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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Opfer für die Gerechtigkeit zu bringen. Er hatte die unerträgliche Situation viel zu lange geduldet. Das Imperium sollte ihn nicht für weich und unentschlossen halten.
    Neben dem Boulevard, der mit Kristallsteinen gepflastert war, flatterten Corrino-Fahnen in der leichten Brise. Gewaltige Gebäude ragten in den wolkenlosen blauen Himmel, der für Letos Geschmack viel zu perfekt war. Er zog das wechselhafte Wetter Caladans vor, und selbst die Schönheit und Unberechenbarkeit der Unwetter war ihm lieber. Kaitain war viel zu zahm. Es war die Karikatur einer Welt aus einem phantastischen Filmbuch.
    Der Schwebewagen wurde langsamer, als sie sich dem Eingangstor des Palasts näherten. Die Sardaukar-Wachen winkten sie durch. Wieder brüllte der mechanische Löwe. Bedrohliche Waffen wurden offen zur Schau gestellt, doch Leto hatte nur Augen für das Empfangspodium. Er hielt den Atem an.
    Lady Jessica wartete dort auf ihn. Sie trug ein Kleid aus goldener Paraseide, die sich über ihrem prallen Bauch spannte. Doch nicht einmal diese Zierde konnte ihre Schönheit überstrahlen, als sie ihm zulächelte. Vier Bene-Gesserit-Schwestern hielten sich in ihrer Nähe auf.
    Als Leto auf den mit Ölkacheln gepflasterten Boden trat, zögerte Jessica kurz, doch dann eilte sie zu ihm. Trotz ihres aufgedunsenen Körpers waren ihre Bewegungen voller Anmut. Sie hielt inne, als würde sie überlegen, ob es angemessen war, ihn in aller Öffentlichkeit zu umarmen. Leto jedoch hatte keine derartigen Bedenken. Er ging zu ihr und begrüßte sie mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss.
    »Lass mich dich ansehen.« Er beugte sich zurück, um sie zu bewundern. »Du bist so schön wie der Sonnenaufgang.« Ihr ovales Gesicht war gebräunt, nachdem sie viel Zeit in den Palastgärten und im Solarium verbracht hatte. Sie trug keinen Schmuck und hatte ihn auch gar nicht nötig.
    Er legte eine schwielige Hand auf ihren Unterleib und versuchte, den Herzschlag des Babys zu spüren. »Leider bleibt mir kaum Zeit, dich angemessen zu begrüßen. Du hast mich sehr lange auf Caladan allein gelassen.«
    »Sie sind gekommen, um eine Rede zu halten, nicht um ein Baby auf die Welt zu bringen, mein Herzog. Werden wir später etwas Zeit füreinander haben?«
    »Natürlich.« Er wurde reservierter, als er bemerkte, wie er aufmerksam von den Bene Gesserit gemustert wurde. Mindestens eine der Schwestern machte den Eindruck, als würde sie sein Verhalten missbilligen. »Nach meiner Rede vor dem Landsraad muss ich mich möglicherweise im Untergrund verstecken.« Er lächelte sie verschmitzt an. »Deshalb wäre mir Ihre Anwesenheit höchst willkommen, Mylady.«
    In diesem Moment kam Shaddam IV. aus der imperialen Residenz. Er marschierte mit schnellen Schritten in gerader Linie und wurde von Wachen, Dienern und Beratern umschwärmt – Sardaukar-Offizieren, Herren in maßgeschneiderten Anzügen, Damen mit hochgesteckten Frisuren, Dienern mit Suspensorkoffern. Aus einem Hangar neben dem Eingangstor schob sich eine prächtige Staatsbarkasse. Der Pilot war in seinem losen, flatternden Gewand kaum noch zu erkennen und wirkte wie eine lebende Fahne.
    Der Imperator schien sich auf einen Kriegszug vorbereitet zu haben. Er trug weder seinen Umhang aus Walpelz noch die schweren Amtsketten, sondern eine graue Sardaukar-Uniform mit silbernen Tressen und Schulterstücken und dazu den schwarzen Helm eines Bursegs mit goldenem Federbusch. Shaddam war auf Hochglanz poliert, von der Haut bis zu den Orden auf der Brust und den schwarzen Stiefeln.
    Als er den Herzog entdeckte, kam der Imperator zu ihm und wirkte höchst zufrieden. Jessica verbeugte sich höflich, aber Shaddam achtete überhaupt nicht auf die Frau. Er hatte genauso wie Leto ein Falkengesicht mit Adlernase. Und genauso wie Leto hütete er bedeutende Geheimnisse. »Ich muss mich entschuldigen, dass dringende Angelegenheiten mich davon abhalten, dich in einem würdigeren Rahmen zu begrüßen, lieber Cousin. Eine größere Operation der Sardaukar erfordert meine persönliche Anwesenheit.«
    Eine gewaltige Kriegsflotte erwartete ihn auf dem großen Aufmarschgelände. Es waren so viele Schiffe voller Soldaten und Material, dass drei Heighliner abkommandiert worden waren, um sie zu befördern. Und zur Unterstützung der Machtdemonstration hatte die Gilde zwei weitere Heighliner als Eskorte zur Verfügung gestellt.
    »Handelt es sich um eine Angelegenheit, wegen der ich mir Sorgen machen muss, Herr?« Leto bemühte sich, nicht zu

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