Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
als Cymeks Großartiges vollbringen werden. Aus der Bevölkerung von Bela Tegeuse wollen wir unsere ersten neuen Rekruten auswählen.«
Zum Glück waren die meisten Trustees in Comati umgekommen, da Juno und Agamemnon nicht an Menschen interessiert waren, die dem Allgeist loyal ergeben waren. Ihnen waren Freiwillige lieber, die bereit waren, ihre Seele zu verkaufen, um den Titanen dienen zu können.
Juno brauchte schnelle Erfolge. Sie wusste nicht, wie lange es dauerte, bis die Armee des Djihad einfiel, um die Ruinen von Bela Tegeuse zu besetzen. Agamemnon und seine Cymeks mussten diesen Brückenkopf verstärken.
»Wir fordern euch auf, in eure Herzen und eure Seelen zu blicken.« Sie gab ihrer Stimme noch mehr Lautstärke. »Habt ihr das Durchhaltevermögen und die Intelligenz, die nötig sind, um zu Cymeks zu werden? Würdet ihr gerne eure anfälligen menschlichen Körper aufgeben? Wollt ihr nicht mehr unter Krankheit, Erschöpfung und Schwäche leiden, wenn eure natürlichen Muskeln und Knochen den Aufgaben nicht gewachsen sind, zu denen ihr sie einsetzen möchtet?«
Sie drehte den Kopfaufsatz und überblickte die Menge. »Wenn ja, dann sind Dante und seine Assistenten bereit, euch anzuhören und über eure Eignung zu entscheiden. Sie werden Tests durchführen und jene von euch auswählen, von denen sie am meisten beeindruckt sind. Wir stehen am Beginn eines neuen Zeitalters! Wer sich uns jetzt anschließt, den erwarten weitaus größere Belohnungen als jene, die vor jedem Risiko zurückschrecken.«
Agamemnon hatte erwartet, dass sie vielleicht ein paar Dutzend kompetenter Freiwilliger überzeugen konnte, aber Juno wusste, dass ihr Liebhaber viel zu pessimistisch und kurzsichtig war. Sie fand, es wäre das Beste, wenn sie hier hunderte, vielleicht sogar tausende freiwilliger Menschen in Cymeks konvertierten – mit Sicherheitsprogrammierungen ausgestattet, die ihre Gehirntanks vernichteten, falls sie zum Ungehorsam oder zur Rebellion neigten. Vorläufig brauchten die Cymeks Kämpfer, Schwärme von Maschinen mit menschlichen Bewusstseinen, die sich todesmutig in die Schlacht warfen, die zu Selbstmordmissionen bereit waren, um die Omnius-Herrschaft zu beenden – und Serena Butlers widerwärtigen Djihad zu stoppen.
»Deshalb«, fuhr Juno mit ihrer hallenden, aber dennoch verführerisch klingenden Stimme fort, »bieten wir euch die Chance, unsterblich zu werden, in perfekten Kampfmaschinen zu leben, in beweglicheren und unbesiegbaren Körpern.« Sie hob ihre schlanken glänzenden Vordergliedmaßen. »Ihr werdet die Fähigkeit erhalten, das Lustzentrum eures Gehirns nach Belieben zu stimulieren. Ihr werdet nie wieder Hunger oder Erschöpfung verspüren. Ihr werdet euch nie mehr schwach fühlen.« Sie tänzelte wie ein Vollblutpferd umher. Künstliches gelbes Licht spiegelte sich auf den glatten Flächen und Rundungen ihres Exoskeletts.
»Denkt gründlich nach, bevor ihr euch entscheidet«, warnte sie mit glutvoller Stimme. »Jetzt sagt mir, wer von euch bereit ist, sich uns anzuschließen!«
Als sie den tosenden Jubel der Zustimmung hörte, wusste Juno, dass die Titanen viel mehr Freiwillige hatten, als sie jemals gebrauchen konnten.
83
Ich habe das Gefühl, alles tun zu können – außer vielleicht den Erwartungen gerecht zu werden, die andere in mich setzen.
Die Legende von Selim Wurmreiter
Nachdem die überlebenden Zensunni nun wieder Nahrung und Hoffnung hatten, überkam Ishmael ein Gefühl der Zufriedenheit. Obwohl das Leben in der Wüste hart war und jeden Tag erneut auf der Kippe stand, nahm es unter den Bewohnern von Arrakis einen natürlichen Rhythmus an. Es war alles andere als ein bequemes Leben, aber es war viel sicherer als zuvor.
Als Jafar und die anderen die Gruppe der Flüchtlinge zu ihren isolierten Höhlensiedlungen geführt hatten, waren die Neuankömmlinge voller Ehrfurcht in die Zuflucht getaumelt, als wären sie im himmlischen Paradies eingetroffen. Im kühlen Schatten wurden sie von Selims Stamm der Gesetzlosen willkommen geheißen. Einige der Zensunni von Poritrin nahmen das angebotene Essen an, andere tranken tiefe Schlucke abgestandenen Wassers. Manche waren zu nichts anderem mehr imstande, als vor Erleichterung zusammenzubrechen.
Schwindlig vor Glück hatte Ishmael in jener Nacht seine Leute betrachtet, vor allem Chamal. Er hätte am liebsten geweint. Nur siebenundfünfzig von der ursprünglichen Gruppe hatten überlebt, etwas mehr als die Hälfte. Aber nun waren
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