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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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fortzusetzen.«
    »Eine interessante Idee«, sagte der Mentat. »Also sind Sie mit unseren Bedingungen einverstanden?«
    »Ich bin bereit, den Patienten zu untersuchen. Und ich werde mir überlegen, was Sie in die Truhe legen sollen.« Yueh deutete auf einen Tisch neben de Vries. »Jetzt reichen Sie mir bitte die Messsonde. Nachdem Sie mich gestört haben, können Sie mir zumindest beim Zusammenbau dieses Körperprototyps helfen.«
     
    * * *
     
    Zwei Tage später – nachdem er sich an die schadstoffreiche Luft und die höhere Schwerkraft von Giedi Primus gewöhnt hatte – untersuchte Yueh den Baron in der Krankenstation von Burg Harkonnen. Alle Türen waren verschlossen, alle Fenster verhängt und alle Diener fortgeschickt. Piter de Vries beobachtete die Szene grinsend durch sein Guckloch.
    Yueh würdigte die medizinischen Unterlagen, mit denen die Ärzte des Barons den langjährigen Krankheitsverlauf dokumentiert hatten, keines zweiten Blickes. »Stümperhafte Amateure! Ich bin nicht an ihren Ergebnissen interessiert.« Er öffnete seine Tasche und holte seine eigenen Diagnosegeräte hervor. Es waren komplizierte Maschinchen, deren Anzeigen nur ein qualifizierter Suk-Arzt entziffern konnte. »Bitte legen Sie Ihre Kleidung ab.«
    »Möchten Sie mit mir spielen?« Der Baron bemühte sich, die Würde zu wahren, die Situation im Griff zu behalten.
    »Nein.«
    Der Baron lenkte sich von den unangenehmen Sondierungen ab, indem er sich vorstellte, wie er diesen eingebildeten Suk töten würde, falls auch er an seiner Krankheit scheiterte. Er trommelte mit den Fingern auf dem Untersuchungstisch. »Keiner meiner Ärzte konnte eine wirksame Behandlungsmethode vorschlagen. Ich musste mich zwischen einem sauberen Körper und einem sauberen Geist entscheiden.«
    Yueh ließ sich nicht von der Bassstimme einschüchtern und setzte eine Brille mit grünen Gläsern auf. »Nach beidem zu streben wäre zu viel verlangt?« Er schaltete seine Geräte ein und ließ das Untersuchungsprogramm ablaufen, dann musterte er den nackten, fetten Körper seines Patienten. Der Baron lag bäuchlings auf dem Untersuchungstisch und beschwerte sich ständig brummend über Schmerzen und andere Unannehmlichkeiten.
    Yueh verbrachte mehrere Minuten damit, die Haut des Barons, seine inneren Organe und Körperöffnungen zu untersuchen, bis sich in seinem Geist allmählich eine vage Verbindung zwischen verschiedenen Hinweisen ergab. Schließlich stellte auch das empfindliche Suk-Diagnosegerät Anzeichen für einen Vektor fest.
    »Ihr Zustand scheint sexuell bedingt zu sein. Sind Sie in der Lage, Ihren Penis zu benutzen?« Yueh stellte die Frage ohne den geringsten Humor. Er hätte sich genauso nach den Aktienkursen erkundigen können.
    »Ihn benutzen? « Der Baron schnaufte verächtlich. »Hölle und Verdammnis, er ist immer noch mein bestes Stück!«
    »Interessant.« Yueh nahm ein Skalpell und schnitt eine winzige Probe aus der Vorhaut, worauf der Baron überrascht aufschrie. »Ich muss eine gründlichere Analyse vornehmen.« Der Arzt machte keinerlei Anstalten, sich für die schmerzhafte Prozedur zu entschuldigen.
    Yueh streifte den Hautfetzen von der kleinen Klinge auf ein Plättchen, dass er in einen Schlitz seiner komplexen Brille schob. Durch Handbewegungen gesteuert ließ er die Probe vor seinen Augen rotieren und betrachtete sie unter verschiedenen Lichtverhältnissen. Das Plazglas der Brille veränderte die Farbe von Grün nach Rot und Hellblau. Dann unterzog er die Probe einer mehrstufigen chemischen Analyse.
    »War das wirklich nötig?«, knurrte der Baron.
    »Das war nur der Anfang.« Darauf holte Yueh weitere Instrumente aus seiner Tasche. Viele davon sahen sehr scharf aus. Der Baron wäre begeistert gewesen, wenn er diese Werkzeuge an jemand anderem hätte ausprobieren können. »Ich muss noch viele Tests durchführen.«
     
    * * *
     
    Nachdem er einen Morgenmantel übergezogen hatte, setzte sich Baron Harkonnen und versuchte sich zu entspannen. Seine Haut war grau und verschwitzt, und ihm taten tausend Stellen weh, die vorher nicht geschmerzt hatten. Mehrere Male hatte er den unbändigen Drang verspürt, diesen arroganten Suk-Arzt zu töten – aber er wagte es nicht, die langwierigen Untersuchungsprozeduren zu stören. Die anderen Ärzte hatten sich als hilflos und dumm erwiesen; jetzt wollte er alles ertragen, was nötig war, um zu einer Antwort zu gelangen. Der Baron hoffte, dass die Behandlung und letztliche Heilung nicht so aggressiv

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