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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Thopter lag. Also rannte er vor den Fremen davon, so schnell, wie er noch nie zuvor gelaufen war. Er lief über den feinen Sand, fort von den Felsen, fort vom Thopter ... hinaus in die offene, nächtliche Wüste. Die Fremen würden ihn möglicherweise einholen, aber er wollte es ihnen nicht zu leicht machen.
    Keuchend ließ Kiel seine Kameraden zurück und rannte planlos über die Dünen. Er wollte nur fort, an etwas anderes dachte er nicht ...
     
    * * *
     
    »Wir haben den Thopter unversehrt gekapert, Stil«, sagte Warrick, der immer noch vom Kampf erregt und sehr stolz auf sich war. Der Anführer des Kommandos nickte ernst. Umma Kynes würde über diese Neuigkeit sehr zufrieden sein. Für seine landwirtschaftlichen Erkundungen konnte er einen Thopter gut gebrauchen, aber er musste nicht erfahren, woher er stammte.
    Liet blickte auf den geblendeten Gefangenen hinab, dessen leere Augenhöhlen man mit einem Tuch bedeckt hatte. »Ich habe mit eigenen Augen gesehen, was die Harkonnens im Bilar-Lager anrichteten ... die vergiftete Zisterne und die tödlichen Folgen.« Die Leiche des anderen war bereits im Frachtraum des Thopters verstaut worden, um sie zu den Totendestillen zu bringen. »Damit wird das Leid nicht einmal zu einem Zehntel aufgewogen.«
    Warrick trat an die Seite seines Blutsbruders und machte ein angewidertes Gesicht. »Mein Abscheu ist so groß, dass ich ihr Wasser gar nicht für unseren Stamm haben möchte.«
    Stilgar warf ihm einen finsteren Blick zu, als hätte er ein Sakrileg ausgesprochen. »Du würdest sie lieber vom Sand mumifizieren und ihr Wasser ungenutzt in die Luft entweichen lassen? Das wäre eine Beleidigung Shai-Huluds.«
    Warrick verneigte sich demütig. »Es war nur mein Zorn, der gesprochen hat, Stil. Ich habe es nicht wirklich so gemeint.«
    Stilgar blickte zum aufgehenden rötlichen Mond. Die gesamte Aktion hatte nicht länger als eine Stunde gedauert. »Wir werden das Ritual des tal hai durchführen, damit ihre Seelen niemals Ruhe finden. Sie werden dazu verdammt sein, bis in alle Ewigkeit durch die Wüste zu streifen.« Dann wurde seine Stimme hart und besorgt. »Aber wir müssen darauf achten, unsere Spuren sehr gut zu verwischen, damit wir ihren Geistern nicht den Weg in unseren Sietch zeigen.«
    Die Fremen murmelten leise, als ihr Rachedurst durch Furcht gedämpft wurde. Stilgar stimmte einen uralten Gesang an, während die anderen Zeichen in den Sand malten, verschlungene Machtsymbole, die die Seelen der verfluchten Männer auf ewig an die Dünen fesseln würden.
    Im Mondschein war immer noch der flüchtende Soldat zu erkennen, der weiter über den Sand stolperte. »Jener soll unser Opfer an Shai-Hulud sein«, sagte Stilgar, als er den Beschwörungsgesang abgeschlossen hatte. Der Fluch des tal hai war vollzogen. »Die Welt wird wieder im Gleichgewicht und die Wüste wieder zufrieden sein.«
    »Er stolpert wie ein kaputter Sandkriecher.« Liet stand neben Stilgar und richtete sich zu voller Größe auf, dennoch blieb er klein im Vergleich zum Anführer des Kommandos. »Es wird nicht mehr lange dauern.«
    Sie packten ihre Sachen zusammen. So viele Männer wie möglich zwängten sich in den Thopter der Patrouille, während sich die übrigen über den Sand auf den Rückweg machten. Sie bewegten sich mit wohlgeübter Unregelmäßigkeit, damit ihre Schritte nicht in den natürlichen Geräuschen der Wüste auffielen.
    Der Schütze der Harkonnen setzte in blinder Panik seine Flucht fort. Vielleicht machte er sich inzwischen Hoffnungen, den Fremen entkommen zu können, obwohl ihn sein Weg immer tiefer ins Wüstenmeer und ins Nichts führte.
    Es dauerte nur wenige Minuten, bis ein Wurm ihn bemerkt hatte.

23
     
    Der Zweck eines Streitgesprächs ist die Veränderung der Wahrheit.
    Prinzip der Bene Gesserit
     
     
    Während all seiner Schandtaten hatte Baron Wladimir Harkonnen nie zuvor einen derartigen Abscheu vor jemandem empfunden.
    Wie konnte die Bene-Gesserit-Hexe mir so etwas antun!
    An einem trüben Morgen auf Giedi Primus betrat er den Fitnessraum seiner Burg, verschloss die Türen und hinterließ den Befehl, nicht gestört zu werden. Da er aufgrund seiner Körperfülle nicht mehr in der Lage war, Gewichte zu heben oder Kraftübungen an den Maschinen zu machen, setzte er sich auf eine Fußbodenmatte und versuchte, einfach nur die Beine zu heben. Einst war er die Vollendung der männlichen Gestalt gewesen – und jetzt konnte er kaum noch ein Bein vom Boden stemmen. Er ekelte sich

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