Dune Legenden 01 - Butlers Djihad
ich ...« Er ließ den Satz in unbehaglichem Schweigen ausklingen.
Als das gekaperte Update-Schiff Salusa Secundus anflog, die sagenhafte Welt, die die freie Menschheit verkörperte, blickte er auf die grünen Kontinente, die blauen Meere und die zarten Wolken in der Atmosphäre. Seine Zweifel verblassten, und obwohl sein Herz schmerzte, fasste er neue Hoffnung. Diese Welt sah wahrlich wie das Paradies aus.
Iblis Ginjo lugte durch ein Bullauge. In seinem Kopf schienen sich die Gedanken zu überschlagen. Doch dann setzte er sich abrupt auf. »Da kommt ein Empfangskomitee! Es sieht nach schnellen Kampfschiffen aus!«
»Die Kundschafter scheinen uns entdeckt zu haben, als wir in das System eingeflogen sind«, sagte Serena. »Das sind Kindjals, die von den Stützpunkten in Zimia gestartet sind.«
Die schnellen und wendigen Kampfjäger der Salusanischen Miliz umzingelten die Dream Voyager und bombardierten sie mit Drohungen und Anweisungen. »An feindliches Schiff, ergeben Sie sich und lassen Sie sich entern!« Mehrere Warnschüsse explodierten vor ihrem Bug.
Vor verzichtete auf aggressive Manöver, als er sich erinnerte, wie sein Schiff in einer ähnlichen Situation vor Giedi Primus angegriffen worden war. »Wir sind Menschen, die vor Omnius fliehen konnten, und wir möchten in Frieden landen«, sendete er. »Wir haben dieses Schiff auf der Erde gestohlen.«
»So etwas haben wir schon einmal gehört«, antwortete einer der Kindjal-Piloten. Vor erkannte, dass er selbst diese Täuschung eingesetzt hatte. »Warum sollten wir Sie nicht einfach in eine Wolke aus Weltraumstaub verwandeln?« Die Kindjals flogen näher heran und machten ihre Waffen bereit.
»Vielleicht interessiert es Sie, dass wir Serena Butler an Bord haben, die Tochter des Viceroys der Liga.« Vor lächelte grimmig. »Ihr Vater wäre ganz und gar nicht erfreut, wenn Sie uns atomisieren. Genauso wenig wie Xavier Harkonnen, nachdem seine Verlobte so viel durchgemacht hat, nur um zu ihm zurückzukehren.«
Entschlossen trat Serena an die Kommunikationskonsole. »Es ist wahr, was er sagt. Ich bin Serena Butler. Da dies ein Roboterschiff ist, bitte ich darum, die Störschilde zu deaktivieren, damit wir sicher hindurchfliegen können, während Sie uns nach Zimia eskortieren. Informieren Sie den Viceroy und Tercero Harkonnen, damit sie uns am Raumhafen empfangen können.«
Darauf folgte eine längere Sendepause, in der zweifellos eine hektische Debatte auf anderen Kanälen stattfand. Schließlich meldete sich der Kommandant der Schwadron zurück. »Segundo Harkonnen befindet sich auf einem Patrouillenflug und wird erst in zwei Tagen zurückkehren. Viceroy Butler hat sich bereits mit einer Ehrenwache auf den Weg gemacht. Folgen Sie mir – und weichen Sie nicht vom vorgegebenen Kurs ab.«
Vor bestätigte, dann nahm er einen tiefen, besorgten Atemzug. Nun musste er sein Können beweisen und durfte sich nicht mehr auf die Hilfe der Computersysteme des Schiffes verlassen. Die automatische Steuerung und Navigation hatte ihn bislang stets bei Notfällen unterstützt. »Serena und Iblis – schnallen Sie sich an und halten Sie sich fest.«
»Gibt es ein Problem?«, fragte Iblis, als er Vors Unruhe bemerkte.
»Nur dass ich so etwas noch nie gemacht habe.«
Die Dream Voyager wurde von Turbulenzen durchgeschüttelt, als sie durch eine Windzone und eine dünne Wolkendecke stieß. Dann erreichten sie klaren Himmel. Die Kindjals begleiteten das Update-Schiff in enger Formation. Sonnenlicht drang schräg in den Innenraum und warf verzerrte Schatten an die Wände.
Vor setzte sanft auf dem zugewiesenen Landeplatz des überfüllten Raumhafens auf. Trotz seiner Sorgen hatte er das Schiff tadellos manövriert. Seurat wäre stolz auf ihn gewesen.
Iblis Ginjo sprang begeistert auf, als das Summen der Triebwerke erstarb. »Endlich! Salusa Secundus!« Er sah Vor an. »Für die Rettung der Tochter des Viceroys wird man uns mit rotem Teppich und Blumen willkommen heißen.«
Vorian Atreides öffnete die Luke und atmete zum ersten Mal salusanische Luft ein. Er suchte nach einem Unterschied und überlegte, ob er darin einen Hauch von Freiheit wahrnehmen konnte. »Erwarten Sie lieber noch keine Teppiche oder Blumen«, sagte er.
Er sah, dass sich ein Soldatentrupp mit gezogenen Waffen dem Schiff näherte. Die Männer in den gold- und silberfarbenen Uniformen der Liga bezogen am Fuß der Rampe Stellung. Hinter ihnen kamen zwei furchteinflößend wirkende Frauen mit weißem Haar,
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