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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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symbolisierten. Serena blickte durch das Fenster hinaus. So viele Menschen folgten ihr blind in jede Gefahr. Vorian Atreides war zurückgekehrt, um den Djihad-Rat über seine Bemühungen, die Unverbündeten Planeten zu stärken, zu informieren. Außerdem brachte er die schreckliche Neuigkeit von einer weiteren wahllos vernichteten menschlichen Kolonie mit – diesmal hatte es den Bergwerksasteroiden Rhisso getroffen. Sein Bericht rief große Bestürzung hervor. Betäubungsgas war in die mit Atmosphäre gefüllten Kuppeln gepumpt worden, und wie es schien, waren die meisten Kolonisten entführt worden, bevor die Anlage zerstört worden war.
    Vor stand vor Serena, als er zum Ende seines Berichts kam. Iblis Ginjo nahm die Worte mit schockiertem Ausdruck auf, aber sie sah, dass seine Augen funkelten, als wäre die Nachricht gar nicht so schlecht für ihn. Sie hatte gemischte Gefühle, was ihn betraf. Obwohl einige seiner Aktionen fragwürdig waren, wusste sie, dass Iblis' Enthusiasmus für den Djihad niemals nachlassen würde. Besorgt wandte Serena den Blick ab, dann sah sie ihn wieder an. Diesmal erkannte sie nur Trauer in seiner Miene.
    Vor spekulierte, dass die Bewohner von Rhisso von den Denkmaschinen zu einer fernen Welt verschleppt worden waren, weil dort menschliche Arbeitskräfte benötigt wurden. Das klang für Serena sinnvoll. Trotzdem war sie ins Grübeln gekommen ...
    »Die Beweise, die Primero Atreides mitgebracht hat, werden die Menschen in der ganzen Liga erzürnen, und wir können auf zahlreiche neue Rekruten hoffen, die den Kampf fortsetzen werden«, sagte Iblis tröstend. »Sei dir gewiss, dass du niemals allein bist, Serena.«
    Serena jedoch empfand starken Zorn und Tatendrang. Die Nachricht von diesem tragischen Unglück würde das Volk wieder in Rage versetzen, aber sie glaubte nicht, dass das genügte. Vielleicht wurde dadurch sogar eine neue Protestwelle gegen den Krieg ausgelöst. Seit der Vernichtung des Terra-Omnius waren über dreißig Jahre vergangen.
    Warum haben wir den Sieg noch nicht errungen?
    »Ich wünschte, ich hätte Milliarden leidenschaftlicher Kämpfer und nicht nur ein paar Millionen. Aber es gibt noch einen anderen Weg zum Triumph.« Sie hob den Kopf und sah Iblis voller Entschlossenheit an. »Ich werde ihn beschreiten, indem ich uns ein paar neue Verbündete beschaffe. Mächtige Verbündete.«

85
     
    Zwischen Leben und Tod verläuft nur eine dünne Linie. In jedem Augenblick ist ein Mensch nur einen aussetzenden Herzschlag oder einen röchelnden Atemzug von der ewigen Finsternis entfernt. Wer dies versteht, ist bereit, große Risiken einzugehen. Wenn ich Soldaten für den Djihad rekrutieren wollte, würde ich diese Lehre verbreiten und ihre Konsequenzen bis zum Letzten ausnutzen.
    Erasmus,
    aus ungeordneten Labordateien
     
     
    »Das wird mir mehr Schmerzen bereiten als dir«, sagte Erasmus, als er den Jungen drängte, sich auf einen Labortisch zu legen. »Vertrau mir, wenn ich sage, dass es nur zu deinem Besten geschieht.«
    Gilbertus leistete keinen Widerstand. »Natürlich vertraue ich Ihnen, Sir.« Dennoch blickte er sich nervös um, als Erasmus ihm Klammern um die Handgelenke und Fußknöchel und den Brustkorb legte. Der junge Mann hatte genügend Experimente des unabhängigen Roboters miterlebt, um zu wissen, dass die Erfahrung keineswegs angenehm sein würde.
    Dann holte Erasmus einen Rollwagen, auf dem sich Zylinder mit grellfarbenen Flüssigkeiten, neuromechanische Pumpen, automatische Sonden und lange, spitze Nadeln befanden. Viele Nadeln.
    »Es ist wichtig, dass ich dies tue.« Er schwenkte einen flexiblen Metallarm vom Rollwagen über den Torso des Jungen. Er wusste, dass er Omnius vorher um Erlaubnis hätte fragen sollen, aber er wollte vermeiden, dem Allgeist seine Motivationen erklären zu müssen.
    Manche Dinge sollten privat bleiben, dachte er.
    »Ich möchte, dass du mir anschließend deine Empfindungen beschreibst. Ich bin sehr neugierig darauf.«
    »Ich werde mir Mühe geben, Mr. Erasmus.« In seiner Stimme lagen Nervosität und Furcht.
    Stahlspitzen schoben sich aus dem flexiblen Arm und drangen dem jungen Mann in Hals und Brust. Als sie nach seinen inneren Organen suchten, keuchte er, wollte schreien, aber er zwang sich dazu, die Schmerzen zu ertragen. Sein gequälter Gesichtsausdruck machte Erasmus traurig. Der Roboter hatte nie zuvor Skrupel empfunden, wenn er die Schmerzreaktionen seiner Versuchspersonen beobachtet hatte ... aber Gilbertus war mehr

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