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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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bekannt geben. Und das könnte ... peinlich werden.«
    Diesmal gab es eine längere Pause. Kurz vor Ablauf der Frist drang eine andere, krächzendere Stimme aus dem Lautsprecher. »Ich bin Mutter Oberin Harishka. Ich spreche über meinen privaten Kom-Kanal.«
    »Fein. Dann hören Sie gut zu.« Der Baron lächelte.
    De Vries trug die Angelegenheit vor. »Die Artikel der Großen Konvention äußern sich bezüglich gewisser Verbrechen sehr eindeutig, Mutter Oberin. Diese Gesetze traten unmittelbar nach dem Ende der Schreckensherrschaft der Maschinen in Kraft. Ein Verbot bezieht sich auf den Einsatz von Atomwaffen gegen Menschen. Ein anderes auf die Kriegsführung mit biologischen Mitteln.«
    »Ja, das ist mir bekannt. Ich bin kein Militärhistoriker, aber ich kann jemanden kommen lassen, der Ihnen den exakten Wortlaut vorträgt, wenn Sie möchten. Hat sich Ihr Mentat unzureichend über solche juristische Details informiert, Baron? Ich verstehe nicht, was das alles mit den Bene Gesserit zu tun hat. Möchten Sie mir vielleicht noch eine weitere Gutenachtgeschichte erzählen?«
    Ihr Sarkasmus konnte nur bedeuten, dass sie nervös geworden war. »›Die Formen müssen gewahrt bleiben‹«, zitierte der Baron. »Die Strafe für eine Verletzung dieser Gesetze ist die unverzügliche Vernichtung der Täter durch den Landsraad. Jedes Haus hat geschworen, einen Beitrag zur unüberwindlichen Gesamtstreitmacht zu liefern, die gegen den Schuldigen mobilisiert wird.« Er hielt kurz inne, dann wurden seine Worte drohender. »Die Formen wurden nicht gewahrt, stimmt's, Mutter Oberin?«
    Piter de Vries und Rabban blickten sich grinsend an.
    Der Baron fuhr fort. »Das Haus Harkonnen ist bereit, eine offizielle Beschwerde an den Imperator und den Landsraad zu schicken und die Bene Gesserit des illegalen Einsatzes biologischer Waffen gegen ein Großes Haus anzuklagen.«
    »Sie reden Unsinn. Die Bene Gesserit setzen keine militärischen Mittel ein.« Sie klang aufrichtig verblüfft. War es möglich, dass sie wirklich keine Ahnung hatte?
    »Hören Sie gut zu, Mutter Oberin. Wir haben unwiderlegbare Beweise, dass Ihre Ehrwürdige Mutter Gaius Helen Mohiam meine Person zum Angriffsziel eines Krankheitserregers machte, während ich einen Gefallen erfüllte, den die Schwesternschaft von mir verlangt hatte. Fragen Sie die Hexe, falls Ihre Untergebenen Ihnen derartige Fakten vorenthalten.«
    Der Baron erwähnte nicht, dass die Schwesternschaft ihn mit Informationen über seine illegalen Gewürzlager erpresst hatte. Doch er war vorbereitet, falls dieser Punkt erneut zur Sprache kommen sollte. Seine Melangevorräte waren längst in abgelegene Regionen entfernter Harkonnen-Welten geschafft worden, wo man sie nie finden würde.
    Zufrieden lehnte sich der Baron zurück und lauschte der Totenstille. Er stellte sich den Ausdruck des Entsetzens auf dem Gesicht der Mutter Oberin vor. Dann stieß er das Messer noch tiefer in die Wunde. »Falls Sie unsere Interpretation anzweifeln, schlagen Sie noch einmal den genauen Wortlaut der Großen Konvention nach und überlegen Sie, ob Sie eine offene Verhandlung vor dem Landsraad riskieren möchten. Denken Sie auch daran, dass das Werkzeug Ihres Angriffs – die Ehrwürdige Mutter Mohiam – mit einem Gildeschiff zu mir gebracht wurde. Wenn die Gilde davon erfährt, wird sie nicht gerade begeistert sein.« Er trommelte mit den Fingern auf einer Konsole. »Selbst wenn Ihre Schwesternschaft nicht vollständig ausgelöscht wird, werden Sie unter schweren Sanktionen durch das Imperium zu leiden haben. Vielleicht schickt man Sie sogar in die Verbannung.«
    Endlich antwortete Harishka, aber ihre Stimme konnte kaum verbergen, wie sehr die Drohung sie erschüttert hatte. »Sie übertreiben das Ausmaß des Falles, Baron, aber ich will offen mit Ihnen darüber reden. Was verlangen Sie von uns?«
    Er spürte mit Genugtuung, wie sie sich in seinem Griff wand. »Ich werde mit einem Shuttle landen und mich mit Ihnen treffen. Schicken Sie uns einen Piloten, der uns durch ihr planetares Verteidigungssystem schleust.« Er erwähnte nicht, dass er veranlasst hatte, die Anklage samt der Beweise an Kaitain zu übermitteln, falls ihm während dieser Reise etwas zustoßen sollte. Das musste der Mutter Oberin klar sein.
    »Gewiss, Baron, aber Sie werden schon bald feststellen, dass alles nur ein furchtbares Missverständnis ist.«
    »Sorgen Sie nur dafür, dass Mohiam ebenfalls anwesend ist. Und bereiten Sie alles vor, mich durch eine

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