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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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geprägt hatte, auf denen sich Ginaz gründete, dessen heilige sterbliche Überreste im großen Verwaltungsgebäude auf der Hauptinsel betrachtet werden konnten.
    Während sie stillstanden, ging der neue Ausbilder die Reihen entlang und musterte die Kandidaten. Vor Duncan bliebt Jeh-Wu stehen und reckte den Kopf. »Zeig mir deine Waffe.« Er sprach Ginazi, und seine Worte wurden von einem dünnen roten Halsband in Galach übersetzt.
    Duncan tat wie befohlen und reichte ihm das Schwert des alten Herzogs. Jeh-Wus Augenbrauen hoben sich unter dichten Locken, die ihm wie eine Gewitterwolke in die Stirn hingen. »Ein gutes Schwert. Ausgezeichnete Metallverarbeitung. Reiner Damaszener Stahl.« Er bog die Klinge fachmännisch durch und ließ sie wieder zurückschnellen, worauf sie wie eine angeschlagene Stimmgabel sang.
    »Es heißt, jede neu geschmiedete Damaszener Klinge würde mit dem Blut eines Sklaven getauft.« Jeh-Wu hielt inne; nun wirkten seine Locken wie angriffslustige Schlangen. »Bist du dumm genug, solchen Unsinn zu glauben, Idaho?«
    »Das hängt davon ab, ob es wahr ist oder nicht, Herr.«
    Der mürrische Lehrmeister zeigte endlich ein schwaches Lächeln, aber er hielt es nicht für nötig, Duncans Frage zu beantworten. »Wie ich erfahren habe, ist dies das Schwert von Herzog Paulus Atreides.« Er kniff die Augen zusammen und sprach mit wärmerer Stimme weiter. »Gib dir Mühe, dich dieser Klinge würdig zu erweisen.« Damit schob er es in die Scheide an Duncans Gürtel zurück.
    »Du wirst lernen, mit anderen Waffen zu kämpfen, bis du bereit bist, deine eigene zu führen. Geh zum Waffenlager und lass dir ein schweres Breitschwert geben, dann leg eine komplette Rüstung an, einen antiken Harnisch.« Jetzt wirkte das Lächeln auf Jeh-Wus Leguan-Gesicht unheimlich. »Du brauchst beides für die Lektion des heutigen Nachmittags. Ich habe vor, an dir ein Exempel zu statuieren.«
     
    * * *
     
    Der Kraterboden war mit Bimssteinschotter bedeckt, aus dem überall bedrohlich wirkende Felsen hervorragten. Duncan Idaho kam in voller Metallrüstung angestapft. Der Helm schränkte sein Sichtfeld erheblich ein und zwang ihn, geradeaus durch den Schlitz zu starren. Das Metall schien mehr als hundert Pfund zu wiegen und ihn zu Boden pressen zu wollen. Über dem Kettenhemd trug er Schulterplatten, Brustharnisch, Plattenschurz, Arm- und Beinröhren und dazu ein riesiges zweihändiges Breitschwert.
    »Stell dich dort drüben auf!« Jeh-Wu deutete auf ein Stück festgetretenen Bodens. »Überlege, wie du in diesem Aufzug kämpfen willst. Das ist keine leichte Aufgabe.«
    Innerhalb kürzester Zeit hatte die Sonne über der Insel seine Rüstung in einen glühenden, engen Ofen verwandelt. Obwohl er bereits heftig schwitzte, kostete es Duncan noch größere Anstrengung, sich über den unebenen Boden zu bewegen. Er konnte kaum die Arme und Beine beugen.
    Keiner der anderen Schüler trug eine ähnliche Rüstung, aber Duncan war keineswegs stolz auf diese Auszeichnung. »Ich würde lieber einen Körperschild tragen«, sagte er. Seine Stimme hallte im Helm wider und drang kaum nach draußen.
    »Heb deine Waffe!«, befahl der stellvertretende Lehrmeister.
    Wie ein angeketteter Sträfling stemmte Duncan unbeholfen das Breitschwert hoch. Mit bewusster Anstrengung gelang es ihm, die Finger in den steifen Panzerhandschuhen um den Griff zu schließen.
    »Vergiss nicht, Duncan Idaho, du trägst eine starke Rüstung ... und verfügst damit über einen entscheidenden Vorteil. Jetzt verteidige dich!«
    Er hörte einen Ruf, der von außerhalb seines beschränkten Sichtfeldes kam, dann war er plötzlich von anderen Schülern umringt. Sie griffen ihn mit konventionellen Schwertern an, die lärmend gegen das Metall seiner Rüstung krachten. Es klang wie ein heftiger Hagelschauer auf einem dünnen Metalldach.
    Duncan drehte sich und schlug mit dem Schwert um sich, aber er bewegte sich viel zu langsam. Es gab einen ohrenbetäubenden Knall, als ein Knauf seinen Helm traf. Obwohl er sich nach Kräften wehrte, konnte er seine Gegner durch den Helmschlitz kaum erkennen. Sie wichen seinen Hieben mühelos aus. Wieder traf ihn ein schwerer Schlag, diesmal auf die Schulterplatte. Er ging in die Knie und mühte sich ab, wieder auf die Beine zu kommen.
    »Nun kämpf schon, Idaho!«, rief Jeh-Wu und hob ungeduldig die Augenbrauen. »Steh nicht einfach nur herum!«
    Duncan wagte es nicht, den anderen Schülern mit seinem großen Breitschwert möglicherweise

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