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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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sie frei.
    Trotz ihrer furchtbaren Leiden sahen die Überlebenden in ihm den fähigen Anführer, dessen Vision und Glaube sie zusammengehalten und der die meisten von ihnen in Sicherheit gebracht hatte. Nach der Flucht vor der Tyrannei der Sklavenhalter hatte er sein Volk in einem unerprobten Raumschiff durch die halbe Galaxis befördert und es geschafft, dass die meisten mehrere Monate lang überlebt hatten – was auf Arrakis kein leichtes Unterfangen war.
    Und die Flüchtlinge bestanden darauf, dass Ishmael auch den Respekt des Stammes der Gesetzlosen verdient hatte. Marha, die Frau des gefallenen Selim, hielt ihren Sohn El'hiim in den Armen. Er war noch kein Jahr alt. Sie sah Ishmael abschätzend an und nickte zögernd. »Wir sind glücklich, einen Mann unter uns zu haben, der so viel Respekt verdient.«
    In der ersten Nacht nach ihrer Rettung stand er in einem Höhleneingang und blickte auf die Wüste hinaus. Er bewunderte die Schönheit des matten Mondlichts, das über den Sand floss. Oben funkelten Sterne in der klaren, trockenen Luft.
    Dann drehte er sich zu seinem geretteten Volk um und sprach mit fester, beruhigender Stimme. »Das ist es, was Gott uns versprochen hat. Es mag nicht das sein, was wir erwartet haben – das Leben hier ist keineswegs einfach und alles andere als paradiesisch –, aber mit der Zeit können wir uns hier vielleicht eine bessere Existenz aufbauen.«
     
    * * *
     
    Die Überlebenden feierten weiter und verzehrten Vorräte, die sie von Gewürzerntekarawanen erbeutet oder aus ahnungslosen Dörfern gestohlen hatten, die durch den Handel mit Melange Reichtum angehäuft hatten. Die Flüchtlinge von Poritrin lobten Gott und Ishmael, während die Gesetzlosen Lieder über Selim Wurmreiter sangen und Legenden von Shai-Hulud erzählten.
    Ishmael war irgendwann allein mit Jafar in den Höhlen. »Wie habt ihr von uns erfahren?«, fragte er den großen, hageren Mann. »Wir haben sehr lange nach Hilfe gesucht.«
    Jafar kniff die völlig blauen Augen zusammen, die wie dunkle Teiche in seinem Gesicht aussahen. »Wir haben einen Mann gefunden, der allein über den Sand gelaufen war und kaum noch lebte. Wir haben ihn gerettet, und er hat uns gebeten, nach euch zu suchen.« Er zuckte die Achseln. »Wir wussten nicht, ob wir ihm glauben sollten, denn die Worte eines Händlers und Sklavenjägers sind häufig unwahr.«
    Er führte Ishmael zu einer düsteren Kammer tief im Herzen des Berges. »Ich werde euch allein lassen, damit ihr reden könnt.« Durch die Öffnung konnte Ishmael nur undeutlich einen dürren Mann erkennen, der allein unter dem matten Licht eines kleines Leuchtglobus saß. Tuk Keedair.
    Jafar ließ sein Wüstengewand herumwirbeln und ging.
    Ishmael wollte seinen Augen nicht trauen, als er vortrat. »Gott geht in der Tat seltsame Wege, wenn er einen Fleischhändler, der viele Sklavenjagden unternommen hat, dazu bewegt, das Leben vieler Zensunni zu retten!«
    Der Tlulaxa wirkte ausgezehrt und krank, sein Haar war unordentlich und ohne den typischen Zopf. Als er zu seinem Besucher aufblickte, zeigte sein Gesicht weder Trotz noch Furcht, sondern nur Erschöpfung.
    »Wie ich sehe, Sklavenfürst Ishmael, habt Ihr tatsächlich überlebt. Euer Gott muss wirklich Großes mit Euch vorhaben ... sofern er Euch nicht einen besonders hinterlistigen Streich spielen will.«
    »Ich bin nicht der Einzige, der es geschafft hat, obwohl dieser Planet sich alle Mühe gibt, das Leben seiner Bewohner auszulöschen.« Ishmael trat weiter in den Raum. »Was ist mit Rafel und Ingu geschehen? Und mit unserem Scoutschiff?«
    Auf dem steinernen Sims, der ihm als Bett diente, wiegte sich Keedair vor und zurück. »Sie sind allesamt im Bauch eines Wurms gelandet.« Er fuhr sich mit einer klauenförmigen Hand durchs Haar. »Rafel hat gedroht, mir die Kehle durchzuschneiden, doch dann beschloss er, mich in die Wüste davonzujagen. Ich war nicht weit gekommen, als drei Sandwürmer heranstürmten. Sie zerstörten das Scoutschiff und verschlangen jede Spur Eurer Leute.« Er blickte auf und blickte auf einen Punkt weit hinter Ishmael. »Ich irrte drei Tage umher, bis Jafar und seine Männer mich fanden.«
    Ishmael runzelte die Stirn, als er hörte, dass sein Schwiegersohn den früheren Sklavenjäger in die Wüste hinausgetrieben und ihn damit praktisch zum Tode verurteilt hatte. Hatte er versucht, sich zu rächen? War Rafel von Gott bestraft worden, weil er sich selbst zum Richter gemacht hatte?
    »Sie dürfen meiner

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