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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Serena ihn bemerkte, winkte sie ihn herbei. Es tat gut, sie einmal allein zu sehen, wenn sie nicht von all ihren weiblichen Wächtern umringt – erdrückt – wurde.
    Vor nahm einen tiefen Atemzug und erinnerte sich an den warmen, sauberen Regen. Seine feuchten Schuhe quietschten bei jedem Schritt, und das Echo des Geräusches hallte durch den Saal. Er fand, dass dieser Ort ein seltsamer Treffpunkt für die drei war.
    Wie gewöhnlich machte Xavier einen besorgten Eindruck, obwohl seine militärische Disziplin, die er sich im jahrzehntelangen Dienst angeeignet hatte, ihm dabei half, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten. Er war so ein ernster Mann! Als Vor seinem Freund die Hand schüttelte und ihm auf den Rücken klopfte, warf Xavier der berühmtesten Frau des bekannten Universums einen irritierten Seitenblick zu.
    Sie trat zurück in die geodätische Sprechermulde und aktivierte die Verstärker. Kurz darauf wurde ihr Bild auf die Innenwände projiziert, das Bild der verehrten Priesterin, die segnend wie eine Göttin auf ihr Volk herabblickte.
    Xavier setzte sich auf einen Platz in der ersten Reihe, und Vor ließ sich neben ihm nieder. Er warf lässig seinen feuchten Mantel über einen anderen Stuhl. »Was ist los? Was hat sie vor?«
    Xavier seufzte und schüttelte den Kopf. »Wieder eine neue Idee.« Er saß kerzengerade da und blickte zu Serenas Bild auf. Vor schürzte die Lippen, nickte anerkennend und dachte an das, was sie schon alles erreicht hatte. Sie trat wie eine Königin auf, eine elegante Frau mit einer Spur jener Hochmütigkeit, die unter Aristokratinnen häufig zu finden war. Ihr Bild schien direkt auf die zwei Armada-Offiziere zu blicken, wie eine übergroße lebendige Version von ihr.
    »Willkommen, meine Herren«, sagte sie über das Lautsprechersystem. Ihre Worte hallten durch den großen Saal. »Ich komme mir vor, als wäre ich wieder neunzehn und würde zum ersten Mal zum Parlament sprechen. Es ist kaum zu glauben, wie viel Zeit seitdem vergangen ist, wie viel seitdem geschehen ist.«
    »Du bist immer noch wunderschön.« Vor hob die Stimme, damit sie ihn hören konnte.
    Xavier schien trotz seiner unerklärten Missbilligung dasselbe zu denken, auch wenn er nicht dazu neigte, solche Dinge unbedacht auszusprechen. Vor langer Zeit hatte Serena sich von der Zuneigung beider Männer abgewandt, und sie alle hatten sich in unterschiedliche Richtungen weiterentwickelt. Der Djihad war ihnen dazwischengekommen. Vor runzelte wehmütig die Stirn und dachte an Leronica Tergiet auf Caladan. Er hätte ihr längst einen Brief schreiben sollen, obwohl sie ihn mittlerweile vermutlich schon vergessen hatte. Vielleicht sollte er ihr beim nächsten Mal ein extravagantes Paket schicken ... Er war überzeugt, dass er mit ihr ein gutes Leben hätte führen können, aber er hatte diese Frau aus demselben Grund verloren: wegen des Djihad.
    Nun waren die drei wieder zusammengekommen, und trotz ihrer unterschiedlichen Entwicklungen waren sie im Kern ihres Wesens gleich geblieben. Als Vor Serena betrachtete, sah er sie immer noch genauso wie damals, als er ihr in Erasmus' Villa begegnet war. Sie hatte ihm keinerlei Respekt entgegengebracht, obwohl er die Stellung eines Trustees bekleidet hatte. Er schmunzelte bei der Erinnerung, wie sie sich als einfache Haussklavin aufgeführt hatte! Schon damals hatte er ihre Stärke bewundert ... und später hatte sie all ihre Kraft gebraucht, um die schrecklichen Ereignisse zu überleben, die ihr an jenem Ort widerfahren waren.
    »Ich habe euch herbestellt, weil wir über eine äußerst wichtige Entwicklung reden müssen«, sagte sie. Doch als sie über das Pult auf die beiden Männer blickte, erkannte Vor eine auffällige Härte an ihr, eine störrische Haltung des Kinns.
    »Jetzt kommt's«, sagte er leise zu Xavier.
    Unvermittelt schaltete Serena die Verstärker ab und lief zu den Primeros hinüber. »Hier wurde ein neues Lautsprechersystem installiert. Ich wollte es vor der morgigen Sitzung testen. Iblis hat mir bei der Stimmkontrolle geholfen, damit ich die maximale Wirkung auf das Publikum ausübe. Wie war meine Intonation?«
    Vor spendete ihr mit spöttischer Miene Applaus, doch aus dem Augenwinkel sah er, dass sein Freund nicht lachen konnte. »Gut genug für deine Ankündigung«, sagte Xavier.
    »Es gibt wirklich etwas sehr Wichtiges, worum ich euch beide bitten möchte«, sagte sie. »Die Firma VenKee Enterprises hat eine Flotte von Sternenschiffen gebaut, die praktisch ohne

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