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Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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staubtrockenen Ozean, wie gigantische Raubfische. Adern aus Gewürz strömten tief unter der Oberfläche durch die Wüste. Sie nährten den Sand und waren Teil eines komplexen Ökosystems aus Sandplankton, gallertartigen Sandforellen ... und Würmern, die kollektiv als Shai-Hulud bezeichnet wurden. Der Name hallte in seinem Kopf, und er hörte sich richtig an. Nicht Shaitan, sondern Shai-Hulud. Keine Artbezeichnung für ein Tier, sondern der Name einer Wesenheit. Eines Gottes. Einer Manifestation Gottes.
    Shai-Hulud.
    Dann sah er in seiner Vision, wie das Gewürz verschwand, wie es von Parasiten geraubt wurde, die aussahen wie ... wie die Raumschiffe, die er auf dem Raumhafen von Arrakis City beobachtet hatte. Arbeiter – von fremden Welten, aber auch Zensunni – schürften in den Dünen, stahlen die Melange, den Schatz Shai-Huluds, sodass dieser in einem trockenen und leblosen Meer ersticken musste. Schwer beladene Schiffe flogen ab, nahmen die letzten Krümel Gewürz mit und ließen die Menschen mit flehend ausgestreckten Armen zurück. Bald rasten gewaltige Wüstenstürme über das Land, wirbelten Sand auf und ließen ihn vom Himmel regnen, wie eine Flut, die die menschlichen Bewohner und die Kadaver der Sandwürmer unter sich begrub. Bis nichts mehr auf dem Planeten lebte. Arrakis war schließlich nur noch ein Sandmeer, in dem sich nichts mehr rührte.
    Ohne Würmer, ohne Menschen ... ohne Melange ...
    Als Selim wieder zu sich kam, saß er mit untergeschlagenen Beinen auf einer Düne unter der sengenden Mittagssonne. Seine Haut war gerötet und wund. Seine Lippen waren aufgeplatzt. Wie lange hatte er schon so dagesessen? Er hatte den schrecklichen Verdacht, dass mehr als ein Tag vergangen war.
    Mühsam rappelte er sich auf. Seine Arme und Beine waren steif wie rostige Scharniere. Immer noch klebte Gewürzpulver in seiner Kleidung und auf seiner Haut, aber es schien keine Wirkung mehr auf ihn zu haben. Die überwältigende Vision voller albtraumhafter Möglichkeiten schien die Melange in seinem Körper verbrannt zu haben.
    Selim schwankte, aber er wahrte das Gleichgewicht. Der Wind flüsterte um ihn herum und wirbelte auf den Dünen kleine Staubwölkchen auf. Es war leer und still ... aber nicht tot. Genauso wie in seiner Vision.
    Die Melange war der Schlüssel zu Arrakis, zu den Sandwürmern, zum Leben selbst. Nicht einmal die Zensunni kannten das gesamte Netz, das alles verband, aber Gott hatte Selim das Geheimnis offenbart. War dies seine Bestimmung?
    Er hatte gesehen, wie Fremde das Gewürz mitnahmen und es von Arrakis wegbrachten, weit fort, bis die Wüste ausgeblutet und trocken war. Eine wahre Zukunftsvision oder nur eine Warnung? Naib Dhartha hatte ihn zum Sterben in den Sand hinausgejagt, aber Gott hatte ihn aus einem bestimmten Grund gerettet ... aus diesem?
    Sollte er die Wüste und die Würmer beschützen? Sollte er Shai-Hulud dienen? Um die Fremden zu finden, die das Gewürz von Arrakis stehlen wollten?
    Er hatte keine andere Wahl, nachdem Gott ihn nun berührt hatte. Er musste diese Menschen finden – und sie aufhalten.

113
     
    Im ganzen Universum gibt es keinen Ort, der so einladend ist wie die Heimat, in der vertraute Freunde leben.
    Serena Butler
     
     
    Als sich die Dream Voyager dem Gamma-Waiping-Sonnensystem und Salusa Secundus näherte, war Serena Butler voll überströmender Begeisterung und Erleichterung, wieder zu Hause zu sein. Sie schwankte zwischen dem innigen Wunsch, Xavier Harkonnen wiederzusehen, und ihrer Angst vor dem, was sie ihm berichten musste.
    Sie erschrak vor einer kleinen Wartungsdrohne, die plötzlich ihre Nische verließ und einem vorprogrammierten Weg folgte. Sie kroch unter den Konsolen herum und achtete nicht weiter auf die neuen Herren der Dream Voyager. Als Serena den kleinen Roboter sah, konzentrierte sie unvermittelt ihren ganzen Zorn darauf. Sie packte die Maschine an einem Bein und schleuderte sie auf den Metallboden.
    Die rote Drohne wand sich und versuchte automatisch, weitere Beschädigungen zu verhindern, aber Serena schlug immer wieder zu, bis die Hülle aufbrach und das Fluid der Gelschaltkreise wie Blut heraussickerte. Mit einem letzten Zucken erstarben die Systeme.
    »Es wäre schön, wenn die Vernichtung aller Denkmaschinen so einfach wäre«, sagte sie verbittert und stellte sich vor, Erasmus würde dort anstelle der harmlosen Wartungsdrohne zerstört am Boden liegen.
    »Es müsste recht einfach sein, wenn wir die gesamte Willenskraft der

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