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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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geschleudert. »Ihr Name war ... ihr Name ist Ozza. Ich bete, dass sie und unsere zweite Tochter Falina noch am Leben sind.«
    Marha ermutigte ihn, mehr über sie zu erzählen. Er sollte sich an die guten Zeiten mit Ozza erinnern, wie sie anfangs so unterschiedlich gewesen waren und sich schließlich zu einer engen Beziehung zusammengefunden hatten. Bis Lord Bludd sie aus Boshaftigkeit getrennt hatte. Ishmael hatte sie seit fast drei Jahren nicht mehr gesehen.
    Er seufzte. »Ich werde meine Ozza nie mehr in den Armen halten, aber es hat keinen Sinn, wenn ich an meiner Trauer ersticke. Gott hat mich aus einem Grund hierher geführt, damit mein Volk überleben kann. Er wollte, dass wir vereint werden.«
    Marha saß längere Zeit schweigend neben ihm, dann sagte sie: »Jetzt habe ich auch eine Geschichte für dich, die unser Volk niemals vergessen darf, die es von Generation zu Generation weitergeben muss.« Sie sah ihn lächelnd an, und ihre Stimme wurde sanfter. »Hör die Geschichte von Selim Wurmreiter ...«

 
     
     
166 V. G.
     

     
36. Jahr des Djihad
     
Acht Jahre nach dem Sklavenaufstand von Poritrin
Sieben Jahre nach der Gründung der Kolhar-Werften

84
     
    Das einzig Sichere am Leben ist der Tod, und das einzig Sichere am Tod ist seine schockierende Unvorhersehbarkeit.
    Spruchweisheit von der Alten Erde
     
     
    Im sechsunddreißigsten Jahr des Djihad, der nach seinem ermordeten Enkelkind benannt war, starb der alte Manion Butler inmitten seiner geschätzten Weinreben. Das Wetter hatte sich verschlechtert, und der Viceroy im Ruhestand hatte einen schweren Frost befürchtet. Der Boden war hart und trocken, aber er bestand darauf, bei Sonnenaufgang aufzustehen und mit seiner Hacke in die Weinberge zu gehen.
    Er war vierundachtzig Jahre alt, und obwohl er sich auf viele Arbeiter verlassen konnte, betrachtete Manion es als seine bedeutsame Pflicht, selbst das Werkzeug in die Hand zu nehmen und den Boden rund um die Reben zu lockern. Der alte Mann hatte sein ganzes Leben lang hart gearbeitet und immer wieder kleine Aufgaben in den Weinbergen wie auch in den Olivenhainen übernommen, genauso pflichtbewusst wie in den vielen Jahren seines Dienstes für das Parlament der Liga.
    Wie ein preisgekröntes Rennpferd hatte der alte Manion nie auch nur darüber nachgedacht, es etwas langsamer anzugehen, dass es vielleicht übertrieben war, das Projekt an nur einem einzigen Morgen vollbringen zu wollen.
    Xavier hatte lange geschlafen, glücklich, wieder zu Hause bei seiner Frau und ihrer jüngsten Tochter Wandra zu sein, die inzwischen acht Jahre alt war. Im Bett kuschelte er sich an Octa und genoss die Vertrautheit ihrer Berührung und ihrer Nähe. Doch der Primero hatte noch nie dazu geneigt, zu faulenzen und nichts zu tun. Bald stand er auf, frühstückte und zog seine alte Arbeitskleidung an.
    Es waren acht Jahre seit dem Sklavenaufstand auf Poritrin vergangen, bei der ganz Starda vernichtet worden war und viele Menschen den Tod gefunden hatten. Genauso lange war es her, seit Agamemnons überraschende Cymek-Revolte Unruhe auf den Synchronisierten Welten verbreitet hatte und Omnius' ganze Aufmerksamkeit beanspruchte.
    Während die rücksichtslosen Eroberungszüge der Maschinen an Stoßkraft verloren hatten, stampfte der Djihad weiter. Xavier führte regelmäßig Raubzüge ins Territorium der Synchronisierten Welten an, sicherte ungeschützte Kolonien und griff jedes Roboterkriegsschiff an, dem er begegnete.
    Doch wenn er zu Hause war, genoss er es, auf den Feldern des Anwesens der Butlers zu arbeiten, wo er versuchte, sich abzulenken und in einem Universum des Krieges einen gewissen inneren Frieden wiederzufinden.
    Er trat hinaus ins frische Morgenlicht, zog sich dicke Handschuhe über und marschierte lächelnd los, um sich mit dem alten Mann zu treffen und ihm bei der Arbeit zu helfen. Xavier sah noch, wie Manion im Weinberg schwankend innehielt, als hätte er die Orientierung verloren. Der alte Politiker stützte sich auf den Stiel der Hacke, um sich aufrecht zu halten, doch sein Gesicht wurde plötzlich grau, und kurz darauf brach er zusammen.
    Xavier rannte bereits und rief seinen Schwiegervater, aber er traf zu spät ein, um ihm noch irgendwie helfen zu können.
     
    * * *
     
    »Jetzt haben wir zwei Manions verloren«, sagte Serenas Mutter. Tränen strömten über Livia Butlers runzliges Gesicht. Ihr Spiegelbild im Teich in der Stadt der Introspektion sah uralt aus.
    Die Äbtissin hatte stets viel jünger

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