Hauses Atreides?« Der zwergenhafte Mann ließ scharfe Zähne aufblitzen, wenn er lächelte. »Ich bin Wykk. Hier entlang.«
    Ohne ihm die Hand zu schütteln oder auf eine Antwort zu warten, führte Wykk ihn über eine gewundene Rampe zu einem unterirdischen Kanal, an dem sie ein automatisches Boot bestiegen. Hawat hielt sich an der Reling fest, während das kleine Gefährt durch das trübe Wasser raste und beträchtliche Wellen aufwarf.
    Nachdem sie angelegt hatten, folgte Hawat seinem Führer geduckt in die heruntergekommene Vorhalle eines der Gebäude in der Umgebung des Raumhafens. Drei Tleilaxu-Männer standen in einer Gruppe und unterhielten sich, andere hasteten durch den Raum. Nirgendwo waren Frauen zu sehen.
    Über den zerkratzten Fußboden näherte sich ein Robo – aus ixianischer Produktion? – und hielt genau vor Wykk an. Der Tleilaxu entnahm der Maschine einen Metallzylinder und gab ihn an den Mentaten weiter. »Das ist Ihr Zimmerschlüssel. Sie dürfen das Hotel nicht verlassen.« Hawat bemerkte hieroglyphische Zeichen auf dem Zylinder, die er nicht entziffern konnte, und eine Nummer in Galach.
    »In einer Stunde werden Sie sich dort mit dem Meister treffen.« Wykk deutete auf eine offene Tür, hinter der mehrere Tische zu sehen waren. »Wenn Sie sich nicht pünktlich einfinden, schicken wir Jäger los, die nach Ihnen suchen.«
    Hawat stand steif in seiner prächtigen Atreides-Uniform da. »Ich werde pünktlich sein.«
    In seiner Unterkunft fand er ein durchgelegenes Bett, schmutzige Laken und Ungezieferkot auf dem Fensterbrett

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