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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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doch er überdeckte seine Aufregung mit dem Geschick eines meisterhaften Schauspielers. »Shaddam IV. hat mir die Inspiration gegeben, die ich benötige.«

26
     
    Was soll ich über Jessica sagen? Wenn sie die Gelegenheit hätte, würde sie versuchen, Gott mit der Stimme zu beeinflussen.
    Ehrwürdige Mutter Gaius Helen Mohiam
     
     
    Es schien kaum eines hoch angesehenen Herzogs und seiner Konkubine würdig, sich in einer vollgestellten Speisekammer zu lieben. Aber die Zeit drängte, und Leto wusste, dass er sie sehr vermissen würde. In Kürze brach Jessica mit dem Heighliner, der Caladan umkreiste, nach Kaitain auf. Morgen früh würde sie nicht mehr bei ihm sein.
    Nur wenige Schritte entfernt, auf der anderen Seite des Korridors, lag die Küche. Es war deutlich zu hören, wie dort mit Töpfen geklappert, Muscheln geknackt und Kräuter zerhackt wurden. Jederzeit konnte einer der Köche in die Speisekammer kommen, um nach getrockneten Gewürzen oder einem Beutel Salz zu suchen.
    Aber nachdem er und Jessica sich in den kleinen Raum geschlichen hatten – jeder mit einem Glas trockenem Bordeaux in der Hand, der von einem früheren Stelldichein im Weinkeller stammte –, hatte Leto die Tür verbarrikadiert, indem er mehrere Kisten voller Dosen mit importierten Bitterbeeren davorgeschoben hatte. Es war ihm auch gelungen, die Flasche mitzubringen, die er auf einer Kiste in der Ecke abstellte.
    Vor zwei Wochen, unmittelbar nach Rhomburs Hochzeit, hatten sie mit diesen ungewöhnlichen Rendezvous angefangen. Es war eine Laune gewesen, eine Idee, die Leto anlässlich Jessicas bevorstehender Abreise gekommen war. Er wollte es in jedem Raum der Burg mit ihr treiben – abzüglich der Wandschränke. Obwohl sie schwanger war, hatte sich Jessica der Herausforderung gestellt und schien von dieser Idee gleichzeitig amüsiert und entzückt zu sein.
    Die würdevolle junge Frau stellte ihr Weinglas auf einem Regalbrett ab. Ihre grünen Augen funkelten. »Triffst du dich hier auch mit den Küchenmägden, Leto?«
    »Ich bringe kaum genügend Energie für dich auf! Warum sollte ich mich damit überanstrengen?« Er entfernte drei verstaubte Krüge mit konservierten Zitronen von einer großen Kiste. »Ich werde einige Monate Ruhe halten müssen, um mich von diesen zwei Wochen zu erholen.«
    »Ich hoffe es. Aber dies ist für heute das letzte Mal.« Jessica sprach mit sanftem Tonfall, in dem ein leiser Tadel mitschwang. »Ich bin noch nicht mit dem Packen fertig.«
    »Ist die Frau des Imperators nicht in der Lage, ihrer neuen Hofdame angemessene Kleidung zur Verfügung zu stellen?«
    Sie küsste ihn auf die Wange und zog ihm die schwarze Atreides-Jacke aus. Sie faltete sie sorgfältig zusammen und legte sie so hin, dass das Falkenwappen zu sehen war. Dann öffnete sie sein Hemd, schob es ihm über die Schultern und entblößte seine Brust.
    »Gestatten Sie mir, Ihnen eine angemessene Liegestatt zu bereiten, Mylady.« Leto öffnete die Kiste und nahm eine Plane aus Schaumplaz heraus, die zur Verpackung zerbrechlicher Güter benutzt wurde. Er breitete sie auf dem Fußboden aus.
    »Wenn ich in Ihren Armen liege, benötige ich keine weiteren Bequemlichkeiten.« Sie stellte ihre Weingläser weit genug weg, damit sie nicht umgeworfen werden konnten, und dann zeigte sie ihm, dass sie keine Schwierigkeiten mit einer Schaumplaz-Plane in einer kleinen Speisekammer hatte ...
    Als sie ihn anschließend in den Armen hielt, sagte Leto: »Alles wäre anders, wenn ich kein Herzog wäre. Manchmal wünsche ich mir, du und ich wären einfach nur ...« Er sprach nicht weiter.
    Jessica blickte in seine grauen Augen und sah darin die unausgesprochene Liebe zu ihr – wie ein Riss in der Rüstung dieses stolzen und häufig unnahbaren Mannes. Sie reichte ihm sein Weinglas und nahm einen Schluck aus ihrem. »Ich stelle keine Forderungen an dich.« Sie erinnerte sich an den Groll, den seine erste Konkubine Kailea verzehrt hatte, die nie bereit gewesen war, zu würdigen, was er für sie getan hatte.
    Leto zog sich langsam und unbeholfen an. »Ich möchte dir so vieles sagen, Jessica. Ich ... es tut mir Leid, dass ich dir bei unserer ersten Begegnung ein Messer an die Kehle gehalten habe. Ich wollte damit nur der Schwesternschaft zeigen, dass ich mich nicht manipulieren lasse. Ich hätte dich niemals damit verletzt.«
    »Das weiß ich.« Sie küsste ihn auf die Lippen. In all den Jahren hatte sie sich kein einziges Mal vor Leto Atreides gefürchtet, auch nicht, als

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