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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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sich mit besonderer Behutsamkeit und vermied es, seine früheren Verstecke aufzusuchen, weil er befürchtete, ein gefangener und verhörter Rebell könnte etwas über seine Identität ausgeplaudert haben. Nachdem er selbst den Kontakt zu Miral Alechem verloren hatte, zog er sich buchstäblich noch tiefer in den Untergrund zurück, tiefer als jemals zuvor, und arbeitete nun an den Abfallentsorgungsschächten.
    Einer seiner Kollegen war zu unruhig und blickte sich zu häufig um. Der Mann schien C'tairs Intelligenz zu spüren, obwohl dieser ihn geflissentlich ignorierte. Er nahm keinen Blickkontakt auf und begann kein Gespräch, obwohl der Mann offensichtlich eine Verbindung herstellen wollte. C'tair vermutete, dass er ebenfalls auf der Flucht war und vorgab, weniger zu sein, als er tatsächlich war. Doch C'tair konnte es sich nicht leisten, irgendjemandem zu vertrauen.
    Er bewahrte den Anschein der Abgestumpftheit und dachte daran, die Arbeitsstelle zu wechseln. Ein neugieriger Kollege konnte sehr gefährlich werden. Möglicherweise war er sogar ein Gestaltwandler. Vielleicht musste C'tair fliehen, bevor ihm jemand auf die Schliche kommen konnte. Die Tleilaxu hatten systematisch die ixianische Mittelklasse und den Adel ausgelöscht und würden nicht eher Frieden geben, bis sie selbst den Staub unter ihren Stiefel zertreten hatten.
    Eines Nachmittags tauchte ein Meister in Begleitung eines Wachmanns auf. C'tairs Haar hing kraftlos vor seinen Augen, und er war in Schweiß gebadet. Sein neugieriger Kollege erstarrte und widmete sich dann mit übertriebenem Eifer wieder seiner Aufgabe.
    C'tair wurde eiskalt und übel. Wenn die Tleilaxu seinetwegen gekommen waren, wenn sie wussten, wer er war, würden sie ihn tagelang foltern, bevor sie ihn schließlich exekutierten. Er spannte die Muskeln an und machte sich auf einen Kampf gefasst. Vielleicht konnte er mehrere Tleilaxu in die Magmagrube werfen, bevor sie ihn überwältigten.
    Doch stattdessen trat der Wachmann hinter den nervösen Mann neben C'tair. Der Tleilaxu-Meister rieb die spinnendürren Finger aneinander und lächelte. Er hatte eine lange Nase und ein schmales Kinn. Seine graue Haut sah aus, als wäre sie schon vor längerer Zeit abgestorben. »Sie, Bürger ... Suboide ... oder was immer Sie sein mögen. Wir haben Ihre wahre Identität ermittelt.«
    Der Mann hob den Kopf und warf C'tair einen kurzen Blick zu, als wollte er ihn um Hilfe bitten, aber C'tair gab sich Mühe, keinerlei Reaktion zu zeigen.
    »Sie müssen sich nicht mehr verstellen«, fuhr der Meister mit einschmeichelnder Stimme fort. »Wir haben Dokumente gefunden. Wir wissen, dass Sie in Wirklichkeit ein Buchhalter waren, der für die Inventurlisten ixianischer Industrieprodukte verantwortlich war.«
    Der Wachmann legte dem Mann eine Hand auf die Schulter. Der Arbeiter wand sich und geriet in Panik. Seine Maske fiel von ihm ab.
    Der Tleilaxu-Meister kam näher, doch sein Auftreten hatte überhaupt nichts Bedrohliches. »Sie haben ein falsches Bild von uns, Bürger. Wir haben große Mühen auf uns genommen, Ihre Spur zu verfolgen, weil wir Ihre Dienste benötigen. Wir Bene Tleilax, Ihre neuen Herren, benötigen intelligente Arbeiter, die uns im Verwaltungszentrum unterstützen. Jemanden mit Ihren mathematischen Fähigkeiten können wir gut gebrauchen.«
    Der Meister deutete auf die heiße, stinkende Höhle. Das automatische Förderband bewegte sich ratternd weiter und fütterte den Höllenschlund mit Steintrümmern und unbrauchbarem Metall. »Diese Arbeit wird Ihren Fähigkeiten nicht gerecht. Kommen Sie mit uns, dann geben wir Ihnen eine viel interessantere und lohnenswertere Aufgabe.«
    Plötzlich schöpfte der Mann neue Hoffnung, nickte mit einem vorsichtigen Lächeln. »Ich bin ein recht guter Buchhalter. Ich könnte Ihnen helfen. Ich könnte ein wertvoller Mitarbeiter für Sie sein. Sie müssen diesen Planeten nach wirtschaftlichen Kriterien verwalten.«
    C'tair hätte ihn am liebsten angeschrien. Wie konnte der Mann nur so dumm sein? Nachdem er mehr als zehn Jahre lang unter der Herrschaft der Tleilaxu überlebt hatte, durfte er einfach nicht mehr auf einen so plumpen Trick hereinfallen.
    »Finden Sie?«, sagte der Meister. »Wenn Sie vor den Ausschuss treten, können Sie Ihre Ideen ausführlich erläutern.«
    C'tair bekam einen Schreck, als sich der Wachmann plötzlich zu ihm umblickte. »Haben Sie dazu irgendetwas zu sagen, Bürger?«
    C'tair gab sich alle Mühe, seinen stumpfen Gesichtsausdruck

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