Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
sonst an. Sein Heighliner hielt sich länger als gewöhnlich im Orbit über Caladan auf, weil noch ein Objekt an Bord genommen werden sollte, das eines speziellen Umgangs und vor allem höchster Geheimhaltung bedurfte.
    Eine Kampfgondel. Interessant.
    Normalerweise konzentrierte sich D'murr ausschließlich darauf, das große Schiff sicher von einem Sonnensystem zum nächsten zu steuern. Er pflegte unbedeutende Details und menschliche Sorgen zu ignorieren, da ihm das gesamte Universum zur Verfügung stand.
    Doch dann erlaubte er sich einen Augenblick untypischer Neugierde und schaltete sich ins Komsystem ein. Er sah die Aufzeichnungen und Übertragungen durch und belauschte zwei Flugadministratoren auf einem der unteren Decks. Herzog Leto Atreides hatte eine beträchtliche Gebühr für diese Fracht entrichtet, die unbemerkt nach Ix befördert werden sollte.
    D'murrs Route durch den Faltraum führte ihn von einer Welt zur nächsten, durch eine endlose Parade von Planeten des Imperiums. Auf diesem Flug war Ix einer von vielen Zwischenstopps. Früher einmal war der Planet ein regelmäßiges Ziel für Reisende von Caladan gewesen, die ihre Verbündeten auf dem Industrieplaneten besuchten. Doch im Laufe der Jahre hatte sich viel geändert.
    Was wollen die Atreides auf Ix? Und warum jetzt?
    Er lauschte den geflüsterten Gesprächen in den Räumen, die nur der Gilde zugänglich waren, und erfuhr weitere Fakten, die die Flugleitung wegen der strengen Neutralitätsvereinbarungen niemals an Außenstehende weitergeben würde. Für die Raumgilde gehörten derartige Geschäfte zum Alltag. Zwei Männer der Atreides, die mit falschen Dokumenten reisten, begleiteten das kleine Schiff nach Ix. Der eine war Prinz Rhombur.
    D'murr nahm diese Informationen auf und stellte fest, dass er ungewöhnlich extrem darauf reagierte, dass ihn die Gefühle sogar aus dem Gleichgewicht brachten. Begeisterung? Furcht? Rhombur. Unruhig atmete er eine größere Menge Melangegas ein, aber auch die Droge verschaffte ihm keine Erleichterung. Er kam sich vielmehr vor, als hätte sich das einst wohnliche Universum in einen dichten Wald aus dunklen Bäumen und undeutlichen Pfaden verwandelt.
    Seit er zum Navigator geworden war, hatte D'murr nicht mehr in dieser Art auf Erinnerungen aus seiner menschlichen Vergangenheit reagiert. Das Gewürzgas machte ihn schwindlig, und in seinem Gehirn schien es zu knistern. Er fühlte sich aus dem Gleichgewicht gebracht und hatte die Orientierung verloren. Er spürte die gegensätzlichen Kräfte großmaßstäblicher Konflikte, die das Gewebe des Raums zu zerreißen drohten. In seiner Verzweiflung nahm er noch mehr Melange zu sich.
    D'murr klammerte sich an die Hoffnung, dass der nächste Sprung durch den Faltraum die störenden Verwerfungen glätten würde. Eine solche Reise hatte ihm bisher immer geholfen, seinen Platz im Kosmos wiederzufinden. Er spürte, wie das Gewürzgas in ihm brannte – heißer als sonst.
    Er schickte eine knappe, ungeduldige Anfrage an die Gilde-Besatzung, worauf man ihm mitteilte, dass der Ladevorgang abgeschlossen war. Es wird Zeit. Die Hangartore und Frachtluken schlossen sich.
    Besorgt bereitete sich D'murr auf den Sprung vor und stellte die nötigen mehrdimensionalen Berechnungen an. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis er einen sicheren Weg gefunden hatte, und für den Holtzman-Sprung wären dann nur noch Sekundenbruchteile nötig.
    D'murr schlief niemals, sondern verbrachte die meiste Zeit im Zustand der Kontemplation. Er trieb in seinem Tank und dachte an seine Zeit als junger Mann zurück, als junger Mensch.
    Im Idealfall sollten Navigatoren gar keine Erinnerungen an ihre Vergangenheit zurückbehalten. Steuermann Grodin, sein Vorgesetzter auf Junction, sagte, dass manche Kandidaten etwas mehr Zeit benötigten, ihre atavistischen Fesseln abzustreifen. D'murr wollte nicht, dass seine Leistung beeinträchtigt wurde. Er hatte bereits den Rang eines Steuermanns erreicht und sah jeder Reise durch den Faltraum mit großer Vorfreude entgegen. Und dieses Mal mit einiger Sorge.
    Er befürchtete, dass seine anhaltende Nostalgie vielleicht der Beginn einer Rückentwicklung war, dass er sich wieder in etwas Widerliches und Nutzloses verwandelte, in etwas Primitives und Menschliches. All das hatte er doch in seiner Evolution hinter sich gelassen! Andere Seinszustände einschließlich der menschlichen Existenz hatte er längst überwunden.
    Oder setzte nun seine Devolution ein? War das eine Erklärung

Weitere Kostenlose Bücher