Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino
Produktionsstätten vernichten. Dem Haus Corrino kann nichts mehr nachgewiesen werden.«
Shaddam wurde knallrot. Er konnte einfach nicht fassen, dass er auf der ganzen Linie geschlagen war. »Das wollen wir hoffen.«
»Übrigens, du wirst deinem Oberbashar irgendwie beibringen müssen, dass sein Sohn bei den Kämpfen ums Leben kam.«
»Ich bin erschüttert.« Der Imperator stöhnte und schien am Ende seiner Kräfte. »Also gibt es keinen Gewürzersatz? Gar nichts?«
»Hmmm, nein. Auch nicht als entfernte Möglichkeit.«
Der Imperator sackte in sich zusammen und beobachtete, wie draußen der Heighliner immer größer wurde.
Fenring machte kein Hehl aus seiner Verärgerung. »Wenn dein wahnsinniger Plan aufgegangen wäre und du Arrakis verwüstet hättest, wäre das nicht nur das Ende deiner Herrschaft, sondern des gesamten Imperiums gewesen! Du hättest uns alle ins Prä-Djihad-Raumfahrtzeitalter zurückgeworfen.« Er hob den Finger, und seine Stimme nahm einen tadelnden Tonfall an. »Ich habe dich immer wieder davor gewarnt, keine solchen Entscheidungen zu treffen, ohne dich vorher mit mir zu beraten. Du treibst dich selbst in den Ruin.«
Der Heighliner verschluckte das winzige Shuttle wie ein Wal, der einen winzigen Krillkrebs verzehrt. Kein Gildevertreter kam, um den Padischah-Imperator zu empfangen, und keine Eskorte holte ihn vom Shuttle ab.
Während er mit Fenring wartete, dass jemand Kontakt zu ihnen aufnahm, aktivierte der Navigator die Holtzman-Triebwerke und faltete den Raum, um den in Ungnade gefallenen Herrscher nach Kaitain zurückzubringen, wo er sich den Konsequenzen seiner Entscheidungen stellen sollte.
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Rache kann in Form ausgetüftelter Pläne oder offener Aggression erfolgen. In manchen Fällen kann nur die Zeit für die Verwirklichung der Rache sorgen.
Graf Dominic Vernius,
Tagebücher eines Renegaten
Wochen später auf Kaitain beobachtete Shaddam Corrino IV. das Ende der aufgezeichneten Rede des Bastards Tyros Reffa. Er konnte seinen Zorn kaum zügeln und fluchte leise.
Hinter den verschlossenen Türen des Privatbüros des Imperators wartete Cammar Pilru, dass Shaddam etwas sagte. Der ixianische Botschafter hatte die Ansprache schon viele Male gehört, aber sie erschütterte immer wieder sein Herz.
Shaddam jedoch blieb eiskalt. »Wie ich sehe, habe ich richtig gehandelt, als ich ihm vor der Hinrichtung den lästerlichen Mund verschließen ließ.«
Seit der Rückkehr in den Palast hatte der Padischah-Imperator zurückgezogen gelebt. Außerhalb der Anlage versuchten die Sardaukar die Ordnung aufrechtzuerhalten, obwohl es zu zahlreichen Demonstrationen kam. Manche Leute forderten, dass er abdankte, was eine sinnvolle Lösung gewesen wäre, wenn er einen akzeptablen männlichen Erben gehabt hätte. Doch unter diesen Umständen hatte seine dreizehnjährige Tochter Irulan zahlreiche Heiratsanträge von den Oberhäuptern mächtiger Häuser erhalten.
Shaddam hätte am liebsten alle Freier getötet ... und vielleicht auch seine Töchter. Zumindest musste er sich jetzt keine Sorgen wegen seiner Frau mehr machen.
Nach den zahlreichen militärischen Debakeln zürnten ihm nun sogar die einstmals treu ergebenen Sardaukar, und Oberbashar Zum Garon hatte eine offizielle Beschwerde eingereicht. Garons Sohn war beim Kampf um Ix gefallen, doch nach Einschätzung des Veteranen war es viel schlimmer, dass die imperialen Soldaten verraten worden waren. Nicht besiegt, sondern verraten. Für ihn war es eine bedeutsame Unterscheidung, da die Sardaukar im Verlauf ihrer langen Geschichte niemals eine Niederlage hatten einstecken müssen. Garon forderte, dass dieser potenzielle Makel offiziell aus den Akten gestrichen wurde – oder gar nicht erst aufgenommen wurde. Außerdem verlangte er eine posthume Belobigung seines Sohnes.
Shaddam wusste nicht mehr, wie er mit all diesen Problemen zurechtkommen sollte.
Unter anderen Umständen hätte er diesem armseligen ixianischen Diplomaten, der sich plötzlich viel zu wichtig nahm, nicht einen Augenblick seiner kostbaren Zeit geschenkt. Doch Botschafter Pilru verfügte nach wie vor über gute Beziehungen und hatte durch Rhomburs Triumph neuen Aufwind bekommen.
Pilru, der sich nach all den Jahren der Demütigung wieder stark fühlte, hielt Shaddam ein Dokument aus ridulianischem Kristall vor die gerümpfte Nase. »Es war äußerst bedauerlich, Herr, dass Sie nicht die Gelegenheit hatten, Tyros Reffa einer gründlichen genetischen Analyse zu
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