Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino
wurde.
»Die Kommunikation wurde unterbrochen, Herr«, meldete Garon.
»Aber ich habe ihnen noch etwas zu sagen!« Er hatte nur auf den richtigen Moment gewartet, um zu verkünden, dass er das Monopol über das Amal besaß, damit er wieder die Oberhand gewann. »Stellen Sie den Kontakt wieder her.«
»Ich versuche es, Majestät, aber die Gilde blockiert jede Kommunikation.«
Shaddam sah, wie einer der Heighliner über ihnen im Faltraum verschwand. Der Imperator war in Schweiß gebadet, seine prächtige Uniform war klitschnass.
Diese Entwicklung hatte er sich nicht vorgestellt. Wie sollte er ein Ultimatum stellen oder Erklärungen abgeben, wenn man ihm einfach die Kommunikation verweigerte? Wie sollte er sie wieder zur Zusammenarbeit bewegen, wenn er ihnen keine Botschaften senden konnte? Wenn die Gilde ihn hier über Arrakis isolierte, würde sein Triumph völlig wertlos werden.
Die Raumgilde war durchaus in der Lage, ihn hier zurückzulassen und anschließend den Landsraad zu überzeugen, mit militärischen Mitteln gegen ihn vorzugehen. Man würde ohne weiteres jemand anderen auf den Goldenen Löwenthron setzen. Immerhin waren die Nachkommen des Hauses Corrino ausschließlich Töchter.
Auf dem Bildschirm verschwand ein zweiter Heighliner und kurz darauf auch die übrigen drei. Nur noch leerer Weltraum gähnte über ihnen.
Shaddam geriet in Panik, als ihm die gravierenden Konsequenzen seiner Lage bewusst wurden. Er war weit entfernt von Kaitain. Selbst wenn die Techniker, die sich an Bord seiner Flotte befanden, etwas zusammenbasteln konnten, das ihnen eine Weltraumreise mit den technischen Mitteln der Prä-Gilde-Ära ermöglichte, würden sie erst in Jahrhunderten nach Hause gelangen.
»Unsere Schiffe sind nach wie vor feuerbereit, Majestät«, sagte Oberbashar Garon. »Oder soll ich ihnen den Befehl erteilen, sich zurückzuziehen?«
Wenn sie wirklich hier gestrandet waren, wie lange würde es dann dauern, bis sich die Truppen der Sardaukar zu einer Meuterei zusammenrauften?
Shaddam brüllte den toten Kombildschirm an, der ihm kein Bild des Gildevertreters zeigen wollte. »Ich bin der Imperator! Ich allein entscheide über die Politik des Imperiums!«
Doch niemand antwortete ihm. Es war auch niemand mehr da, der ihm hätte antworten können.
113
Das zwangsläufige Schicksal der Macht ist ihr Zusammenbruch.
Padischah-Imperator Idriss I.,
Archive des Landsraads
Der Himmel über Ix schien zu erzittern, als sich der Raum öffnete und eine Armada von über einhundert Gilde-Heighlinern erschien. Sie kamen von überall aus dem Imperium. Darunter waren auch die fünf Schiffe, die Shaddam nach Arrakis gebracht hatten.
Die gewaltigen Raumschiffe warfen ihre Schatten auf die Wälder, Flüsse und Schluchten an der Oberfläche des Planeten. Aus den Luftschächten quoll Rauch, ein Anzeichen der Zerstörungen, die auf dem unterirdischen Schlachtfeld angerichtet wurden. Für die Heighliner war es eine Heimkehr, da jedes dieser Schiffe hier erbaut worden war, die meisten noch unter der Leitung des Hauses Vernius.
* * *
Unter der Oberfläche hatten sich die überlebenden Sardaukar, die stärksten Kämpfer, zum letzten Gefecht formiert. Sie standen Rücken an Rücken im Zentrum der großen Höhlenstadt und waren nicht bereit, sich zu ergeben. Die rasenden Soldaten des Imperators wollten dafür sorgen, dass die neuen Eroberer ihren Sieg teuer bezahlten.
Obwohl Graf Hasimir Fenring gefangen und von Atreides-Wachen umgeben war, wirkte er selbstzufrieden, als hätte er die Lage vollständig unter Kontrolle. »Ich versichere Ihnen, ich bin ein Opfer, hmmm? Ich bin im Auftrag Shaddams höchstpersönlich als Imperialer Gewürzminister hier. Wir haben Gerüchte über illegale Experimente gehört, und als ich der Sache auf die Spur kam, wollte Forschungsmeister Ajidica mich umbringen.«
»Das war bestimmt der Grund, weshalb Sie unsere Ankunft mit solch großer Begeisterung aufnahmen«, sagte Duncan und hob das schartige Schwert des alten Herzogs.
»Ich war verängstigt, hmmm? Das ganze Imperium weiß, wie rücksichtslos Herzog Letos Soldaten vorgehen.« Duncans Männer blickten den Grafen an, als wären sie bereit, die medizinischen Experimente an ihm auszuführen, zu denen die Tleilaxu nicht mehr gekommen waren.
Bevor Duncan etwas erwidern konnte, ertönte ein Komsignal in seinem Ohrhörer. Er presste einen Finger auf den Empfänger und horchte. Erstaunt riss er die Augen auf. Dann sah er Fenring
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