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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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hatten sich in den Höhlen häuslich eingerichtet und die Eingänge für die Blicke Außenstehender unsichtbar gemacht. Doch Selim kannte sich hier aus.
    Seine Beine schmerzten, und unter ihm wand sich der Wurm. Es widerstrebte ihm, sich den Felsen weiter zu nähern. Selim gab dem Tier nach und ließ es wenden, sodass es seitlich vor den hohen Klippen vorbeizog.
    Hoch auf dem Rücken des Wurmes hielt er das Gleichgewicht und stemmte sich mit aller Kraft gegen seinen Metallstab, damit der Spalt zwischen den Segmenten geöffnet blieb. Sein verschmutzter weißer Umhang flatterte im Wind. Er sah die Löcher der Höhleneingänge und erkannte winzige Gestalten, die erstaunt zu ihm herausstarrten. Die Würmer kamen den Felswänden sonst nie so nahe, aber diesen hatte Selim herangeführt. Er hatte die Gewalt über dieses Monstrum.
    Er sah weitere Menschen auf den Felsen auftauchen und hörte leise Schreie, mit denen sie die anderen herbeiriefen. Bald wimmelte es vor erstaunten Zensunni. Selim genoss den Anblick ihrer weit aufgerissenen Augen und Münder.
    Er trieb den Sandwurm an ihnen vorbei, schrie in den Wind und winkte unverschämt. Mit Hilfe seines Geschirrs zwang er den Dämon, sich ein weiteres Mal herumzudrehen, worauf sich der schlangengleiche Kopf wie der eines dressierten Tieres vor der Felswand hob und zurückfiel.
    Niemand aus dem Publikum wagte es, zurückzuwinken oder sich überhaupt zu bewegen.
    Selim lachte übermütig und schrie dem bösen Naib Dhartha und dem Verräter Ebrahim Beleidigungen zu. Da er seinen Wüstenumhang trug und sein Gesicht mit einem Tuch verhüllt hatte, bezweifelte er, dass jemand ihn wiedererkannte. Sie wären bestimmt schockiert, wenn sie erfuhren, dass er der angebliche Wasserdieb, der verbannte Schurke war.
    Seine Genugtuung wäre viel größer, wenn Selim ihnen zeigte, wer er war, wenn er ihr entsetztes Keuchen vernahm, aber er wollte sie noch eine Weile im Ungewissen lassen, damit er zur Legende wurde. Eines Tages würde er über ihre Fassungslosigkeit lachen. Vielleicht kam er sogar nahe genug heran, um Naib Dhartha aufzufordern, ihn ein Stück beim Wurmritt zu begleiten. Er lachte. Diese Vorstellung gefiel ihm.
    Als er sie hinreichend beeindruckt hatte, ließ Selim den Wurm in die Wüste zurückkehren. Zischend schob sich die Bestie über den Sand und glitt ins offene Meer der Dünen hinaus. Selim lachte die ganze Zeit und dankte Gott, dass er ihm einen so vergnüglichen Spaß erlaubt hatte.
     
    * * *
     
    Zwischen den anderen drängte sich Mahmad, der Sohn des Naibs Dhartha, auf einem Felssims und sah fassungslos zu, wie der Wurm einem zahmen Haustier gleich vor den Höhlen vorbeizog, bis er wieder ins Sandmeer zurückkehrte. Ein einzelner Mann hatte das Tier geführt, nur ein winziger Mensch, der furchtlos auf den gewölbten Rückensegmenten stand.
    Es ist unglaublich. Meine Augen haben mehr Wunder gesehen als die meisten Zensunni während ihres ganzen Lebens. Dabei war er erst zwölf Standardjahre alt.
    Mahmad hörte das Geplapper der anderen Jungen, wie aufregend es wäre, auf einem Wurm zu reiten. Einige versuchten, die Identität und Herkunft des wahnsinnigen Fremden zu erraten, der den Wüstendämon beherrschte. Die Zensunni-Flüchtlinge hatten viele Dörfer und Höhlenstädte in den Bergen von Arrakis gegründet, sodass jeder Stamm in Frage kam.
    Mahmad blickte auf und hatte den Mund voller Fragen, doch dann sah er, wie sein Vater mit versteinertem Gesicht neben ihm stand. »Ein Narr!«, knurrte der Naib. »Nur ein Narr kann so rücksichtslos sein und sein eigenes Leben verachten. Dieser Fremde hat es verdient, von den Bestien verschlungen zu werden.«
    »Ja, Vater«, stimmte Mahmad ihm aus Gewohnheit zu. Doch gleichzeitig gingen ihm interessante Möglichkeiten durch den Kopf.

77
     
    Der Gott der Wissenschaft kann sehr unfreundlich sein.
    Tio Holtzman,
    aus einem verschlüsselten, nur teilweise erhaltenen Tagebuch
     
     
    Als Tio Holtzman einen Rechenfehler in den Plänen seines gescheiterten Metall-Resonanz-Generators entdeckte, bekam er einen Tobsuchtsanfall. Er saß in seinem privaten Arbeitszimmer, inmitten der neuen Leuchtgloben, die Norma entwickelt hatte, und war die komplizierte Mathematik noch einmal persönlich durchgegangen.
    Er hatte die junge Frau nicht darum gebeten, den katastrophalen Unfall zu untersuchen, weil er befürchtete, sie könnte auf einen gravierenden Konstruktionsfehler stoßen, und das wäre zu peinlich gewesen. Norma hatte die ganze

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