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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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aber sie brauchte weitere Informationen. Sie hoffte, ihre neue Beziehung bewahren oder sogar noch verbessern zu können. Angesichts der bevorstehenden Geburt konzentrierte die Zauberin ihre Gedanken nach innen und dachte an ihre neue Tochter – die, nach der sich Zufa so lange gesehnt hatte. Sie kam zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt.
    Zufa schwor sich, dass sie so lange wie nötig auf Rossak bleiben wollte, um das Kind zu gebären und es an die Erzieherinnen zu übergeben, damit das Kind eine ordentliche Ausbildung erhielt. Ihre Pflichten und Obsessionen riefen sie zur Rückkehr nach Kolhar, wo Venport und Norma sich ganz der Baustelle widmeten, die einmal zur größten Schiffswerft der Liga werden sollte ...
    Zufa legte eine Hand auf ihren angeschwollenen Unterleib. Sie stand auf einem hohen Felsvorsprung und blickte auf den Dschungel hinaus. Trotz der biologischen Toxine und der lebensfeindlichen Umwelt auf dem größten Teil der Kontinente war Rossak immer noch der schönste aller Planeten, die sie je besucht hatte. Die silbrig-purpurne Vegetation spendete Nahrung, zähmte die Atmosphäre und brachte zahllose Drogen und Medikamente hervor, mit denen Aurelius Venport sein kommerzielles Imperium begründet hatte.
    Sie dachte über die ewigen Zyklen der Natur nach, über die vielen Spezies, deren Lebensgrundlage die Dschungel dieser Welt bildeten, an die komplexen Interaktionen und ökologischen Nischen, die selbst die winzigsten Lebensformen von Rossak besetzt hatten. Das erinnerte sie an ihren eigenen Platz innerhalb der Biologie des Planeten – und innerhalb des Djihad.
    Zufa spürte etwas Feuchtes zwischen ihren Beinen. Warmes Fruchtwasser lief an ihren Schenkeln hinab und tröpfelte auf den Steinboden. Es begann sogar noch früher, als sie erwartet hatte! Sie rief eine der jungen Zauberinnen, die in der Nähe warteten. »Holt die Geburtsmeisterin Ticia Oss. Sagt ihr, dass ich ihre Dienste benötige ... sofort!«
    Obwohl andere Zauberinnen ihr zu Hilfe eilten, bestand Zufa darauf, den Weg durch den Felskorridor bis zu ihrem Quartier selbst zurückzulegen. Dort war schon alles für die Geburt vorbereitet worden.
    Sieben Frauen hatten sich in den letzten Wochen dieser bedeutenden Schwangerschaft abwechselnd um Zufa gekümmert. Die Höchste Zauberin liebte sie wie ihre eigene Familie, zumal sie fünf von ihnen zu parapsychischen Waffen ausgebildet hatte. Sie hatte längst entschieden, ihre Tochter nach der Geburtsmeisterin zu benennen, die bei der Niederkunft zugegen war.
    Ticia. Meine Tochter wird diesen Namen ihr ganzes Leben lang tragen. Und vielleicht wäre die Geburtsmeisterin einverstanden, eine Zeit lang die Funktion der Ersatzmutter zu übernehmen, damit Zufa nach Kolhar zurückkehren konnte.
    Sie legte sich auf das Bett, und als ihr Kopf im weichen Kissen versank, spürte sie eine neue heftige Wehe, auf die wenig später die nächste folgte. »Es kommt sehr schnell.«
    Vielleicht drängte es diese Tochter genauso sehr zur Geburt, wie Zufa sich danach sehnte, von dieser Belastung befreit zu sein ...
    Große, blasse Zauberinnen versammelten sich im Raum. Jede hatte eine vertraute Aufgabe zu erfüllen. Zufa versuchte sich auf einen Wandteppich zu konzentrieren, um ihre Schmerzen auszublenden. Sie setzte ihre mentale Disziplin ein, um den Geburtsvorgang zu steuern und die Qualen zu unterdrücken. Doch mit jedem Wehenkrampf zwang das Baby Zufas Gedanken auf die Niederkunft zurück.
    Endlich zog Ticia Oss ein glänzendes rotes Kind hervor und zertrennte die Nabelschnur, während Assistentinnen mit warmen Tüchern herbeieilten. »Du hast eine wunderschöne Tochter zur Welt gebracht.«
    »Ich habe nicht weniger erwartet«, sagte Zufa erschöpft und schwitzend. Ticia Oss reichte ihr das Kind, das in eine blassgrüne Decke gehüllt war.
    Als sie das krebsrote und runzlige Neugeborene in den Armen hielt, empfand Zufa eine überwältigende Erleichterung, dass es keine weitere entsetzliche Missbildung war, die draußen im Dschungel vergraben werden musste. Diese Enttäuschung hatte sie schon viel zu oft erlebt. Nein, dieses Kind – Ticia Cevna – war gesund und würde auch ohne Zufas ständige Fürsorge problemlos überleben. Es würde zu einem kräftigen Mädchen heranwachsen.
    Nachdem sie sich ein paar Tage lang erholt hatte, bereitete Zufa alles für ihre Rückkehr nach Kolhar vor. In der Vergangenheit war sie Aurelius und Norma nur mit Verachtung begegnet, und dieses Unrecht wollte sie nun

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