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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Zeremonien ohne jede Bedeutung waren. Verglichen mit der Kwisatz-Mutter Anirul waren sowohl der Padischah-Imperator als auch Hasimir Fenring blutige Amateure – und sie wussten es nicht einmal.
    Insgeheim lächelte sie darüber, genauso wie die versammelten Schwestern in ihren Weitergehenden Erinnerungen, ihren ständigen Begleiterinnen aus zahllosen vergangenen Leben. Das jahrtausendealte Zuchtprogramm würde schon bald in der Geburt eines männlichen Bene Gesserit mit außergewöhnlichen Fähigkeiten kulminieren. In zwei Generationen wäre es soweit ... wenn alle Pläne die erwarteten Früchte trugen.
    Während sie hier die Rolle der demütigen Gattin des Imperators spielte, zog Anirul insgeheim die Fäden und kontrollierte sämtliche Vorgänge. Sie hatte befohlen, dass Mohiam nach Wallach IX zurückkehrte, um mit ihrer Harkonnen-Tochter zu arbeiten. Sie beobachtete, wie die anderen Schwestern Pläne innerhalb des großen Plans ausführten, um eine Verbindung zwischen Jessica und dem Haus Atreides zu knüpfen ...
    Vor ihr bewegte sich Fenring zielsicher durch die Gänge, da er sich besser als jeder andere im Palast auskannte, der die Ausmaße einer Stadt hatte – sogar besser als Imperator Shaddam. Er durchschritt eine großartig ausgestattete Vorhalle mit Edelsteinfliesen und trat in den imperialen Audienzsaal. Der gewaltige Raum beherbergte einige der kostbarsten Kunstschätze des gesamten Imperiums, aber er hatte sie schon viele Male zuvor betrachtet. Ohne sich umzublicken, warf er seinen Zylinder einem Lakaien zu und näherte sich über die polierten Steinfliesen dem Thron. Es war ein langer Weg, den er zurückzulegen hatte.
    Anirul blieb neben einer massiven Stützsäule stehen. Von der Wichtigkeit ihres Tuns überzeugte Höflinge eilten umher und verschwanden in akustisch abgeschirmten Bereichen, um den neuesten Tratsch auszutauschen. Sie ging weiter an unbezahlbaren Skulpturen vorbei, bis sie die Nische mit den außergewöhnlichen akustischen Eigenschaften erreicht hatte, wo sie sich häufig während einer Audienz aufhielt.
    Auf dem blaugrün schimmernden Goldenen Löwenthron saß der Padischah-Imperator Shaddam IV., der einundachtzigste Corrino, der über das Imperium herrschte. Er trug eine kompliziert geschneiderte militärische Uniform, die mit zahllosen Medaillen, Orden und Bändern besetzt war. Unter der Last seiner Amtsinsignien konnte er sich kaum noch rühren.
    Seine verhutzelte Wahrsagerin Lobia stand in einer Nische neben dem Kristallthron. Lobia war das dritte Bein des beratenden Stativs, auf das sich Shaddam stützte. Vervollständigt wurde das Dreigespann durch den arroganten Kammerherrn Ridondo und Hasimir Fenring – auch wenn der Imperator ihn seit seiner Verbannung kaum noch öffentlich konsultierte.
    Shaddam weigerte sich, die Anwesenheit seiner Frau zur Kenntnis zu nehmen. Die fünfzehn im Palast stationierten Bene-Gesserit-Schwestern waren wie Schatten, die lautlos von Raum zu Raum huschten – genau, wie er es von ihnen erwartete. Ihre Loyalität zu Shaddam stand außer Frage, insbesondere seit seiner Vermählung mit Anirul. Einige dienten als Hofdamen, während sich andere um die Töchter Irulan, Chalice und Wensicia kümmerten und später auch ihre Ausbildung übernehmen sollten.
    Der wieselhafte Imperiale Beobachter bewegte sich mit hüpfendem Gang über einen langen roten Teppich und stieg dann die flachen Stufen zum Podest des Throns hinauf. Shaddam beugte sich auf seinem Sitz vor, während Fenring anhielt, sich tief verbeugte und mit einem verschmitzten Lächeln aufsah.
    Selbst Anirul wusste nicht, warum der Graf von Arrakis nach Kaitain geeilt war.
    Der Imperator schien nicht erfreut, ihn zu sehen. »Von meinen Dienern erwarte ich, dass sie mich über alle wichtigen Ereignisse innerhalb ihres Ressorts informieren. Dein letzter Bericht war jedoch unvollständig, Hasimir.«
    »Hmm-äh, entschuldigen Sie bitte vielmals, Hoheit, falls ich vergaß, etwas von Bedeutung zu erwähnen.« Fenring sprach schnell, während sein Geist alle Möglichkeiten durchging, um den Anlass für Shaddams Zorn zu erraten. »Ich möchte Sie nicht mit Banalitäten belästigen, die Ihrer Aufmerksamkeit nicht würdig sind.« Seine Augen huschten unruhig hin und her, während er weiter nach einer Erklärung suchte. »Ähhh ... was hat Ihre Besorgnis erregt, Herr?«
    »Ich habe erfahren, dass die Harkonnens durch Guerilla-Aktionen schwere Verluste an Menschen und Material erleiden müssen. Die

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