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Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino

Titel: Dune - Frühe Chroniken 03 - Das Haus Corrino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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gegnerischen Navigator ein.
    Rhombur warf nur einen flüchtigen Blick auf das Spiel. »Jedes Haus im Landsraad – einschließlich des Hauses Atreides – würde vom Sturz der Tleilaxu profitieren. Ixianische Produkte, die einmal als die zuverlässigsten und raffiniertesten des Universums galten, versagen heute nach kurzer Zeit, weil die Qualitätskontrolle in den Fabriken unter Tleilaxu-Verwaltung lächerlich ist. Und wer kann einem Tleilaxu-Produkt vertrauen, selbst wenn es noch funktioniert?«
    Seit der Rückkehr des Spionageteams hatte Leto ständig über die vielen Fragen nachgedacht, die die neuen Informationen aufwarfen. Wenn die Tleilaxu nicht verjagt werden konnten, würden sie ihre Festung zweifelsohne für weitere Untaten nutzen. Was taten sie mit den ixianischen Rüstungsfabriken? Die Tleilaxu konnten sich eigene Armeen herstellen und sie mit modernster Waffentechnik ausrüsten.
    Und warum waren die Sardaukar auf Ix? Leto kam ein schrecklicher Gedanke. Im traditionellen Machtgleichgewicht des Imperiums waren das Haus Corrino und seine Sardaukar der Gesamtmacht der Großen Häuser des Landsraads militärisch ebenbürtig. Hatte Shaddam vielleicht vor, dieses Gleichgewicht zu seinen Gunsten zu verschieben, indem er sich mit den Tleilaxu verbündete? War das der eigentliche Grund für die Eroberung von Ix?
    Leto wandte sich vom Brett ab. »Du hast Recht, Rhombur. Keine Spiele mehr.« Sein Gesicht wurde ernst. »Inzwischen interessiere ich mich nicht mehr für Hofpolitik und den schönen Schein oder die Frage, wie die Geschichte mich einst beurteilen könnte. Mich interessiert nur noch die Gerechtigkeit und die Zukunft des Landsraads, einschließlich des Hauses Atreides.«
    Er schlug wieder eine von Rhomburs Cheops-Figuren, aber der Cyborg-Prinz schien es gar nicht zu bemerken. »Dennoch möchte ich sichergehen, dass du nicht nur eine extravagante, aber sinnlose Geste beabsichtigst, wie es dein Vater vorhatte. Sein vereitelter Nuklearangriff auf Kaitain hätte einen traumatischen Schock im gesamten Imperium ausgelöst, doch das Haus Vernius hätte dadurch nichts gewonnen.«
    Rhombur nickte mit dem schweren Kopf. »Es hätte nur zu einem wütenden Rachefeldzug gegen mich geführt – und gegen dich, Leto. Mitgefangen, mitgehangen.« Dann machte er einen schnellen Spielzug, aber es war ein strategischer Fauxpas, weil Leto dadurch auf eine höhere Ebene der Cheops-Pyramide gelangte.
    »Ein guter Anführer muss auf Details achten, Rhombur.« Der Herzog tippte tadelnd auf das Schachbrett. »Große Pläne nützen gar nichts, wenn die Teile nicht zusammenpassen.«
    Rhombur errötete. »Mein Geschick mit dem Baliset ist besser als im Pyramidenschach.«
    Leto nahm einen letzten Schluck von seinem kalten Tee, dann kippte er den Rest der Flüssigkeit über die Balkonbrüstung. »Es wird auf keinen Fall einfach. Ja, ich glaube auch, dass der Aufstand von innen beginnen muss, aber gleichzeitig muss es einen offenen Angriff von außen geben. Alles muss genauestens koordiniert werden.«
    Das Gewitter näherte sich, und der Wind nahm zu. Auf dem Meer tuckerten Fischerboote zum Hafen zurück, um sich in Sicherheit zu bringen. Im Dorf waren die Männer damit beschäftigt, lose Gegenstände zu verstauen, Segel zu reffen und ihre Schiffe fest zu vertäuen.
    Eine Dienerin kam herbeigeeilt, um das Teegeschirr und das Tablett mit Sandwiches zu holen, das sie vor einer Stunde gebracht hatte. Die matronenhafte Frau mit dem krausen, strohblonden Haar runzelte die Stirn, als sie die bedrohlichen Sturmwolken sah. »Sie müssen jetzt hereinkommen, mein Herzog.«
    »Heute ist mir danach, bis zum letzten möglichen Augenblick draußen zu bleiben.«
    »Außerdem«, warf Rhombur ein, »habe ich ihn noch nicht geschlagen.«
    Leto seufzte theatralisch. »Dann sitzen wir noch die ganze Nacht hier.«
    Nachdem die Dienerin mit einem tadelnden Blick gegangen war, sah Leto seinen Freund mit entschlossener Miene an. »Während du im ixianischen Untergrund arbeitest, werde ich die militärischen Streitkräfte mobilisieren und den Angriff vorbereiten. Aber ich lasse dich nicht allein gehen. Gurney Halleck wird dich begleiten. Er ist ein großartiger Kämpfer und Schmuggler ... und er ist schon einmal nach Ix gelangt.«
    Das graue Tageslicht spiegelte sich matt auf der metallischen Schädeldecke Rhomburs, als er nickte. »Ich würde seine Unterstützung niemals ablehnen.« Er hatte häufig zusammen mit Gurney auf dem Baliset gespielt und gesungen. Der

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