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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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vor sich selbst.
    Seit zwei Monaten, seit er Dr. Yuehs Diagnose vernommen hatte, sehnte er sich danach, Mohiam die inneren Organe einzeln herauszureißen. Und während er sie mit medizinischen Apparaten am Leben und bei Bewusstsein hielt, würde er anschließend interessante Dinge tun, denen sie zuschauen musste ... ihre Leber verbrennen, sie zwingen, ihre Milz zu essen, sie mit ihren eigenen Gedärmen strangulieren.
    Jetzt verstand er den Grund für Mohiams selbstgefällige Miene beim Bankett in Fenrings Residenz.
    Sie hat es mir angetan!
    Er betrachtete sich in einem hohen Spiegel und schrak zurück. Sein Gesicht war aufgequollen und hässlich wie ein Schwurm. Er hob die schweren Arme und riss den Plazspiegel von der Wand, um ihn zu Boden zu schleudern. Das unzerbrechliche Material verbog sich lediglich, sodass sein Spiegelbild noch unförmiger wurde.
    Er konnte sich durchaus vorstellen, dass Mohiam ihm die Vergewaltigung übel nahm. Aber die Hexe hatte ihn zuvor erpresst, damit er überhaupt den Geschlechtsakt vollzog. Sie hatte verlangt, dass er eine Harkonnen-Tochter für die verdammenswerte Schwesternschaft zeugte. Und sogar zweimal! Das war nicht fair. Er war das Opfer.
    Der Baron kochte und schäumte vor Wut. Er durfte nicht zulassen, dass auch nur einer seiner Rivalen im Landsraad von der wahren Ursache seiner Krankheit erfuhr. Diese feine Differenzierung machte den Unterschied zwischen Stärke und Schwäche aus. Wenn sie weiterhin daran glaubten, er wäre durch seine Exzesse, seine Völlerei, die Feiern seiner triumphalen Erfolge verfettet und korpulent geworden, blieb seine Macht gesichert. Wenn sie jedoch erfuhren, dass er von einer Frau, die ihn zum Sex gezwungen hatte, mit einer widerwärtigen Krankheit infiziert worden war ... Diese Vorstellung war für den Baron unerträglich.
    Ja, Mohiams Schreie wären eine genussvolle Genugtuung, aber nicht mehr als ein Appetithäppchen – und für einen Mann seiner Statur viel zu wenig. Sie war nur ein Wurmfortsatz des gesamten widerwärtigen Bene-Gesserit-Ordens. Die Hexen hielten sich für überlegen, glaubten, nach Belieben mit jedem umspringen zu können – sogar mit dem Oberhaupt des Hauses Harkonnen. Sie mussten bestraft werden, um den Stolz seiner Familie, seine Macht und seinen Status im Landsraad bewahren zu können.
    Außerdem würde es ihm Spaß machen.
    Aber wenn er überstürzt handelte, würde er niemals von ihnen erfahren, wie die Krankheit zu heilen war. Der Suk-Arzt hatte behauptet, es gäbe keine bekannte Therapie, dass alles nur in den Händen der Bene Gesserit lag. Die Schwesternschaft hatte den Baron mit diesem Gebrechen geschlagen, und nur sie konnte seinen einstmals schönen Körper wiederherstellen.
    Verdammte Hexen!
    Er musste den Spieß umdrehen, sich in ihre teuflische Gedankenwelt versetzen und in Erfahrung bringen, was dort lauerte. Er würde nach einem Weg suchen, sie zu erpressen. Er würde ihnen die schwarzen Beerdigungsgewänder vom Leib reißen (bildlich gesprochen, verstand sich) und sie zwingen, sich nackt seinem Urteil auszuliefern.
    Er schleuderte den verbogenen Spiegel über den gefliesten Boden, wo er krachend gegen eine Trainingsmaschine stieß. Ohne seinen Gehstock verlor er das Gleichgewicht und fiel wieder auf die Matte zurück.
    Es war unerträglich ...
    Nachdem er sich einigermaßen gefasst hatte, humpelte der Baron in sein vollgestopftes Arbeitszimmer und rief Piter de Vries. Seine Stimme dröhnte hallend durch die Korridore, und Diener eilten umher und suchten nach dem Mentaten.
    De Vries hatte einen ganzen Monat gebraucht, um sich von seiner Gewürzüberdosis zu erholen. Der Dummkopf behauptete, er hätte in einer Vision den Niedergang des Hauses Harkonnen gesehen, aber er hatte keine nützlichen Informationen beisteuern können, die es dem Baron ermöglicht hätten, Vorkehrungen gegen eine solche ungünstige Entwicklung zu treffen.
    Jetzt konnte der Mentat sein Versagen wieder gutmachen, indem er einen Schlag gegen die Bene Gesserit vorbereitete. Jedes Mal, wenn de Vries die Geduld des Barons überstrapazierte und er kurz vor der Exekution stand, gelang es ihm irgendwie, erneut seine Unentbehrlichkeit unter Beweis zu stellen.
    Wie kann ich den Hexen wehtun? Wie kann ich sie verkrüppeln, ihnen unsägliche Qualen bereiten?
    Während er wartete, blickte der Baron aus einem Fenster der Burg auf Harko City, das nur aus ölverschmierten Gebäuden und kaum einem grünen Baum bestand. Normalerweise gefiel ihm dieser

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