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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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seiner hell gefärbten Kleidung stieg Liet die Düne hinauf und hinterließ absichtlich deutliche Fußspuren. Warrick folgte ihm genauso unbeholfen, während sich die anderen Fremen im flachen Sand verteilten. Sie steckten sich Atemschläuche in den Mund und zogen die Kapuzen über den Kopf, dann bewegten sie flatternd die Arme. Als sie vollständig mit feinem Sand bedeckt waren, blieben sie still liegen.
    Liet und Warrick liefen herum und glätteten die letzten Verwerfungen, bis nur noch ihre eigenen Fußabdrücke zu sehen waren. Sie waren kaum damit fertig, als der Patrouillenthopter mit blinkenden roten Lichtern über den Felsgrat geschwirrt kam.
    Die zwei Fremen blieben mitten auf dem freien Gelände wie erstarrt stehen. Ihre helle Kleidung zeichnete sich deutlich vor dem blassen, mondbeschienenen Sand ab. Kein wahrer Fremen würde sich jemals unter solch ungeschickten Umständen erwischen lassen ... aber das wussten die Harkonnens nicht. Sie würden keinen Verdacht schöpfen.
    Als der Thopter in Sicht kam, vollführte Liet übertriebene Gesten der Überraschung. »Los, Warrick, wir wollen ihnen eine erstklassige Show bieten.« Beide stürmten Hals über Kopf los, als würden sie panisch die Flucht ergreifen.
    Wie erwartet flog der Thopter einen Bogen, um ihnen den Weg abzuschneiden. Ein starker Suchscheinwerfer stach nach unten, dann beugte sich lachend ein Schütze aus dem Seitenfenster. Er feuerte seine Lasgun zweimal ab und hinterließ Streifen aus geschmolzenem Glas in der Oberfläche des Sandes.
    Liet und Warrick purzelten den steilen Hang einer Düne hinunter. Auch die nächsten drei Salven verfehlten die jungen Männer.
    Dann landete der Thopter auf dem breiten Kamm einer Düne ... nicht weit von der Stelle entfernt, wo sich Stilgar und seine Männer eingegraben hatten. Liet und Warrick warfen sich grinsend einen Blick zu und bereiteten sich auf den zweiten Teil des Spiels vor.
     
    * * *
     
    Kiel schulterte die noch heiße Lasgun und stieß die Tür auf. »Los, wir werden ein paar Fremen jagen!« Er sprang auf den Sand, sobald Garan den Thopter gelandet hatte.
    Hinter ihnen hantierte der junge Rekrut Josten unbeholfen mit seiner Waffe. »Es wäre leichter, wenn wir sie aus der Luft abschießen würden.«
    »Das wäre unsportlich«, gab Garan knurrend zurück.
    »Oder willst du nur vermeiden, dass deine schöne neue Uniform mit Blut besudelt wird, Junge?«, rief Kiel über die Schulter zurück. Sie standen neben dem gepanzerten Gefährt und blickten über die Dünen. Im Mondschein waren die zwei lumpigen Nomaden gut zu erkennen, wie sie stolpernd vor ihnen flüchteten – als bestünde auch nur die geringste Hoffnung, einem Trupp Harkonnen-Soldaten zu entkommen, der die Jagd auf sie eröffnet hatte.
    Garan packte seine Waffe, dann marschierten die drei über den Sand los. Die zwei jungen Fremen huschten wie Käfer davon, doch angesichts der Übermacht würden sie vielleicht anhalten und sich ergeben ... Besser wäre es allerdings, wenn sie sich wie in die Enge getriebene Ratten wehren würden.
    »Ich habe etliche Geschichten über diese Fremen gehört.« Josten versuchte keuchend, mit den zwei älteren Männern Schritt zu halten. »Es heißt, dass sie schon ihre Kinder zu Killern ausbilden und dass ihre Frauen einen Mann foltern können, wie es sich selbst ein Piter de Vries kaum vorstellen kann.«
    Kiel lachte rau und voller Verachtung. »Wir haben Lasguns, Josten. Was können sie gegen uns unternehmen? Uns mit Steinen bewerfen?«
    »Einige sind mit Maula-Pistolen bewaffnet.«
    Garan blickte sich zum jungen Rekruten um und zuckte lässig die Schultern. »Warum gehst du nicht zum Thopter zurück und holst das Betäubungsgewehr? Wir sollten für alles gewappnet sein, wenn es brenzlig wird.«
    »Ja«, sagte Kiel. »Auf diese Weise können wir das Spiel in die Länge ziehen.« Die zwei weiß gekleideten Fremen liefen in Panik über den Sand, und die Harkonnen-Soldaten überwanden die Entfernung mit langen, zielstrebigen Schritten.
    Froh über die Gelegenheit, dem Kampf zu entrinnen, lief Josten über die Düne und zum wartenden Thopter zurück. Als er den Kamm erreicht hatte, blickte er kurz zu seinen Gefährten zurück, dann wandte er sich dem abgedunkelten Thopter zu. Als er einstieg, stieß er überraschend auf einen Mann in wüstenbrauner Kleidung, dessen Hände mit der Geschwindigkeit einer Schlange über die Armaturen flogen.
    »He, was machen Sie da ...?«, rief Josten.
    Im Licht der Kabine sah er,

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