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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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weder diesen großen Raum noch die Leere in seinem Herzen auszufüllen zu können. Trotzdem hatte er sich erstmals wieder in den Saal gewagt. Allein das war ein Fortschritt.
    »Duncan Idaho hat mich auf eine beunruhigende Angelegenheit aufmerksam gemacht, Tessia.« Leto starrte die schlanke Frau an, die in einem Gewand aus Schimmersamt vor ihm stand. Sie hatte ihr mausbraunes Haar männlich kurz geschnitten. »Hast du einen Suk-Arzt angefordert? Einen Cyborg-Spezialisten?«
    Tessia trat von einem Fuß auf den anderen und nickte. Sie erwiderte seinen Blick aus sepiafarbenen Augen und demonstrierte eine unerbittliche Stärke, die an Trotz grenzte.
    »Sie sagten, ich sollte jedes Mittel nutzen, mit dem wir ihm möglicherweise helfen können. Das habe ich getan. Es ist Rhomburs letzte Chance.« Ihr Gesicht rötete sich. »Wollen Sie sie ihm verweigern?«
    Der neue Schwertmeister Duncan Idaho stand nicht weit entfernt in einer schwarz-roten Atreides-Uniform da und verzog das Gesicht. »Haben Sie im Namen des Herzogs gesprochen und ohne Rückfrage Versprechungen gemacht? Sie sind nur eine Konkubine, die ...«
    »Mein Herzog gab mir die Erlaubnis, alle notwendigen Schritte zu unternehmen.« Tessia wandte sich an Leto. »Wäre es Ihnen lieber, wenn Rhombur bleibt, wie er jetzt ist? Oder würden Sie lieber die Tleilaxu fragen, ob sie für ihn einen neuen Körper aus Ersatzorganen heranzüchten könnten? Mein Prinz würde lieber den Tod wählen, wenn das seine einzige Chance wäre. Dr. Yuehs neuartige Cyborg-Technik bietet uns eine Alternative.«
    Während Duncan weiterhin ein finsteres Gesicht zog, musste der Herzog unwillkürlich nicken. Er erschauderte, als er daran dachte, in welchem Umfang der Körper seines Freundes durch synthetische Teile ersetzt werden musste. »Wann soll der Suk-Arzt eintreffen?«
    »In einem Monat. Rhombur kann solange in der Lebenserhaltungswanne bleiben, und Dr. Yueh braucht die Zeit, um die Komponenten zu bauen, die Rhomburs ... Verluste ersetzen sollen.«
    Leto atmete tief durch. Sein Vater hatte ihn immer wieder ermahnt, dass ein Herrscher ständig die Kontrolle behalten musste – oder zumindest diesen Eindruck erwecken musste. Tessia hatte sehr ehrgeizig gehandelt, als sie in seinem Namen gesprochen hatte, und Duncan Idahos Entrüstung war völlig gerechtfertigt. Aber es hatte zu keinem Zeitpunkt außer Frage gestanden, dass Leto jeden Solari aus den Kassen des Hauses Atreides ausgeben würde, um Rhombur zu helfen.
    Tessia richtete sich auf, und in ihren Augen stand aufrichtige Liebe. Dennoch warnte Duncan: »Sie dürfen nicht den verwickelten politischen Hintergrund vergessen, Herr. Vernius und Richese waren seit vielen Generationen Rivalen. Es könnte sich um eine Intrige handeln.«
    »Meine Mutter war eine geborene Richese«, warf Leto ein, »also bin auch ich mit diesem Haus verwandt. Graf Ilban ist nur eine Galionsfigur und würde es niemals wagen, etwas gegen mein Haus zu unternehmen.«
    Duncans Stirn legte sich in nachdenkliche Falten. »Cyborgs sind Zwitterwesen aus Maschinen und biologischen Körpern.«
    Tessia ließ sich nicht beirren. »Solange kein technisches Element die Funktion des menschlichen Geistes simuliert, haben wir nichts zu befürchten.«
    »Es gibt immer etwas zu befürchten«, sagte Duncan und dachte an den unerwarteten Überfall auf Ginaz. Sein schroffer und ernster Tonfall erinnerte sehr an Thufir Hawat, der noch nicht von seinen Verhandlungen mit den Tleilaxu zurückgekehrt war. »Fanatiker sind nicht dafür bekannt, dass sie Tatsachen rational analysieren.«
    Leto hatte sich immer noch nicht vollständig von seinen Verletzungen erholt. Er stieß einen schweren Seufzer aus und hob eine Hand, bevor der junge Mann weitere Einwände vorbringen konnte. »Genug, Duncan und Tessia. Natürlich werden wir bezahlen. Wenn es eine Möglichkeit gibt, Rhombur zu retten, müssen wir sie nutzen.«
     
    * * *
     
    An einem bewölkten Nachmittag saß Leto in seinem Arbeitszimmer und versuchte sich auf die caladanischen Geschäfte zu konzentrieren. Auch wenn ihre persönliche Beziehung immer schlechter geworden war, hatte Kailea in den vergangenen Jahren mehr Arbeit erledigt, als Leto bewusst gewesen war. Er seufzte und ging noch einmal die Zahlen durch.
    Thufir Hawat marschierte herein. Er war von seiner Mission zurückgekehrt und kam direkt vom Raumhafen. Mit zutiefst beunruhigter Miene stellte er einen versiegelten Nachrichtenzylinder auf den Schreibtisch und trat zurück, als

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