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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Ich behaupte nicht, zu wissen, über welche Mächte die Dämonen von fremden Welten verfügen.«
    Liet hatte genug von dieser sinnlosen Diskussion und wandte sich an die versammelten Delegierten. »Ich habe seine Herausforderung angenommen, aber außer leeren Worten hat er nichts vorzubringen. Wenn es zwischen uns zum Duell kommt, wessen Messer wird zuerst Blut schmecken? Seins oder meins? Pemaq ist ein alter Mann, und wenn ich ihn töte, entehre ich mich nur selbst. Selbst wenn er stirbt, erreicht er sein Ziel.« Liet blickte zum anderen Balkon hinüber. »Sieht so dein Plan aus, alter Narr?«
    In diesem Moment trat Heinar neben Pemaq. Der Störenfried reagierte zunächst überrascht und dann ungläubig, als der einäugige Naib sprach. Heinars krächzende Stimme tönte durch die Höhle. »Ich kenne Liet seit seiner Geburt, und er hat mich nie hinters Licht zu führen versucht. Er hat die wahre Vision seines Vaters geerbt, und er ist genauso ein Fremen wie wir.«
    Er wandte sich dem Mann mit den wilden Haaren zu, der immer noch sein Crysmesser in die Luft reckte. »Mein alter Freund Pemaq glaubt, dass er in meinem Sinne spricht, aber ich sage zu ihm, dass er nicht nur an die Belange eines einzelnen Sietches denken darf, sondern an ganz Dune. Es wäre mir lieber, wenn wir Harkonnen-Blut vergießen und nicht das meines alten Kameraden oder meines Schwiegersohns.«
    In der darauf folgenden Stille rief Liet: »Ich werde lieber allein in die Wüste gehen und mich Shai-Hulud stellen, als gegen irgendeinen von euch kämpfen. Ihr müsst mir entweder glauben oder mich verstoßen.«
    Stilgar und Turok stimmten einen Sprechgesang an, der sofort von den mutigen jungen Fremen aufgenommen wurde, die nach Harkonnen-Blut dürsteten. Über eintausend Wüstenmänner riefen immer wieder seinen Sietch-Namen: »Liet! Liet!«
    Auf dem gegenüberliegenden Balkon kam es plötzlich zu einem Handgemenge zwischen Pemaq und Heinar. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, hatte der störrische alte Mann versucht, sich in sein eigenes Messer zu stürzen. Doch Heinar konnte es verhindern. Er riss das Crysmesser aus der schweißfeuchten Hand seines Kameraden. Pemaq ging zu Boden – lebend, aber gedemütigt.
    Heinar trat zurück und bewegte das Messer mit unglaublicher Schnelligkeit. Er fügte Pemaq eine tiefe Schnittwunde auf der Stirn zu, an die ihn für den Rest seines Lebens eine Narbe erinnern würde. Die Klinge hatte das verlangte Blut geschmeckt. Pemaq blickte auf, und sein Zorn verrauchte. Das Blut tropfte ihm über die schweren Brauen in die Augen. Heinar drehte das Crysmesser herum und reichte es seinem Besitzer mit dem Griff voran.
    »Betrachtet es als gutes Omen, alle, die sich hier versammelt haben«, rief Heinar in die Höhle, »denn nun stehen alle Fremen wie ein Mann hinter Liet-Kynes.«
    Pemaq rappelte sich auf und wischte sich die rote Flüssigkeit aus den Augen. Sein Gesicht sah aus, als hätte er eine wilde Kriegsbemalung aufgetragen. Er atmete tief durch, um zu sprechen, wie es sein Recht war. Liet wappnete sich. Er war von der Wendung der Ereignisse völlig überrascht worden. Der alte Fremen warf Heinar einen finsteren Blick zu, dann sagte er: »Ich stimme dafür, dass wir Liet-Kynes zu unserem Abu Naib wählen, zum Vater aller Sietches, zu unserem gemeinsamen Anführer.«
    Liet schwankte für einen Moment, doch er hatte sich schnell wieder gefasst. »Wir befinden uns an einem kritischen Punkt unserer Geschichte«, erwiderte er. »Unsere Nachkommen werden einst auf diesen Augenblick zurückschauen und sagen, dass wir entweder die richtige Entscheidung getroffen haben oder endgültig gescheitert sind.« Er machte eine kurze Pause, um seine Worte wirken zu lassen. »Wenn die Wiedererweckung des Wüstenplaneten fortschreitet, wird es immer schwieriger werden, unsere Arbeit vor den Harkonnens zu verbergen. Das Gewürz, mit dem wir die Gilde bestechen, wird immer wichtiger werden, damit die Wettersatelliten und Beobachtungssysteme weiterhin für unser Wirken blind sind.«
    Ein Raunen der Zustimmung ging durch die Menge. Die wochenlangen Diskussionen hatten sich gelohnt.
    Liet-Kynes bemühte sich, seine Gefühle im Zaum zu halten. »Nach dem Verrat, der zur Zerstörung des Schmugglerlagers am Südpol führte, vertraue ich dem Mittelsmann nicht mehr, mit dem wir jahrelang zusammengearbeitet haben, dem Wasserhändler Rondo Tuek. Obwohl er das Polargebiet verlassen hat, ist er nach wie vor unser Verbindungsmann. Aber Tuek hat Dominic Vernius

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