Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
Asteroidenkruste und griffen nach ihnen. Venport hatte eine solche Waffe noch nie erlebt. Die Strahlen lähmten die ohnehin kaum noch arbeitenden Triebwerke und ließen die Reste der vorhandenen Systeme durchbrennen. Das Cockpit versank in Dunkelheit.
Zufa war aschfahl vor Angst geworden, wie Aurelius im schwachen Sternenlicht sah, das durch die Sichtscheibe drang. Sie konnten nicht mehr manövrieren, und selbst die Notbeleuchtung war deaktiviert worden. »Alles ist tot, sogar die Lebenserhaltung. Wir sind völlig hilflos.«
Venport blickte auf leere Bildschirme und wusste, dass auch die Selbstvernichtungssequenz gelöscht war. »Ich hätte früher handeln sollen.«
Der gigantische Asteroid hatte sie erreicht und schob sich nun auch über die durchsichtige Pilotenkanzel, bis sie völlig umschlossen waren. Traktorstrahlen zogen sie in den gähnenden Abgrund und durch einen tiefen Schacht in einen Innenraum. Venport sah Lichter, die wie Glühwürmchen an ihnen vorbeizogen, technische Systeme ... und mehrere reglose mechanische Laufkörper, deren Anschlüsse darauf warteten, dass sie mit einem Gehirnbehälter ausgestattet wurden.
»Es ist ein anderes Cymek-Schiff«, sagte Zufa mit matter Stimme. »Es überrascht mich nicht, dass es unter ihnen verschiedene Fraktionen zu geben scheint. Ich will gar nicht daran denken, was Xerxes mit Norma angestellt hat.«
»Verdammt«, sagte Venport, »selbst wenn wir keine Details über die Raumfalttechnik ausplaudern können, wären wir immer noch wertvolle Geiseln für die Cymeks.«
Er sah eine Entschlossenheit in Zufas Gesicht, die ihn an die Zeit erinnerte, als sie die ersten Einsatzkommandos aus Zauberinnen trainiert hatte, die als telepathische Waffen gegen die verhassten Maschinen mit menschlichen Gehirnen eingesetzt werden sollten.
»Wir können immer noch zu Helden werden.« Sie wollte ihn nicht ansehen, sondern starrte geradeaus, während sie immer tiefer in den Asteroiden hineingezogen wurden.
»Die Selbstvernichtung ist deaktiviert«, sagte er.
»Meine nicht«, antwortete sie. Dann sagte sie nichts mehr.
Als sich Metallschotts hinter ihnen schlossen, wurde der Raum in grelles Licht getaucht. Die gewölbten Wände waren mit spiegelnden Kristallen besetzt, die das Licht wie durch eine Diamantenlinse brachen. Zufa und er saßen im Cockpit, kniffen geblendet die Augen zu und öffneten sie wieder einen winzigen Spalt.
Schließlich erkannten sie eine Bewegung in einem der Tunnel, ein funkelnder Laufkörper, der großartiger und schillernder war als alle Cymek-Monstrositäten, die sie bisher gesehen hatten. Zufa zog die Oberlippe zurück, als sie an das verräterische menschliche Gehirn dachte, das sich in dieser extravaganten Gestalt befand, die an einen Drachen erinnerte.
Dann wurde ihr Gesichtsausdruck ruhig und klar, und sie sah Venport an. »Es wird nicht mehr lange dauern.« Sie schloss die Augen und konzentrierte sich.
»Sollten wir nicht abwarten, was dieses Wesen will?«
»Es ist ein Cymek «, sagte sie mit einer Stimme, die von lebenslangem Hass erfüllt war. »Wir wissen, was es will.«
Der Drache näherte sich ihrem Schiff und versuchte die Luke von außen zu öffnen, was sich aufgrund der Verriegelung und der ausgefallenen elektronischen Systeme jedoch als schwierig erwies. Also setzte der Cymek leistungsfähigere Werkzeuge ein, um sich durch das Schott zu schneiden.
Da im Schiff nichts mehr funktionierte, konnte Venport weder einen Notruf senden, noch mit der Denkmaschine Kontakt aufnehmen. »Wir sind gefangen«, sagte er.
»Aber nicht hilflos.« Zufa atmete ein paarmal tief durch, und ihre Haut wurde durchscheinend, als würde sie in einem inneren Licht erstrahlen. Sie ergriff Venports Hand. Er spürte, dass ihre Finger heiß waren. Ihr Haar bewegte sich knisternd mit statischer Elektrizität.
»Norma hat gelernt, diese Kräfte zu kontrollieren«, sagte sie. »Von allen meinen Zauberinnen weiß nur meine Tochter, wie man eine solche Entladung überlebt. Bedauerlicherweise besitze ich diese Fähigkeit nicht.«
Ihre parapsychische Energie sammelte sich und näherte sich einem kritischen Punkt. Sie hatte vielen Frauen beigebracht, wie man einen mentalen Schlag gegen die verhassten Cymeks ausführte. Angesichts seiner Macht musste dieses Drachenwesen ein sehr bedeutender Feind sein, vielleicht sogar einer der überlebenden Titanen.
Ein Feind, für dessen Auslöschung es sich zu opfern lohnt.
Der Cymek hatte das Schott aufgerissen und versuchte nun,
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