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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Tochter nie davon erzählen«, sagte er.
    Keedair zuckte die Achseln. »Es war eine Angelegenheit zwischen Rafel und dem Wurm. Für mich hat es keine Bedeutung.« Er streckte eine sehnige Hand aus. »Ich gebe Euch mein Wort.«
    Ishmael machte keine Anstalten, auf die Geste einzugehen. »Sie erwarten, dass ich dem Wort eines Fleischhändlers vertraue? Dem Wort des Mannes, der mein Dorf überfallen und mich in die Sklaverei verkauft hat?«
    »Fürst Ishmael, ein Geschäftsmann, der seine Versprechen nicht halten kann, ist bald ein Mann ohne Geschäfte.« Er schien die ehrfürchtige Anrede wirklich ernst und nicht ironisch zu meinen.
    Als er jemanden an seiner Seite spürte, drehte sich Ishmael zur Frau mit den großen Augen um, die die Lebensgefährtin von Selim Wurmreiter gewesen war. Er hatte nicht gehört, wie sie sich genähert hatte. »Was sollen wir mit dem Sklaventreiber machen, Ishmael? Die Entscheidung liegt bei dir.«
    Diese Verantwortung war ihm unangenehm. »Warum habt ihr ihn überhaupt am Leben gelassen?«
    Für Marha war die Antwort offensichtlich. »Weil wir sehen wollten, ob er die Wahrheit sagte, als er von anderen Zensunni sprach, die angeblich von einer fernen Welt gekommen sind. Doch Wasser und Nahrung sind knapp. In unserem Stamm können wir nicht zu viele Münder gebrauchen.«
    Keedair blickte mit gerunzelter Stirn zu ihnen auf, als wüsste er bereits, welches Schicksal ihn erwartete. »Ja, nachdem eure Bäuche jetzt voll und eure Kehlen nicht mehr ausgedörrt sind, könnt ihr euch endlich wieder dem Gedanken an Rache widmen. Ihr habt schließlich lange genug warten müssen.«
    Inzwischen hatten sich weitere Flüchtlinge von Poritrin im Korridor versammelt, die nach Ishmael gesucht hatten und auf das Gespräch aufmerksam geworden waren. Chamal war auch gekommen, und in ihrem Gesicht standen hundert Fragen, und Ishmael wusste nicht, wie er sie beantworten sollte. Jafar und Marha hielten sich abseits, damit die Flüchtlinge einen Blick in die halbdunkle Kammer werfen konnten. Viele grollten, als sie den Tlulaxa sahen. Ihr Zorn verdrängte die Freude über ihre Rettung.
    »Töte ihn, Ishmael«, forderte eine alte Frau.
    »Wir sollten ihn von den Klippen werfen!«
    »Verfüttert ihn an die Riesenwürmer!«
    Ishmael, der dem Gefangenen in der Zelle am nächsten war, ballte immer wieder die Hände zu Fäusten. Er schloss die Augen und rezitierte stumm seine Koran-Sutras und hoffte, dass die Wiederholung der Worte von Vergebung und Besserung tief in sein Herz sanken.
    »Tuk Keedair, Sie haben mir bereits zu viel genommen. Sie haben mich verletzt, mir den größten Teil meiner Familie geraubt und mir fast sämtliche Jahre meines Lebens genommen. Nun ist mein Volk auf Arrakis gelandet und kann nie wieder von hier fortgehen. Meinen Leuten ist der Weg zu ihren Heimatplaneten versperrt. Wenn ich an den Preis denke, den wir gezahlt habe, erschaudere ich. Aber unser Leid auf dieser Welt ist nicht Ihre Schuld.« Er atmete tief ein. »Ich gebe Ihnen das Leben zurück, Sklavenjäger.«
    Überraschtes Gemurmel kam aus dem Korridor. Sogar Chamal sah ihn verständnislos an.
    Er sprach weiter. »Es wäre unehrenhaft, Sie jetzt zu töten, denn Sie haben Ihre Schuld an uns beglichen. Mein Volk wäre zweifellos nicht mehr am Leben, wenn Sie diese Gesetzlosen nicht dazu gedrängt hätten, nach uns zu suchen.« Ishmael öffnete die Hände und sah seine bestürzte Tochter an. »Täuschen Sie sich nicht, meine Gedanken kreisen weiterhin um Rache ... aber ich habe nicht mehr das Recht, sie in Anspruch zu nehmen. Wer sich etwas nimmt, das er nicht verdient hat, ist nicht besser als ... ein Sklavenhalter.«
    Die Flüchtlinge waren offensichtlich unzufrieden, aber sie schienen seine Entscheidung zu akzeptieren. Jafar sah Ishmael mit neuem Respekt an, genauso wie Marha, die ihn offenbar zum ersten Mal als wahren Anführer sah.
    Während die Flüchtlinge zurückkehrten, hielt sie Ishmael zurück und führte ihn in die trockene, kühle Nacht hinaus, wo sie sich zusammen unter den sternenübersäten Himmel setzten. Obwohl die Sternbilder ganz anders waren, als er sie von Poritrin kannte, war für ihn zumindest das Band der Milchstraße ein vertrauter Anblick.
    »Ich habe meine Frau irgendwo da draußen zurückgelassen.« Er wusste nicht einmal, wo am kosmischen Firmament er die Welt finden sollte, auf der er den größten Teil seines Lebens verbracht hatte. Mit einem einzigen Satz hatte das Raumfaltschiff sie quer durch die Galaxis

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