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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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dort vorfinden würde ... und trotzdem machte er sich auf den Weg.
    Obwohl er keinen Grund hatte, sich bis hinunter zur Oberfläche zu wagen, nahm er sich die Zeit, über der stürmischen Atmosphäre zu kreuzen und die leblosen Landmassen zu scannen. Die Kontinente auf der Nachtseite waren schwarz und wiesen keine Spuren einer Zivilisation auf, und als er sich der Tagseite näherte, bemerkte er wirbelnde weiße Wolken, trübe Ozeane und braune Landmassen fast ohne jedes Grün.
    Er erinnerte sich daran, wie oft er mit der Dream Voyager hier eingetroffen war. Er blätterte in den Akten seines Gedächtnisses und sah, wie er und der unabhängige Roboter Seurat sich der Heimatwelt der Menschen näherten, dem Hauptplaneten von Omnius. Die Lichternetze der Städte, der Industrie und Zivilisation hatten Vor stets willkommen geheißen. Doch dieses wunderschöne Funkeln war erloschen. Seit der nuklearen Vernichtung waren Jahrzehnte vergangen, und der Planet wirkte immer noch tot. Vielleicht würde die Erde eines Tages wieder bewohnbar sein, aber für die nächste Zeit war sie nur eine Wundnarbe, die daran erinnerte, dass die Menschen den Denkmaschinen einen schweren Schlag zugefügt hatten – und sich selbst.
    Vor hatte hier seine prägenden Jahre verbracht, die Memoiren seines Vaters studiert und die verzerrte Sicht des Cymek-Generals auf die Geschichte absorbiert. Dann hatte Serena Butler ihm gezeigt, dass sein Leben voller Verfälschungen und Lügen war. Er war geflohen. Und er war neu geboren worden.
    In seinem neuen Leben als freier Mensch in der Liga der Edlen hatte Vor eine tiefe Faszination für die Geschichte entwickelt. Er kannte die Dokumente der alten Menschheit und wusste einiges über den originalen Agamemnon, den General, der im Trojanischen Krieg gekämpft hatte, wie in Homers Ilias überliefert.
    Bei seinen Studien versuchte Vor zwischen Geschichte und Mythos zu differenzieren, zwischen zuverlässigen Informationen und Legenden. Doch manchmal enthielten sogar die Geschichten von zweifelhafter Authentizität interessante Ideen. Als er über die Heldentaten des Agamemnon gelesen hatte, war es die Geschichte vom Trojanischen Pferd gewesen, die ihn am meisten in den Bann geschlagen hatte ...
    Die Wissenschaftler der Liga hätten es nicht verstanden. Oder sie hätten endlose Testreihen durchgeführt. Aber das war ein Luxus, den sie sich nicht leisten konnten, während der Krieg tobte.
    Voller Nostalgie und erneuerter Entschlossenheit ließ Vor die Erde zurück und machte sich zu seinem eigentlichen Ziel auf. Er folgte einem Kurs, den er vor langer Zeit während der Schlacht um die Erde schon einmal geflogen war, bis er den Rand des Sonnensystems erreichte. Damals war er ein Überläufer gewesen, dem noch niemand volles Vertrauen entgegenbringen wollte, vor allem, als Vor aus dem Kampfverband ausscherte und ein Update-Schiff von Omnius verfolgte, das zu fliehen versuchte. Nachdem er den Captain deaktiviert hatte, ließ er es davontreiben. Das war vor fünfundzwanzig Jahren gewesen ...
    Nun suchte Vor nach einer Spur des inaktiven Schiffes, im Reich der gefrorenen Kometentrümmer fern vom Licht der Sonne. »Versteck dich nicht vor mir, alter Blechgeist«, sagte er. »Komm heraus und lass uns spielen.«
    Vor wünschte sich, er hätte die Voraussicht besessen und vor Jahren einen Peilsender an Bord des Update-Schiffs installiert, also musste er sein mathematisches Geschick einsetzen, um seinen möglichen Orbit zu berechnen. Er nahm sich Zeit und kämmte den Raum gründlich durch. Endlich, nicht weit vom geschätzten Kurs entfernt, entdeckte er die Metallsignatur des Roboterschiffs. »Ach, da bist du ja!«
    Grinsend ging Vor mit seinem Schiff längsseits und manövrierte näher heran, bis er angedockt hatte. Im isolierten Labor in Zimia hatte er viele Monate daran gearbeitet, den gefangenen Omnius zu manipulieren, ihm subtile Programmschleifen, Fehler und virtuelle Sprengsätzen einzupflanzen. Die silbrige Gelsphäre lag neben ihm im Cockpit des Djihad-Schiffes, seit er sie aus dem cybernetischen Laboratorium gestohlen hatte. Jetzt wollte er sie dazu benutzen, sein Zersetzungsprogramm über die Synchronisierten Welten zu verbreiten.
    Sein alter Kamerad Seurat würde die Aufgabe unwissentlich für ihn erledigen.
    Vor legte eine Atemmaske an und öffnete die Schleuse, um in die kalte Luft des gelähmten Update-Schiffs zu gelangen. Der kupferhäutige Roboterpilot, den Vor mit einem Störsender deaktiviert hatte, müsste

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