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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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beizubehalten, keine Furcht in seinen Augen erkennbar werden zu lassen und mit langsamer und träger Stimme zu sprechen. »Nur dass ich jetzt mehr Arbeit habe.« Er starrte trostlos auf das Förderband.
    »Dann streng dich gefälligst an!«
    Der Wachmann und der Tleilaxu-Meister führten den Mann ab. C'tair machte sich wieder an die Arbeit, musterte den Abfall und drehte jedes Stück um, bevor es in den tiefen Schacht stürzte ...
    Zwei Tage später wurde C'tair und den anderen Arbeitern seiner Schicht befohlen, sich auf dem Boden der Haupthöhle zu versammeln, damit sie der grausamen Hinrichtung des Buchhalters, den man als ›Spion‹ entlarvt hatte, beiwohnen konnten.
     
    * * *
     
    Als er während seiner monotonen alltäglichen Routine zufällig Miral Alechem wiederbegegnete, konnte C'tair seine Überraschung gut verbergen.
    Er hatte erneut die Arbeitsstelle gewechselt, weil ihn die Verhaftung des Buchhalters nervös gemacht hatte. Er hatte nie häufiger als zwei Tage hintereinander dieselbe Identitätskarte benutzt. Wenn er wieder einmal an einem neuen Arbeitsplatz auftauchte, erntete er regelmäßig neugierige Blicke, aber die ixianischen Arbeiter waren klug genug, keine Fragen zu stellen. Jeder Fremde konnte genauso gut ein Gestaltwandler sein, der die Schicht infiltrierte, um Informationen über Aufruhr oder geheime Sabotagepläne aufzuschnappen.
    C'tair konnte nur den richtigen Augenblick abwarten und neue Pläne schmieden. Zur Essensausgabe suchte er immer wieder andere Stellen aus, wo er sich in die langen Schlangen einreihte, die auf die Zuteilung der geschmacklosen Rationen warteten.
    Die Tleilaxu setzten biotechnische Anlagen ein, um in dunklen Bottichen undefinierbare Nahrungsmittel zu erzeugen. Sie regten die Zellteilung von Blatt- und Wurzelgemüse an, sodass den Pflanzen unförmige Tumoren aus nährstoffhaltigem Material wuchsen. Das Essen war keine angenehme Angelegenheit mehr, sondern nur noch eine notwendige Verrichtung, ähnlich wie die Routineaufgaben eines Fließbandarbeiters.
    C'tair erinnerte sich an die Zeit, die er im Großen Palais mit seinem Vater, dem ixianischen Botschafter auf Kaitain, und seiner Mutter, einer wichtigen Angestellten der Gildebank, verbracht hatte. Sie hatten importierte Delikatessen und die besten Weine des Imperiums genossen. Jetzt kamen ihm diese Dinge so unwirklich vor. Er konnte sich kaum noch daran erinnern, wie die exotischen Lebensmittel geschmeckt hatten.
    Er hielt sich am Ende der Schlange, damit er nicht ins Gedränge geriet. Als er schließlich seine Ration bekam, fielen ihm die großen dunklen Augen, das unordentliche Haar und das schmale, aber hübsche Gesicht von Miral Alechem auf.
    Ihre Blicke trafen sich, als sie sich wiedererkannten, aber beide waren klug genug, sich nichts anmerken zu lassen. C'tair blickte sich zu den Tischen um, und Miral hob ihre Kelle. »Setzen Sie sich dorthin, Arbeiter. Der Tisch ist soeben frei geworden.«
    Ohne zu fragen nahm C'tair Platz und begann zu essen. Er konzentrierte sich auf seine Mahlzeit und kaute möglichst langsam, um ihr genügend Zeit zu geben.
    Kurz darauf waren alle versorgt, und die Essensausgabe wurde geschlossen. Dann kam Miral mit ihrem eigenen Tablett an seinen Tisch. Sie setzte sich, starrte in ihre Schüssel und begann ebenfalls zu essen. Obwohl C'tair es vermied, sie anzusehen, führten sie bald ein leise gemurmeltes Gespräch, bei dem sich ihre Lippen so wenig wie möglich bewegten.
    »Ich arbeite hier schon seit einiger Zeit«, sagte Miral. »Ich wollte meinen Arbeitsplatz nicht zu häufig wechseln, um kein Aufsehen zu erregen.«
    »Ich besitze viele Identitätskarten«, sagte C'tair. Er hatte ihr nie seinen wahren Namen genannt und wollte es weiterhin dabei belassen.
    »Wir beide sind die einzigen Überlebenden«, sagte Miral. »Von der ganzen Gruppe.«
    »Es gibt andere Gruppen. Ich habe einige Kontakte. Aber vorläufig arbeite ich allein.«
    »So wirst du nicht viel erreichen.«
    »Ich werde aber gar nichts erreichen, wenn ich tot bin.« Als sie schlürfend ihr Essen verzehrte und nichts erwiderte, fügte er hinzu: »Ich habe seit zwölf Jahren allein gekämpft.«
    »Aber du hast nicht genug erreicht.«
    »Es wird erst dann genug sein, wenn die Tleilaxu vertrieben wurden und Ix wieder unserem Volk gehört.« Er kniff die Lippen zusammen, weil er befürchtete, etwas zu laut gesprochen zu haben. Bedächtig widmete er sich dem Rest in seiner Schüssel. »Du hast mir niemals verraten, woran du

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