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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Djihad – von Xavier selbst angeführt – konnte sie erfolgreich abwehren. Damals hatte er es als Revanche für die Schlacht um Zimia betrachtet, in der er vor vielen Jahren schwer verletzt worden war.
    Als er nun nach Ix unterwegs war, erhoffte sich der befehlshabende Offizier eine weitere Chance. Während des Vierteljahrhunderts seit der Zerstörung der Erde hatte er viele Gelegenheiten gehabt, und jeder Kampf gab ihm die Möglichkeit, sich zu rächen. Um noch mehr Menschen zu befreien. Um die Denkmaschinen auszulöschen.
    Er hoffte nur, dass seine Kämpfer genügend Energie aufbrachten.
    Im Verlauf der langen und angespannten Reise legte Xavier seinen Soldaten eine strenge Trainingsroutine auf, damit ihre Reflexe nicht ermüdeten. Eine separate Einheit unter seinem Kommando waren die Söldner von Ginaz, die sich normalerweise abseits hielten, doch sie waren gerne bereit, Xaviers Truppen ihre kämpferischen Fähigkeiten zu demonstrieren.
    Der Primero verbrachte oft Stunden damit, sie von einer Galerie aus zu beobachten, um ihre Technik zu beurteilen und die besten Kämpfer unter den Rekruten auszusuchen. Er fand dieses Söldnerkorps besonders interessant. Nie zuvor hatte er so gute Nahkämpfer erlebt.
    Sie folgten ihrem neuen Meister Jool Noret, einem geheimnisvollen und ernsten jungen Mann in einem schwarzen Kampfanzug. Er war frisch vom Archipel auf Ginaz eingetroffen. Der Söldner hatte bronzefarbene Haut, jadegrüne Augen und sonnengebleichtes Haar. Er war so schlank und schnell wie eine Peitsche und führte jede Klinge mit einer Geschwindigkeit, die sie in tödliche Stachel verwandelte.
    Noret war ein rätselhafter Einzelgänger, der nur selten mit jemandem sprach, einschließlich seiner Söldnerkameraden. Dessen ungeachtet stürzte er sich mit rücksichtsloser Hingabe selbst in die einfachsten Übungen, ohne sich um sein persönliches Wohlergehen zu sorgen. Er schien mit einem unerschütterlichen Glauben an seine Unverletzlichkeit gesegnet – oder verflucht zu sein.
    Als befehlshabender Offizier behielt Xavier ihn sehr genau im Auge. Bei Kampfdemonstrationen ging Noret völlig im Geschehen auf, obwohl er seine eigene Gesellschaft vorzuziehen schien, wenn er außer Dienst war.
    Nun saß Noret inmitten des überfüllten Aufenthaltsraums im Kreis seiner Gefährten und schien jede Ablenkung auszublenden. Die ganze Besatzung konnte verfolgen, wie er seinen Körper zu komplizierten Okuma-Positionen verrenkte. Dann erstarrte er, den Blick auf eine Wand gerichtet, während er sich auf eine Reise der inneren Kontemplation begab.
    Urplötzlich und blitzschnell sprang er auf die Beine, wirbelte herum und schlug zu, mit den bloßen Händen und mit traditionelleren Waffen – einer kleinen Keule und einer schweren Lähmkugel, die er wie eine Bola an einer dünnen Kette um das Handgelenk trug. Es schien ein Test oder ein Spiel zu sein, aber die Söldner von Ginaz führten die Aktion völlig ernst aus. Vier Männer stürzten sich auf ihn, doch Noret wehrte sie alle mit verblüffender Zielsicherheit ab.
    Im Finale warf er seine Waffen in die Luft, überwältigte zwei weitere Männer mit Handkantenschlägen, fing die Waffen wieder auf und ließ sie in verborgene Taschen seiner schwarzen Kleidung verschwinden. Seine Kameraden hatten harte Schläge eingesteckt, aber keiner von ihnen war ernsthaft verletzt. Zweifellos würden sie Noret irgendwann wieder herausfordern ... und genauso stand es außer Zweifel, dass der junge Mann aufs Neue als Sieger daraus hervorgehen würde.
     
    * * *
     
    Zwei Tage später versuchte Xavier sich Noret zu nähern, weil er mehr über ihn erfahren wollte. Selbst während der langwierigen Reisen zwischen den Schlachtfeldern hatte der Primero nie das Bedürfnis empfunden, sich mit seinen Truppen zu verbrüdern, wie es Vor tat. Sein Freund aß zusammen mit den Soldaten in der Gemeinschaftsmesse, erzählte von seinen Abenteuern und spielte ein paar Runden Fleur de Lys, die er ohne Selbstgefälligkeit gewann und ohne Bitterkeit verlor.
    Doch Xavier hatte sich dazu nie imstande gefühlt. Er war ihr vorgesetzter Offizier – ein Anführer und kein Freund. Wenn er auf dem Besatzungsdeck unterwegs war, wurde er von den Soldaten nicht mit einem freundlichen Gruß empfangen, sondern alle nahmen Haltung an und salutierten. Der absolute Respekt schien eine Barriere zwischen ihm und den Männern zu errichten. Wenn sie unter sich waren, nannten sie ihn den »alten Schleifer«.
    Auch Jool Noret wollte er keinen

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