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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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anschließend in den Armen gehalten, ihm flüsternd Ratschläge erteilt, ihm geholfen, wo sie konnte, und ihn geliebt. Sie gab ihm seine Kraft und sein Gleichgewicht wieder, obwohl er immer weniger Hoffnung hatte.
    Späher der Fremen berichteten von den subtilen Fortschritten bei der Zähmung der Wüste. Nach nur einer einzigen Generation gab es im Ödland schwache, aber unverkennbare Anzeichen der Verbesserung. Vor zwanzig Jahren hatte Umma Kynes zu ihnen gesagt, dass sie geduldig sein mussten, dass ihre Bemühungen erst nach Jahrhunderten Früchte tragen würden. Aber seine Träume wurden bereits jetzt allmählich wahr.
    In tiefen Schluchten der fernen südlichen Regionen gediehen geschickt verborgene Anpflanzungen. Solarspiegel erwärmten die Luft und tauten den Frostboden auf. Hier und dort wuchsen Zwergpalmen und zähe Wüstensonnenblumen sowie Kürbis- und Knollengewächse. An manchen Tagen rannen einige Tropfen freien Wassers über die Oberfläche von Dune! Die Veränderungen waren atemberaubend.
    Bislang hatten die Harkonnens noch nichts vom Umwandlungsprozess bemerkt, da sie ihre Aufmerksamkeit ganz auf den Gewürzabbau konzentrierten. Der Planet würde Hektar um Hektar zurückerobert werden. Überall nur gute Nachrichten.
    Doch nun stieß Liet einen Seufzer tiefster Besorgnis aus. Trotz der Unterstützung, die er bisher auf dieser Versammlung erfahren hatte (viel mehr, als er erwartet hatte), könnte es am heutigen Tag zu ernsten Meinungsverschiedenheiten kommen ... nachdem er seinen Vorschlag vorgebracht hatte.
    Mehr als tausend zähe Fremen kehrten von der Mittagspause zurück und nahmen ihre Plätze in der großen Höhle ein. Sie trugen staubige Umhänge und Temag- Stiefel. Manche rauchten Melangefasern in Tonpfeifen, wie es am frühen Nachmittag Sitte war. Mit dem angenehmen Aroma des verbrannten Gewürzes in der Nase begann Liet-Kynes mit seiner Ansprache.
    »Umma Kynes, mein Vater, war ein großer Visionär. Er hat unser Volk auf einen ehrgeizigen und beschwerlichen Weg geführt, an dessen Ende die Wiedererweckung Dunes steht. Er hat uns gelehrt, dass Ökosysteme sehr komplex sind, dass jede Lebensform eine Nische zum Überleben benötigt. Viele Male hat er von den ökologischen Konsequenzen unserer Handlungen gesprochen. Umma Kynes betrachtete die Umwelt als interaktives System, dessen Ordnung im Flussgleichgewicht gehalten werden muss.«
    Liet räusperte sich. »Von fremden Planeten haben wir Insekten geholt, die den Boden lüften, was den Pflanzen das Wachstum erleichtert. Wir haben Tausendfüßer, Skorpione und Bienen ausgesetzt. Kleine und große Tiere breiten sich über den Sand und die Felsen aus – Swift-Füchse, Hasen, Wüstenfalken und Zwergeulen.
    Dune ist wie eine große Maschine, die wir ölen und reparieren. Eines Tages wird uns diese Welt auf ganz neue und wunderbare Weise dienen, während wir sie weiterhin ehren und ihr dienen. Meine Fremen-Brüder, wir selbst sind Teil dieses Ökosystems, ein ganz wesentlicher Teil. Wir besetzen unsere eigene lebenswichtige Nische.«
    Das Publikum hörte aufmerksam zu und reagierte mit besonderer Ehrfurcht, wenn Liet den Namen und die Arbeit seines Vaters erwähnte.
    »Aber was ist unsere Nische? Sind wir nur Planetologen, die Flora und Fauna wiederherstellen? Ich sage, wir müssen viel mehr leisten. Wir müssen gegen die Harkonnen-Feinde kämpfen, und zwar in einem Ausmaß, das wir nie zuvor in Erwägung gezogen haben. Jahrelang haben kleine Gruppen von uns ihnen Nadelstiche versetzt, die sie jedoch nie daran gehindert haben, ihr habgieriges Treiben fortzusetzen. Heute stiehlt uns der Baron mehr Gewürz als je zuvor.«
    Entrüstete Rufe hallten durch den Saal, und an verschiedenen Stellen wurde flüsternd gegen das Sakrileg protestiert.
    Liet hob die Stimme. »Mein Vater hat nicht vorausgesehen, dass die Mächte des Imperiums – der Imperator selbst, das Haus Harkonnen, der Landsraad – seine Vision nicht teilen würden. Diesen Kampf müssen wir allein bestehen, und wir müssen sie zwingen, damit aufzuhören, sich unseren Bemühungen zu widersetzen!«
    Das Raunen wurde lauter. Liet hoffte, dass er sein Volk wachgerüttelt hatte, dass er es überzeugt hatte, interne Meinungsverschiedenheiten zu überwinden und für ein gemeinsames Ziel zusammenzuarbeiten.
    »Was nützt es, ein Haus zu bauen, wenn man nicht bereit ist, es zu verteidigen? Wir sind stark, unsere Zahl geht in die Millionen. Lasst uns für die neue Welt kämpfen, von der mein Vater

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