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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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und schmerzhaft verlief wie Yuehs Analyse. Er goss sich ein Glas Kirana-Brandy ein und kippte es hinunter.
    »Ich habe das Spektrum der Möglichkeiten deutlich reduzieren können, Baron«, sagte Yueh mit geschürzten Lippen. »Ihre Beschwerden gehören zu einer Gruppe sehr seltener und spezifischer Erkrankungen. Ich kann weitere Proben nehmen, um meine Diagnose auf eine mehrfach abgesicherte Datengrundlage zu stellen.«
    »Das dürfte nicht nötig sein!« Der Baron richtete sich auf und packte seinen Gehstock, falls er sich damit zur Wehr setzen musste. »Was haben Sie festgestellt?«
    »Der Übertragungsvektor ist offensichtlich«, fuhr Yueh in dozierendem Tonfall fort. »Ein heterosexueller Kontakt. Sie wurden durch eine Ihrer Mätressen infiziert.«
    Die vorübergehende Erleichterung des Barons, endlich eine Antwort zu erhalten, war im nächsten Augenblick wieder verschwunden. »Ich habe keine Mätressen«, sagte er verwirrt. »Frauen widern mich an.«
    »Ja, sicher.« Yueh hatte schon oft erlebt, wie seine Patienten völlig offensichtliche Tatsachen zu leugnen versuchten. »Die Symptome sind so subtil, dass es mich nicht überrascht, wenn Ärzte von geringerer Kompetenz sie übersehen. Selbst in der Suk-Ausbildung wurde dieses Thema nie angesprochen. Ich habe erst durch meine Frau Wanna von diesen faszinierenden Krankheiten erfahren. Sie ist eine Bene Gesserit, und die Schwesternschaft setzt gelegentlich derartige Krankheitserreger ein, um ...«
    Der Baron konnte sich nur mit Mühe auf der Kante des Untersuchungstisches halten. Seine wabbelnden Gesichtszüge verzerrten sich vor Wut. »Diese verdammten Hexen!«
    »Ah, jetzt erinnern Sie sich also«, sagte Yueh mit selbstgefälliger Zufriedenheit. »Wann kam es zu diesen Kontakten?«
    Er zögerte, dann sagte er: »Vor über einem Jahrzehnt.«
    Yueh spielte mit seinem langen Schnurrbart. »Meine Wanna hat mir erzählt, dass eine Ehrwürdige Mutter der Bene Gesserit in der Lage ist, ihre Biochemie so zu beeinflussen, dass sie latente Krankheitserreger in ihrem Körper speichern kann.«
    »Diese Hexe!«, tobte der Baron. »Sie hat mich angesteckt!«
    Der Arzt schien nicht im Geringsten an den entwürdigenden und niederträchtigen Aspekten der Situation interessiert zu sein. »Es war mehr als nur eine passive Infektion. Ein solches Pathogen wird durch Willenskraft freigesetzt. Es war kein Unfall, Baron.«
    Der Baron sah Mohiams Pferdegesicht vor seinem inneren Auge, die höhnischen und respektlosen Blicke, die sie ihm während Fenrings Bankett zugeworfen hatte. Sie hatte es gewusst, die ganze Zeit. Sie hatte genüsslich verfolgt, wie sich sein Körper in diesen widerlichen, korpulenten Klumpen verwandelt hatte.
    Und sie war der Grund für alles.
    Yueh nahm die Brille ab und legte sie in seine Tasche zurück. »Unser Geschäft ist abgeschlossen. Ich werde jetzt gehen. Ich habe noch viel Forschungsarbeit auf Richese zu erledigen.«
    »Sie haben versprochen, mich zu behandeln.« Der Baron verlor das Gleichgewicht, als er aufspringen wollte, und fiel wieder auf den knarrenden Untersuchungstisch zurück.
    »Ich habe mich einverstanden erklärt, Sie zu untersuchen, Baron, mehr nicht. Kein Suk kann etwas gegen Ihre Beschwerden tun. Es gibt keine bekannte Therapie, obwohl ich überzeugt bin, dass wir den Erreger irgendwann im Suk-Institut erforschen werden.«
    Der Baron hielt sich am Gehstock fest und schaffte es schließlich, auf die Beine zu kommen. Wutschnaubend dachte er an die vergifteten Pfeile in der Spitze.
    Aber er war sich auch der politischen Konsequenzen bewusst, die der Mord an einem Suk-Arzt nach sich ziehen würde. Die Suk-Schule hatte großen Einfluss im Imperium. Außerdem hatte er bereits genügend Ärzte getötet ... und er hatte jetzt endlich eine Antwort.
    Und ein Opfer für seine Rache. Er wusste jetzt, wer ihm das alles angetan hatte.
    »Ich fürchte, Sie müssen die Bene Gesserit um Hilfe bitten, Baron.«
    Ohne ein weiteres Wort verließ Dr. Wellington Yueh eilig Burg Harkonnen und flüchtete mit dem nächsten Heighliner von Giedi Primus. Er war heilfroh, dass er nie wieder etwas mit dem Baron zu tun haben würde.

18
     
    Manche Lügen sind leichter zu glauben als die Wahrheit.
    Orange-Katholische Bibel
     
     
    Selbst im Kreis der anderen Dorfbewohner fühlte sich Gurney Halleck allein. Er starrte in sein wässriges Bier. Es war ein schwaches und säuerliches Gebräu, doch wenn er genug davon trank, wurden die Schmerzen seines Körpers und seines

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