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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Leto, Ihr Sohn ist in Sicherheit.«
    Er blickte sich im Raum um und entdeckte das Baby, das in eine Decke gehüllt auf einem Kissen lag. Mit weichen Knien ging der Herzog hinüber und war überrascht, wie zögernd er sich verhielt. Das neugeborene Kind war hellwach und hatte ein rotes Gesicht. Das schüttere Haar war schwarz wie Letos, und das Kinn erinnerte ihn an Jessica. »Ist das mein Sohn?«
    »Ja, ein Sohn «, erwiderte Mohiam in einem Tonfall, der leicht verbittert klang. »Genauso, wie Sie es sich gewünscht haben.«
    Er wusste nicht, warum sie ihre Worte so seltsam betonte, aber letztlich war es ihm gleichgültig. Er war einfach nur glücklich, dass sein Junge gerettet worden war. Er hob ihn auf und hielt ihn in den Armen. Er erinnerte sich daran, wie er Victor auf dieselbe Weise gehalten hatte. Ich habe wieder einen Sohn! Die hellen Augen des Kindes waren weit geöffnet.
    »Stützen Sie den Kopf.« Mohiam ging zu ihm und legte das Baby in Letos Armen zurecht.
    »Ich weiß selbst, was ich tun muss.« Er dachte daran, wie Kailea unmittelbar nach der Geburt von Victor dasselbe zu ihm gesagt hatte. Bei diesem Gedanken ging ein Stich durch sein Herz. »Wer war der Entführer? Haben Sie ihn gesehen?«
    »Nein«, sagte sie ohne das geringste Zögern. »Er ist geflohen.«
    Leto blickte die Ehrwürdige Mutter von oben herab an und fragte misstrauisch: »Und wie ist mein Sohn hierher gelangt, während der Entführer entkommen konnte? Wie haben Sie das Baby gefunden?«
    Plötzlich wirkte die uralte Schwester gelangweilt. »Ich habe Ihren Jungen hier auf dem Boden gefunden, neben der Leiche von Lady Anirul. Sehen Sie ihre Hände? Ich musste ihre Finger aufbiegen, mit denen sie die Decke festhielt. Irgendwie hat sie das Kind gerettet.«
    Leto sah sie an und ließ keinen Zweifel, dass er ihr nicht glaubte. Er konnte kein Blut an der Decke oder Kampfspuren am Baby entdecken.
    Ein Sardaukar näherte sich und salutierte. »Entschuldigen Sie die Störung, Herr. Aber wir haben Prinzessin Irulan gefunden. Sie ist unversehrt.« Er zeigte in den Raum auf der anderen Seite des Korridors.
    Ein Wachmann stand neben dem dreizehnjährigen Mädchen und bemühte sich unbeholfen, die Prinzessin zu trösten. Irulan trug ein Kleid aus braunem und weißem Damast mit dem Corrino-Wappen auf einem langen Ärmel. Sie war sichtlich erschüttert, aber sie schien besser mit der Tragödie umgehen zu können als der Wachmann. Was hatte sie gesehen? Die Prinzessin warf der Ehrwürdigen Mutter den nichtssagenden Blick einer Bene Gesserit zu, als würden die beiden eins der verfluchten Geheimnisse der Schwesternschaft teilen.
    Ihr hübsches junges Gesicht war eine starre Maske, als Irulan herüberkam und die Wachmänner überhaupt nicht beachtete. »Es war ein Mann. Er war als Sardaukar verkleidet, und er hatte sein Gesicht geschminkt. Nachdem er meine Mutter getötet hatte, floh er. Ich konnte ihn nicht erkennen.«
    Leto empfand tiefes Mitleid für die Tochter des Imperators, die reglos wie eine der zahlreichen Statuen ihres Vaters dastand. Sie legte eine bemerkenswert gefasste Haltung an den Tag. Trotz des Schocks und der Trauer hatte sie sich völlig in der Gewalt.
    Irulan betrachtete die Leiche ihrer Mutter, während ein Wachmann sie mit einem grauen Tuch zudeckte. Keine Tränen traten in die hellgrünen Augen des Mädchens. Ihr Gesicht, das von klassischer Schönheit war, hätte aus Alabaster modelliert sein können.
    Leto verstand sehr gut, was in ihr vorging, da er genau dasselbe von seinem Vater gelernt hatte. Trauere nur, wenn du allein bist, wenn niemand deine Schwäche beobachten kann.
    Irulans und Mohiams Blicke trafen sich, als würden sie sich gemeinsam hinter einer Festung verschanzen. Die Prinzessin schien mehr zu wissen, etwas, das zwischen ihr und der uralten Ehrwürdigen Mutter bleiben sollte. Leto würde die Wahrheit vermutlich niemals erfahren.
    »Wir werden den Verbrecher finden«, schwor der Herzog und hielt seinen Sohn fest an sich gedrückt. Die Wachen sprachen in ihre Komeinheiten und setzten die Durchsuchung des Palasts fort.
    Mohiam sah ihn an. »Lady Anirul hat ihr Leben für Ihren Sohn geopfert.« Ihre Miene wurde verhärmt. »Erziehen Sie ihn gut, Herzog Atreides.« Sie berührte die Decke und drückte den Jungen an Letos Brust. »Ich bin überzeugt, dass Shaddam nicht ruhen wird, bis er an dem Mann, der seine Frau tötete, Gerechtigkeit geübt hat.« Sie trat zurück, als wollte sie ihn damit entlassen. »Gehen Sie.

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