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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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wirksame Therapie von der Krankheit zu befreien – wenn Sie möchten, dass Sie und Ihre Schwesternschaft dieses Debakel heil überstehen.«
    Die uralte Mutter Oberin ließ sich nicht beeindrucken. »Wie groß ist Ihr Gefolge?«
    »Sag ihr, dass wir mit einer kompletten Armee kommen«, flüsterte Rabban seinem Onkel zu.
    Der Baron stieß ihn weg. »Ich und sechs weitere Männer.«
    »Ihr Antrag auf ein Gespräch ist genehmigt.«
    Als der Kanal geschlossen war, fragte Rabban: »Kann ich mitkommen, Onkel?«
    »Weißt du noch, was ich dir über das Thema Finesse gesagt habe?«
    »Ich habe die Definition des Wortes nachgeschlagen, wie du befohlen hast.«
    »Dann bleib hier und denk noch eine Weile darüber nach, während ich mit der Hexenmutter rede.«
    Wütend stapfte Rabban davon.
    Eine Stunde später dockte ein Leichter der Bene Gesserit an der Harkonnen-Fregatte an. Eine junge Frau mit schmalem Gesicht und welligem rotbraunem Haar stieg aus. Sie trug eine glänzende schwarze Uniform. »Ich bin Schwester Cristane. Ich werde Sie sicher zur Planetenoberfläche führen.« Ihre Augen funkelten. »Die Mutter Oberin erwartet Sie bereits.«
    Der Baron setzte sich zusammen mit sechs handverlesenen bewaffneten Männern in Bewegung. Piter de Vries sprach so leise, dass die Hexe ihn nicht verstehen konnte. »Unterschätzen Sie niemals die Bene Gesserit, mein Baron.«
    »Keine Sorge, Piter«, knurrte der Baron. »Jetzt haben wir sie im Griff.« Dann ging er weiter und bestieg den Leichter.

24
     
    Die Religion stellt den Versuch des Erwachsenen dar, ein Kind zu bleiben. Sie ist das Sich-Einkapseln in die Glaubenswelt der Vergangenheit, in die Mythologie, die aus vertrauensvollen Mutmaßungen über das Universum besteht, Erklärungen von Menschen, die nach persönlicher Macht streben ... all das vermischt mit Fragmenten der Erkenntnis. Und immer wieder lautet ihr ultimativer, unausgesprochener Befehl: »Du sollst keine Fragen stellen.« Aber wir stellen Fragen und ignorieren diesen Befehl aus ganz natürlichen Gründen. Denn die Aufgabe, die wir uns gestellt haben, besteht darin, die Vorstellungskraft zu befreien und die Ketten zu zerreißen, die den Menschen an der Entfaltung seiner Kreativität hindern.
    Credo der Bene Gesserit
     
     
    Lady Margot Fenring war eine schöne Frau, die auf einer trostlosen Welt gefangen saß, aber sie beklagte sich weder über die Kargheit des Lebens noch über die extreme Hitze oder den Mangel an Luxus in der staubigen Garnisonsstadt. Arrakeen lag in einer harten Salzpfanne. Im Süden begann die unbewohnbare Wüste, und im Nordwesten zeigten sich felsige Erhebungen einschließlich des zerklüfteten Schildwalls. Da die Ansiedlung einige Kilometer nördlich der Wurmlinie lag, war sie niemals von den großen Sandwürmern der Wüste angegriffen worden – obwohl die Wurmlinie keineswegs eine klar definierte Grenze war. Wenn sich nun etwas verändert hatte? Das Leben auf dem Wüstenplaneten konnte niemals völlig sicher sein.
    Margot dachte an die Schwestern, die für die Missionaria Protectiva gearbeitet hatten und auf dieser Welt verschollen waren. Vor langer Zeit waren sie auf Befehl ihrer Mutter Oberin in die Wüste aufgebrochen, dann hatte man nie wieder etwas von ihnen gehört.
    Arrakeen stand unter der Herrschaft der Wüste ... der Trockenheit und der überragenden Bedeutung des Wassers, der furchtbaren Stürme und der Legenden von Gefahr und Überleben. Margot spürte an diesem Ort eine große Abgeklärtheit und Religiosität. Hier konnte man weit entfernt vom wahnsinnigen Treiben am imperialen Hof in Ruhe über Natur, Philosophie und Religion meditieren. Hier hatte sie Zeit für viele Dinge – und Zeit, sich selbst zu erfahren.
    Was hatten die verschollenen Frauen gefunden?
    Im zitronengelben Schimmer der Dämmerung war sie auf einen Balkon der Residenz getreten. Feiner Staub filterte das Licht der aufgehenden Sonne und verlieh der Landschaft ein verändertes Gesicht. In den tiefen Schatten verbargen sich unbekannte Geschöpfe. Sie sah, wie ein Wüstenfalke zum sonnengetränkten Horizont flog und mit minimalem Kraftaufwand die Flügel bewegte. Der Sonnenaufgang war wie ein Gemälde der großen Meister, eine Orgie aus Pastellfarben, vor denen sich deutlich die Dächer der Stadt und der Schildwall abzeichneten.
    Irgendwo da draußen lebten die rätselhaften Fremen in zahllosen Sietches, die sich in felsigen Einöden verbargen. Sie hatten die Antworten, die Margot benötigte, die

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