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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Atem eines sterbenden Leprakranken in einer Flasche aufgefangen und langsam wieder freigesetzt worden.
    Pardot blickte sich fassungslos um und entfernte sich weiter vom Fahrzeug. Im Dorf konnte er nirgendwo Brandspuren von Lasguns oder Narben von Projektilwaffen erkennen, nichts, was auf einen offenen Angriff durch die Harkonnens hingedeutet hätte. War es eine Krankheit? In diesem Fall war es möglicherweise ansteckend. Wenn hier eine Seuche oder irgendeine übertragbare Form von Wahnsinn am Werk war, durfte er nicht zulassen, dass die Fremen die Leichen zu ihren Totendestillen brachten.
    Liet wich nicht zurück. »Für Fremen wäre dies das Werk von Dämonen.«
    Zwei der Opfer stießen ein wildes Kreischen aus und stürmten mit blutüberströmten Gesichtern auf sie zu, die Finger wie Raubvogelkrallen ausgestreckt, den Mund wie ein bodenloser Abgrund aufgerissen. Liet zielte mit der Maula-Pistole auf sie, stieß ein kurzes Gebet aus und feuerte zweimal. Beide Angreifer gingen in der Brust getroffen zu Boden.
    Liet verbeugte sich. »Vergib mir, Shai-Hulud.«
    Pardot beobachtete ihn. Ich habe versucht, meinem Sohn viele Dinge beizubringen, aber zumindest hat er gelernt, Mitgefühl zu empfinden. Alles andere lässt sich aus Büchern lernen ... nur nicht Mitgefühl. Diese Fähigkeit ist ihm angeboren.
    Der junge Mann beugte sich über die beiden Toten und studierte sie aufmerksam, während er seine abergläubische Furcht unterdrückte. »Ich glaube nicht, dass es eine Seuche ist.« Er blickte sich zu Pardot um. »Ich habe den Sietch-Heilern assistiert, wie du weißt, und ...«
    »Was und?«
    »Ich glaube, sie wurden vergiftet.«
    Einer nach dem anderen stürzten die Dorfbewohner auf der staubigen Straße zu Boden und wanden sich schreiend und zuckend auf dem Rücken, bis nur noch drei am Leben waren. Liet erlöste die letzten Opfer mit seinem Crysmesser von ihren Qualen. Auch wenn sie sich wieder erholten, würde kein Stamm oder Dorf sie noch aufnehmen, aus Angst, sie könnten von Dämonen besessen sein. Selbst ihr Wasser würde man als verseucht betrachten.
    Liet fand es erstaunlich, wie mühelos er in Gegenwart seines Vaters die Initiative übernommen hatte. Er deutete auf zwei der verriegelten Gebäude. »Überzeuge die Leute, die sich dort verbarrikadiert haben, dass wir ihnen nichts Böses wollen. Wir müssen herausfinden, was hier geschehen ist.« Seine Stimme wurde tiefer und kälter. »Und wir müssen herausfinden, wer dafür verantwortlich ist.«
    Pardot Kynes näherte sich dem schmutzigen Gebäude. Kratzer von Fingernägeln und blutige Handabdrücke verunzierten die Lehmziegelwände und rostigen Metalltüren, wo die Opfer des Wahnsinns versucht hatten, ins Innere zu gelangen. Er schluckte schwer und konzentrierte sich auf seine Aufgabe, die entsetzten Überlebenden davon zu überzeugen, dass der Wahnsinn vorbei war. Er drehte sich zu seinem Sohn um. »Was hast du vor, Liet?«
    Der junge Mann deutete auf die umgestürzten Wasserbehälter. Er kannte nur eine Möglichkeit, wie sich so viele Menschen gleichzeitig eine Vergiftung zuziehen konnten. »Ich überprüfe die Wasservorräte.«
    Pardot nickte mit tief besorgter Miene.
    Liet untersuchte die Umgebung des Dorfes und entdeckte einen wenig benutzten Pfad, der zu einem Plateau über der Ansiedlung führte. Er bewegte sich mit der Geschwindigkeit einer von der Sonne gewärmten Eidechse und huschte die Felsen hinauf, bis er die Zisterne erreicht hatte. Die Dorfbewohner hatten sich bemüht, sie geschickt zu tarnen, aber aus Nachlässigkeit oder Unwissenheit viele Fehler begangen. Selbst einer Harkonnen-Patrouille wäre das illegale Reservoir aufgefallen. Er verschaffte sich einen schnellen Überblick und untersuchte die Spuren im Sand.
    Als er einen bitteren alkalischen Geruch an der Öffnung der Zisterne wahrnahm, bemühte er sein Gedächtnis, um ihn genauer zu bestimmen. Er hatte bisher nur selten damit zu tun gehabt, und zwar ausschließlich während großer Feste im Sietch. Das Wasser des Lebens! Die Fremen benutzten diese Substanz nur, nachdem eine Sayyadina die Absonderung eines ertränkten Wurms umgewandelt hatte. Sie benutzte ihren Körper als biochemischen Katalysator, um eine genießbare Droge zu erzeugen, die den gesamten Sietch in ekstatische Raserei versetzte. Vor der Umwandlung war die Substanz für normale Menschen ein tödliches Gift.
    Die Bewohner des Bilar-Lagers hatten das Wasser des Lebens in purer, unverwandelter Form getrunken. Jemand hatte es

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