Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
Raumfaltschiffen, die von meiner Frau entwickelt und von meiner Firma finanziert wurden. Das ist keine übertriebene Forderung.«
Ginjo trommelte mit den Fingern auf dem Tisch. »Machen wir uns nichts vor. Wenn die Sicherheitsprobleme irgendwann gelöst werden, wird Ihre Technik die bevorzugte Methode sein, um von Stern zu Stern zu reisen. Jede andere Technik würde vom Markt verschwinden.«
»Wenn es die schnellste und zuverlässigste Raumfahrtmethode ist, warum sollte meine Firma dann nicht davon profitieren?« Venport verschränkte die Arme über der Brust.
Serena hatte jedoch genug von der Diskussion. »Wir vergeuden unsere Zeit. Er kann seine alleinigen Vermarktungsrechte und sein Monopol haben – aber erst, nachdem der Djihad vorbei ist.«
»Wie kann ich mir sicher sein, dass er jemals vorbei sein wird?«
»Dieses Risiko müssten Sie eingehen.«
Ihrem Gesichtsausdruck konnte Venport ansehen, dass sie ihm keinen Zentimeter mehr nachgeben würde. »Einverstanden, aber die Rechte gehen auf meine Erben über, wenn ich vor dem Ende des Djihad sterben sollte.«
Serena nickte. »Iblis, sorgen Sie dafür, dass die entsprechenden Verträge vorbereitet werden.«
Schließlich konnte der clevere Venport auch noch das Recht aushandeln, zumindest einen Teil seiner Frachten mit ausgewählten Militärschiffen transportieren zu dürfen. Obwohl er ursprünglich gar kein Interesse an diesen Verhandlungen gehabt hatte, gewann Aurelius Venport nach dem Abschluss der Gespräche den Eindruck, dass die Verträge ihn zu einem sehr, sehr reichen Mann machen würden.
* * *
Die Belohnung kam für ihn völlig unerwartet.
Der Parlamentssaal war mit Fahnen geschmückt, und gewöhnlichen Bürgern war es erlaubt worden, im Hintergrund zu stehen, um die planetaren Abgeordneten sehen zu können. Tausende hatten sich draußen auf dem Gedenkplatz versammelt und verfolgten die Ereignisse über riesige Bildschirme.
Zufa Cevna saß neben Venport in der ersten Reihe, hinter der sich die weiteren Sitze in konzentrischen Ringen erhoben. Mit ihrem bleichen Haar und den blassen Zügen sah sie wie die Verkörperung statischer Elektrizität aus, und ihre strahlende Aura ließ keinen Zweifel daran, dass sie die mächtigste Vertreterin aller Zauberinnen von Rossak war.
Sie blickte auf ihn herab, und der Blick ihrer hellen Augen ließ ihn schwindeln. »Du bist jetzt ein großer Held, Aurelius. Dein Name ist auf den Lippen aller Djihadis, die für die Freiheit kämpfen. Das ist von großer historischer Bedeutung.«
Er schaute auf die Sprecherbühne und die beeindruckend gewandeten Würdenträger. »Ich habe mir bisher nie große Gedanken über die Geschichte gemacht, Zufa. Ich bin schon damit zufrieden, wie sich dadurch mein tägliches Leben verändert.« Er rückte seinen Rüschenkragen und das hochoffizielle Wams zurecht. »Du und Norma hatten Recht. Ich war kurzsichtig und egoistisch. Wenn der Löwenanteil unseres Vermögens nicht für kommerzielle, sondern für militärische Zwecke eingesetzt wird, ist das ein Rückschlag – aber letztlich wird VenKee Enterprises dadurch viel stärker werden.«
Sie nickte. »Patriotismus zahlt sich immer aus, Aurelius. Das scheinst du allmählich verstanden zu haben.«
»Richtig.« Ursprünglich hatte er gedacht, dass der Orden nicht mehr als ein Trostpreis wäre, ein Stück Tand, das ihn glücklich machen sollte, weil er ein solches Opfer gebracht hatte. Er hatte nicht erkannt, dass er ihm in den Augen der Menschen einen höheren Status verschaffen würde. In Zukunft würden sich nur noch wenige Kunden für einen seiner Konkurrenten entscheiden, wenn es darum ging, Waren transportieren zu lassen.
Er konnte es kaum erwarten, zu den Werften zurückzukehren, um alles auf die neue Situation vorzubereiten und eine genaue Inventur zu machen, damit er die lukrativste Fracht bei den militärischen Missionen seiner Raumfaltschiffe transportieren lassen konnte. Seine Waren würden auf Abruf ausgeliefert werden, je nach verfügbarem Platz. Yorek Thurr, der in der Djipol die Fäden zog, hatte für Aurelius und Zufa bereits eine kleine Raumyacht organisiert, die sie nach Kolhar zurückbringen sollte. Sie würden unmittelbar nach der Ordensverleihung aufbrechen.
Er hörte sich unbewegt die Eröffnungsreden an. Im Augenblick hielt der Große Patriarch Iblis Ginjo mit seiner volltönenden Stimme einen flammenden Appell. Danach wandte sich Serena Butler an die Menge. Sie stand in ihrem bekannten rot besetzten
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