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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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an Yorek Thurr adressiert, aber im Liga-Parlament wurde es irrtümlicherweise an einen alten Abgeordneten ausgeliefert, der deinem Vater einst sehr treu ergeben war. Du kennst die Bürokratie, die dort herrscht – es ist fast so schlimm wie im gestürzten Imperium. Er dachte, der Viceroy im Ruhestand sollte es sehen, und ich denke, dass du dir die Bilder ebenfalls anschauen solltest, Serena. Du musst erfahren, was da draußen im Djihad geschieht. Die Demonstranten haben gute Gründe, die taktischen Entscheidungen dieses Krieges in Frage zu stellen.«
    »Die Demonstranten sind Feiglinge, die nicht begreifen, dass die Maschinen mit tödlicher Entschlossenheit vorgehen.«
    Livia drückte Serenas Finger auf den Projektor. »Schau es dir einfach nur an.«
    Serena runzelte die Stirn, um ihre Nervosität zu kaschieren, aktivierte das Gerät und schaltete langsam von einer albtraumhaften Szene zur nächsten. Sie sah Massenmorde in Farbe, wie Menschen von Todesschwadronen der Maschinen angegriffen wurden, wie Familien in unterirdischen Verstecken kauerten und durch Tunnel flüchteten, während ein Cymek – den man als den Titanen Xerxes identifiziert hatte – in seinem Kampfkörper umherstreifte und jeden Menschen tötete, dem er begegnete.
    Sie musste schlucken und sich zu ihrer Antwort zwingen. »Ich weiß, dass dieser Krieg schmerzhaft ist, Mutter, aber wir müssen weiterkämpfen, und wir müssen siegen.«
    »Ja, aber du musst eins verstehen, Kind: Ix ist ein Schlachthaus – unnötigerweise. Iblis hat die ixianischen Rebellen dazu verleitet, sich den wütenden Mordrobotern entgegenzuwerfen, ohne Hoffnung auf Überleben und ohne die geringste Chance, einen Vorteil gegen den Feind zu erringen. Wir geben ihnen ein paar Waffen, aber es sind nicht annähernd genug. Iblis ist sich der Sinnlosigkeit dieser Kampagne seit über einem Jahr bewusst, und trotzdem treibt er sie weiter an, indem er ihnen deine Botschaften schickt.«
    »Meine Worte sind dazu gedacht, sie zu inspirieren.«
    »Hunderttausende von Kämpfern sind dort schon gestorben, alle in deinem Namen. Sie rufen dich und deinen toten Sohn an, als wärt ihr Gottheiten, die sie beschützen könnten, dann werfen sie sich den Denkmaschinen entgegen. Du solltest diese schrecklichen Bilder niemals sehen, aber du musst erfahren, wie viel Blut an deinen Händen klebt.«
    Serena warf ihrer Mutter einen sehr ernsten Blick zu, dann betrachtete sie weiter die Bilder der brutalen Kämpfe, die in blutüberströmten Höhlenlabyrinthen in den Industriekomplexen und Städten unter der Oberfläche des Planeten stattfanden. Flammen umzüngelten die verzweifelten Rebellen. Überall lagen zertrümmerte Maschinen und Gebirge menschlicher Leichen.
    »Was sollte ich deiner Meinung nach tun, Mutter?«, fragte sie schließlich, ohne sich vom Anblick des grauenhaften Gemetzels losreißen zu können. »Sollten wir Ix einfach aufgeben?«
    Livias Gesichtsausdruck wurde sanfter. »Nein, aber selbst wenn wir Ix erobern, indem wir eine Armee in Marsch setzen, ist es dann wirklich nur ein weiterer Grund zum Jubeln? Dieses Schlachtfeld ist schlecht gewählt. Wenn wir so außergewöhnliche Mühen und Verluste an Menschenleben auf uns nehmen wollen, könnten wir genauso gut die Maschinenhauptstadt auf Corrin angreifen!«
    Serena sah Livia besorgt an. »Ich werde das mit Iblis diskutieren, wenn er von Poritrin zurückkehrt. Er soll es mir persönlich erklären. Auch wenn wir es vielleicht nicht auf Anhieb erkennen, bin ich überzeugt, dass der Große Patriarch gute Gründe hat, wenn er ...«
    Livia unterbrach sie. »Entschuldige, aber er hat diese Entscheidungen ohne dich getroffen, Serena. Wie er es häufig tut. Bist du die Priesterin des Djihad ... oder nur eine Galionsfigur?«
    Die Worte ihrer Mutter trafen sie tief. Nach einiger Zeit sagte Serena: »Iblis ist mein Berater und Mentor, und er war für mich stets eine große Quelle der Kraft. Aber du hast Recht ... Ich sollte hinzugezogen werden, wenn bedeutende Entscheidungen anstehen.«
    »Der Große Patriarch wird frühestens in zwei Monaten zurückkehren.« Livia beugte sich vor. »So lange kannst du nicht warten. Entscheide vorher, wie du handeln willst.« Die alte Äbtissin ergriff den Arm ihrer Tochter. »Komm mit mir. Wenn die Kogitorin Kwyna von diesem Bericht erfahren hat, möchte sie dich sprechen. Es ist sehr dringend.«
     
    * * *
     
    Sie war einst eine menschliche Frau gewesen, in einer Zeit, die tief im Dunkel der Geschichte lag, lange

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