Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Dune Legenden 01 - Butlers Djihad

Titel: Dune Legenden 01 - Butlers Djihad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
weich, als würde es sich bereits zersetzen. Mit einem unterdrückten Ächzen riss Selim den Zahn heraus. Er war so lang wie sein Unterarm und glänzte milchig weiß. Der Zahn würde ein ausgezeichnetes Messer abgeben.
    Er taumelte wieder ins Freie, hielt seine Trophäe in der Hand und erkannte voller Entsetzen, was er getan hatte. Es war eine beispiellose Tat, soweit ihm bekannt war. Wer sonst hätte es je gewagt, nicht nur auf Shaitan zu reiten, sondern ihm sogar in den Rachen zu steigen? Er zitterte. Er konnte nicht fassen, was er gewagt hatte – und was er geschafft hatte! Kein anderer auf ganz Arrakis besaß einen Schatz wie dieses Zahnmesser!
    Obwohl noch Hunderte der Kristallzähne wie Stalaktiten im Maul hingen, ein Vermögen, wenn er sie am Raumhafen von Arrakis City verkaufte (falls er jemals den Weg dorthin fand), fühlte er sich plötzlich schwach. Die Wirkung der Melange ließ allmählich nach.
    Er kroch zurück auf den weichen Sand. Der Sturm hatte ihn fast erreicht, und er rief sich ins Gedächtnis, was er bei den Zensunni über das Überleben in der Wüste gelernt hatte. Er musste zu den Felsen zurückkehren und sich irgendeinen Unterschlupf suchen, sonst würde er bald den Elementen zum Opfer fallen.
    Aber nun glaubte er nicht mehr, dass er in den Dünen sterben würde. Ich habe jetzt eine Bestimmung, einen Auftrag Gottes ... wenn ich nur wüsste, welchen.
    Er wich zurück, dann rannte er zum Felsgrat, ohne den Zahn loszulassen. Der Wind drängte ihn weiter, als wollte er ihn auffordern, sich von dem Kadaver zu entfernen.

13
     
    Menschen haben versucht, intelligente Maschinen als sekundäre Reflexsysteme zu entwickeln, und damit primäre Entscheidungen an mechanische Diener übertragen. Doch mit der Zeit blieben den Schöpfern kaum noch eigene Aufgaben. Allmählich fühlten sie sich entfremdet, entmenschlicht und sogar manipuliert. Schließlich wurden die Menschen selbst zu Robotern ohne Entscheidungsfreiheit, die kein Bewusstsein für ihre natürliche Existenz mehr hatten.
    Tlaloc,
    Schwächen des Imperiums
     
     
    Agamemnon war nicht begierig darauf, Omnius gegenüberzutreten. Nach einem über tausend Jahre langen Leben hatte der Cymek-General gelernt, geduldig zu sein.
    So geduldig wie eine Maschine.
    Im Anschluss an ihr Geheimtreffen auf dem Trabanten der roten Zwergsonne hatten er und die anderen Titanen nach einer interstellaren Reise von zwei Monaten Dauer Corrin erreicht. Die Roboterflotte war nur wenige Tage zuvor eingetroffen und hatte die Bilder der Wächteraugen von der Schlacht übermittelt. Der Allgeist wusste bereits von der Niederlage. Nun blieb Omnius nur noch, die Verantwortlichen zu tadeln, insbesondere Agamemnon, der das Kommando innegehabt hatte.
    Als der Cymek-General sein Schiff unter der grellen Riesensonne Corrins landete, griff er mit seinen Sensoren auf die Daten zu, die er über die Elektroden empfing. Omnius würde ihn erwarten, wie nach jeder Mission.
    Vielleicht hatte der Allgeist sich inzwischen mit dem Fehlschlag abgefunden.
    Doch Agamemnon wusste, dass es eine trügerische Hoffnung war. Der allgegenwärtige Computer reagierte nicht mit menschlichen Verhaltensweisen.
    Bevor er das Schiff verließ, wählte der General einen zweckmäßigen mobilen Körper aus, kaum mehr als ein stromlinienförmiges Gefährt, das seinen Gehirnbehälter und die Lebenserhaltungssysteme transportierte. Der Cymek fuhr auf die gepflasterten Boulevards unter dem gnadenlosen roten Auge der gigantischen Sonne.
    Vor Jahrtausenden hatte sich der Stern aufgebläht und die inneren Planeten des Systems verschluckt. Corrin war früher ein gefrorener Felsbrocken gewesen, aber dann war er durch die verstärkte Wärmestrahlung des Riesensterns bewohnbar geworden.
    Nachdem die Eismeere getaut und die gefrorene Atmosphäre verdunstet waren, hatte das Alte Imperium in einer früheren, aktiveren Epoche eine Kolonie auf der Oberfläche errichtet. Das Ökosystem war von anderen Welten importiert worden, aber selbst nach tausend Jahren machte Corrin immer noch einen unfertigen Eindruck. Es fehlten viele ökologische Details, die für eine gedeihende Welt notwendig waren. Omnius und sein unabhängiger Roboter Erasmus mochten Corrin, weil der Planet so neu und geschichtlich unbelastet wirkte.
    Agamemnon rollte über die Straßen, und die schwebenden Wächteraugen verfolgten ihn wie ein Rudel elektronischer Wachhunde. Mit den Bildschirmen und Lautsprechern, die über die ganze Stadt verteilt waren, hätte der

Weitere Kostenlose Bücher