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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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den Schweiß abgewischt hatte. »Ich bin sehr beschäftigt.«
    »Trotzdem muss ich mit Ihnen reden, Doktor. Mein Baron befiehlt es.«
    Yueh kniff die Augen zusammen, als würde er überlegen, wie die Prototypen seiner Cyborg-Ersatzteile zum Mentaten passen könnten. »Ich bin nicht an den medizinischen Problemen Ihres Barons interessiert. Das ist nicht mein Fachgebiet.« Er blickte auf die Tische und Regale mit den experimentellen Prothesen, als wäre damit alles erklärt. Yueh blieb auf irritierende Weise unnahbar; er schien durch nichts gerührt oder korrumpiert werden zu können.
    De Vries näherte sich dem kleineren Mann auf Kampfreichweite, während er weitersprach. Zweifellos würde ihn eine schwere Bestrafung erwarten, wenn er gezwungen war, diesen ärgerlichen Mediziner zu töten. »Mein Baron war früher gesund, fit und stolz auf seinen Körperbau. Obwohl er nichts an seiner Ernährung oder sportlichen Ertüchtigung änderte, hat sich sein Körpergewicht in den vergangenen zehn Jahren nahezu verdoppelt. Er leidet unter allmählichem Muskelschwund und Verfettung.«
    Yueh runzelte die Stirn, aber sein Blick richtete sich wieder auf den Mentaten. De Vries bemerkte die Regung und senkte angriffsbereit die Stimme. »Kommen Ihnen diese Symptome bekannt vor, Doktor? Haben Sie so etwas schon einmal gesehen?«
    Jetzt wurde Yueh berechnender. Er veränderte seine Position, sodass nun ein Regal mit Prüfinstrumenten zwischen ihm und dem verderbten Mentaten stand. Von einer langen Glasröhre am anderen Ende des Raumes drang ein ständiges Blubbern und ein übler Gestank herüber. »Kein Suk-Arzt berät kostenlos, Mentat. Ich habe hier ein gewaltiges Budget zur Verfügung, weil meine Forschungen äußerst wichtig sind.«
    De Vries kicherte leise, als sein erweiterter Geist die verschiedensten Möglichkeiten durchging. »Und da Sie so sehr in Ihre Spielereien vertieft sind, Doktor, ist Ihnen überhaupt nicht aufgefallen, dass Ihr Arbeitgeber, das Haus Richese, kurz vor dem Bankrott steht? Baron Harkonnens Honorar könnte Ihnen die Finanzierung Ihrer Arbeit auf viele Jahre sichern.«
    Der verderbte Mentat griff plötzlich in eine Jackentasche, woraufhin Yueh zusammenzuckte, da er offenbar eine lautlose Waffe vermutete. Stattdessen holte de Vries eine schwarze Tafel mit Drucktasten hervor. Die Holoprojektion einer altertümlichen Truhe erschien. Sie bestand völlig aus Gold und war mit kostbarsten Juwelen besetzt, die das Bild eines blauen Harkonnen-Greifen ergaben. »Nachdem Sie meinen Baron untersucht haben, könnten Sie Ihre Forschungen nach Belieben fortsetzen.«
    Fasziniert griff Yueh nach dem Bild, doch seine Hand glitt einfach durch die Projektion. Der Deckel der Truhe öffnete sich mit einem künstlich erzeugten Knarren und offenbarte, dass sie leer war. »Wir werden sie mit allem füllen, was Sie sich wünschen – mit Melange, Soosteinen, blauem Obsidian, Opafeuer-Juwelen, Hagal-Quarz ... Erpressungsmaterial. Jeder weiß, dass ein Suk-Arzt käuflich ist.«
    »Dann gehen Sie und kaufen sich einen. Stellen Sie einen offiziellen Antrag.«
    »Wir würden ein ... äh ... vertraulicheres Arrangement vorziehen, wie Premierminister Calimar es versprochen hat.«
    Der blasse alte Arzt schürzte wieder die dunklen Lippen und dachte nach. Yuehs gesamte Welt schien sich auf eine kleine Blase zu konzentrieren, als würde außerhalb davon nichts existieren, sich nichts von Bedeutung ereignen. »Ich kann Ihnen keine langfristige Versorgung garantieren, aber ich könnte die Krankheit vielleicht diagnostizieren.«
    De Vries zuckte die knochigen Achseln. »Der Baron braucht Ihre Dienste nicht länger als unbedingt nötig.«
    Yueh starrte auf das Bild der Reichtümer, die der Mentat ihm versprochen hatte, und stellte sich vor, wie er sie dazu einsetzen konnte, seine Produktivität in der Korona-Station zu steigern. Trotzdem zögerte er. »Ich habe andere Verantwortungen. Ich wurde vom Suk-Institut mit diesem speziellen Projekt beauftragt. Cyborg-Prothesen wären ein äußerst einträgliches Geschäft für Richese und für uns, sobald sie zur Anwendungsreife gelangt sind.«
    Mit einem resignierten Seufzer drückte de Vries eine Taste, worauf die Schatztruhe deutlich größer wurde.
    Yueh spielte mit den Enden seines Schnurrbarts. »Es wäre vielleicht möglich, dass ich von Richese nach Giedi Primus reise – inkognito, versteht sich. Dort könnte ich Ihren Baron untersuchen und anschließend zurückkehren, um meine Arbeit

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