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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Anblick, aber nun machte er ihn noch niedergeschlagener. Er biss die Zähne zusammen und spürte, wie die Tränen seines Selbstmitleids versiegten.
    Ich werde die Schwesternschaft zerschmettern!
    Diese Frauen waren keineswegs dumm. Ganz und gar nicht. Mit ihren Zuchtprogrammen und politischen Intrigen hatten sie für eine beständige Steigerung der Intelligenz ihrer Mitglieder gesorgt. Aus dem gleichen Grund hatten sie seine herausragenden Harkonnen-Gene für ihren Orden benötigt. Wie sehr er sie hasste!
    Er brauchte einen geschickten Plan ... er musste sehr vorsichtig mit List und Täuschung zu Werke gehen ...
    »Mein Baron«, sagte Piter de Vries, als er lautlos eintraf. Seine Stimme entstieg seiner Kehle wie eine Viper, die sich aus ihrem Versteck schlängelt.
    Aus dem Korridor hörte der Baron lautes Geschrei und metallisches Scheppern. Etwas stieß polternd gegen eine Wand, und Mobiliar ging zu Bruch. Er wandte sich vom Fenster ab und sah, wie sein kräftig gebauter Neffe hinter dem Mentaten in den Raum trat. Selbst unter normalen Umständen bewegte er sich stets mit stampfenden Schritten. »Ich bin da, Onkel.«
    »Das ist nicht zu übersehen. Jetzt geh wieder. Ich habe Piter gerufen, nicht dich.« Die meiste Zeit verbrachte Rabban auf Arrakis, wo er die Wünsche des Barons ausführte, doch immer wenn er sich auf Giedi Primus aufhielt, wollte er an jedem Treffen und jeder Besprechung teilnehmen.
    Der Baron holte tief Luft und dachte noch einmal nach. »Andererseits könntest du genauso gut hierbleiben, Rabban. Ich muss dich ohnehin über etwas informieren.« Schließlich war der Tölpel der mutmaßliche Erbe und die beste Hoffnung für die Zukunft des Hauses Harkonnen. Zumindest war er fähiger als sein viel zu weicher Vater Abulurd. Wie unterschiedlich die beiden waren ... obwohl beide gravierende Mängel hatten.
    Sein Neffe lächelte wie ein mitleidheischender Welpe – glücklich, dabei sein zu dürfen. »Worüber informieren, Onkel?«
    »Dass ich deine Exekution veranlassen werde.«
    Rabbans blassblaue Augen trübten sich für einen Moment, doch dann heiterte sich seine Miene wieder auf. »Nein, das wirst du nicht tun.«
    »Wie kannst du dir so sicher sein?« Der Baron betrachtete ihn mit finsterem Gesichtsausdruck, während die Augen des Mentaten zwischen beiden Gesprächspartnern hin und her huschten.
    »Ganz einfach«, erwiderte Rabban ohne zu zögern. »Weil du mich nicht vorwarnen würdest, wenn du mich wirklich töten wolltest.«
    Ein Lächeln stahl sich auf das wabbelige Gesicht des Barons. »Vielleicht bist du doch kein völliger Trottel.«
    Rabban nahm das Kompliment zufrieden an und ließ sich in einen Formsessel sinken, der sich an seine Körpergestalt anpasste. De Vries blieb stehen, wartete ab und beobachtete.
    Der Baron berichtete von seinen neuen Erkenntnissen, von der Krankheit, mit der Mohiam ihn infiziert hatte – und seinen Wunsch nach Rache an den Bene Gesserit. »Wir müssen einen Weg finden, es ihnen heimzuzahlen. Ich brauche einen Plan, einen köstlichen Plan, der ... die Gerechtigkeit wiederherstellt.«
    De Vries' weichliche Gesichtszüge waren erschlafft, und seine Augen blickten ins Leere. Im Mentatenmodus durchsuchte er seinen Geist mit Hochgeschwindigkeit nach Lösungsansätzen. Seine Zunge fuhr über die rot gefleckten Lippen.
    Rabban schlug mit der Ferse gegen den Sessel, damit er eine andere Form annahm. »Warum führen wir keinen militärischen Angriff auf Wallach IX durch? Wir könnten jedes Gebäude auf dem Planeten zerstören.«
    De Vries zuckte zusammen, und für einen Sekundenbruchteil schien er Rabban anzustarren, aber es geschah so schnell, dass sich der Baron gar nicht sicher war, ob es tatsächlich geschehen war. Es tat ihm in der Seele weh, wenn er sich vorstellte, wie die primitiven Gedanken seines Neffen die hochkomplizierten Denkprozesse seines kostbaren Mentaten störten.
    »Wie ein salusanischer Stier auf einer Dinnerparty, meinst du?«, erwiderte der Baron. »Nein, wir müssen mit mehr Finesse vorgehen. Schlag den Begriff in der Bibliothek nach, falls er dir unbekannt ist.«
    Rabban reagierte keineswegs beleidigt, sondern beugte sich vor und kniff die Augen zusammen. »Wir ... haben immer noch das Nicht-Schiff.«
    Verblüfft wandte sich der Baron ihm zu. Eben noch hatte er gedacht, dass der Idiot sogar für eine Karriere in der Hauswache zu dumm war, und nun überraschte Rabban ihn mit einer außergewöhnlichen Idee.
    Bisher hatten sie es nur ein einziges Mal

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