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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ihnen absichtlich verabreicht ... um sie zu vergiften.
    Dann sah er die Abdrücke der Kufen eines Ornithopters in der feinen Sandschicht auf dem Plateau. Es konnte sich nur um einen Thopter der Harkonnens handeln. Vielleicht eine der regelmäßigen Patrouillen ... die sich einen bösen Streich erlaubt hatte?
    Mit grimmiger Miene kehrte Liet ins verwüstete Dorf zurück, wo es seinem Vater inzwischen gelungen war, die Überlebenden aus den Häusern zu holen. Diese Menschen hatten einfach nur Glück gehabt, weil sie nicht vom vergifteten Wasser getrunken hatten. Jetzt fielen sie auf die Knie und starrten entsetzt auf die Leichen in den Straßen. Ihre Trauerklage wehte wie ein geisterhaftes Heulen über die Wüste.
    Es war das Werk der Harkonnens.
    Pardot Kynes ging vom einen zum anderen, um sie zu trösten, aber an den verwirrten Mienen der Dorfbewohner erkannte Liet, dass sein Vater vermutlich etwas ganz Falsches sagte, dass er sein Mitgefühl in abstrakte Begriffe fasste, die diese Leute überhaupt nicht verstanden.
    Liet setzte seinen Weg fort und schmiedete bereits vage Pläne. Sobald sie in den Sietch zurückgekehrt waren, würde er sich mit Stilgar und seinen Kämpfern treffen.
    Dann würden sie ihre Rache an den Harkonnens planen.

11
     
    Ein Imperium, das sich auf Macht stützt, erweckt niemals Zuneigung und Loyalität, wie Menschen sie bereitwillig gegenüber einem Regime der Ideen und der Schönheit entwickeln. Ein Herrscher muss sein Großes Imperium mit Schönheit und Kultur schmücken.
    Aus einer Rede des Kronprinzen Raphael Corrino,
    Archivinstitut Kaitain
     
     
    Die Jahre waren sehr unfreundlich zu Baron Wladimir Harkonnen gewesen.
    In einem Wutanfall hatte er seinen Gehstock mit dem Sandwurmkopf quer über den Tresen des Therapieraums geschwungen. Töpfe mit Salben, Fläschchen mit Pillen und Injektoren zerschellten klirrend auf dem Boden. »Nichts hilft!« Jeden Tag ging es ihm schlechter, jeden Tag wurde er abstoßender. Im Spiegel sah er ein aufgedunsenes, gerötetes Gesicht, das eine Karikatur des ehemaligen Adonis war und kaum noch an den Mann erinnerte, der er einmal gewesen war.
    »Ich sehe nicht wie ein Mensch, sondern wie ein wandelnder Tumor aus!«
    Piter de Vries kam hereingehuscht, um seine Hilfe anzubieten. Der Baron schlug mit dem schweren Stock nach ihm, doch der Mentat wich ihm mit der Eleganz einer Kobra aus.
    »Geh mir aus den Augen, Piter!« Der Baron wankte und bemühte sich, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. »Sonst fällt mir diesmal wirklich eine Methode ein, dich zu töten.«
    »Wie mein Baron es wünscht«, sagte de Vries mit übertriebener Glattheit. Er verbeugte sich und zog sich zurück.
    Der Baron hatte nur für wenige Menschen Sympathie übrig, doch er schätzte die verschlungenen Gedankenwege seines verderbten Mentaten sehr – seine komplexen Intrigen, seine langfristigen Extrapolationen ... auch wenn er häufig viel zu aufdringlich war und zu wenig Respekt an den Tag legte.
    »Warte, Piter! Ich brauche dein Mentatenhirn.« Er bewegte sich schwerfällig in seine Richtung, auf seinen Gehstock gestützt. »Ich habe nur eine einzige Frage. Finde heraus, was mit meinem Körper geschieht. Sonst werde ich dich in die tiefste Sklavengrube werfen lassen.«
    Der dürre Mann wartete, bis der Baron ihn eingeholt hatte. »Ich werde mein Bestes tun, Baron. Mir ist durchaus bewusst, was mit all Ihren Ärzten geschehen ist.«
    »Nichtskönner!«, knurrte er. »Keiner hatte auch nur einen Anhauch von Kompetenz!«
    Einst war der Baron gesund und voller Energie gewesen, doch nun litt er an einer Krankheit, deren Symptome ihn anwiderten und ängstigten. Er hatte stark an Gewicht zugenommen. Dagegen halfen weder sportliche Aktivitäten noch medizinische Therapien oder chirurgische Eingriffe. In den vergangenen Jahren hatte er jede mögliche Behandlung und die bizarrsten medizinischen Experimente über sich ergehen lassen – allesamt ohne Erfolg.
    Aufgrund ihres Versagens hatten zahlreiche Ärzte des Hauses einen qualvollen Tod durch Piter de Vries erlitten. Häufig hatte er zu diesem Zweck ihre eigenen Instrumente auf phantasievolle Weise eingesetzt. Infolgedessen gab es auf Giedi Primus keine hochqualifizierten Mediziner mehr – oder zumindest hatte es den Anschein. Wer noch nicht hingerichtet worden war, hatte vermutlich eine falsche Identität angenommen oder sich auf eine andere Welt geflüchtet.
    Noch ärgerlicher war der Umstand, dass gleichzeitig immer mehr Diener

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