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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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»Ich hatte darum gebeten, die Kogitorin zu sprechen. Ich bin mir sicher, dass wir viele Gedanken auszutauschen haben.« Er grinste, und heimlich sehnte er sich nach der Art von Kontakt, die er mit dem großen, brillanten Kogitor Eklo vor der schrecklichen Rebellion auf der Erde gehabt hatte.
    Doch Iblis' gegenwärtige Arbeit war weitaus anspruchsvoller als seine früheren, unbeholfenen Anstrengungen, die Sklaven zu einem Aufstand gegen ihre Herren aufzustacheln. Er konnte die Aufgabe nicht selbst vollbringen, doch er war überzeugt, dass die Kogitorin ihm helfen konnte – wenn er Kwyna nur überzeugen konnte, ihren unermesslichen Verstand mit ihm zu teilen. Bislang jedoch war das uralte Philosophen-Gehirn zurückhaltend und reserviert geblieben, als wäre sie nicht bereit, die guten Gründe für Iblis' Handlungen einzusehen.
    »Kwyna war beschäftigt«, antwortete der Sekundant, der den Konservierungsbehälter hielt. Eine wulstige Narbe verlief auf einer Gesichtsseite von der Schläfe bis zum Kinn. Regentropfen besprenkelten seine Robe.
    »Natürlich, genauso, wie der Djihad mich beschäftigt hält. Aber wir stehen doch auf derselben Seite, nicht wahr? Wir sind Verbündete ... vielleicht sogar Kollegen.«
    Mit dreister Vorfreude hob Iblis einen Teil des schützenden Tuchs, um das versiegelte Gefäß zu enthüllen, das ein rosafarbenes, in blauem Elektrafluid schwimmendes Gehirn enthielt. Die dicke Narbe des Mönchs zuckte, als er das Gesicht verzog, und seine dunklen Augen wurden hart. Doch er widersetzte sich dem Großen Patriarchen nicht.
    »Kogitorin Kwyna?« Iblis sprach direkt zu Kwynas verschlossenem Behälter. »Warum treten wir nicht aus diesem lästigen Regen und gehen irgendwohin, wo wir reden können? Ich brauche Sie, damit Sie mich erleuchten.«
    Kwynas körperloser Verstand war ein unermessliches Reservoir an Wissen und Verständnis, so wie es auch Eklos gewesen war. Vielleicht würde sie sich bereit erklären, ihn zu unterweisen, wenn er die Informationen auf die richtige Art verwendete. Iblis hatte eine Hand voll früherer esoterischer Offenbarungen der Kogitorin gelesen, und jetzt musste er sich vergewissern, dass seine Interpretationen ihrer Gedanken richtig waren.
    Obwohl er Kwynas Verdruss über sein aufdringliches Interesse spüren konnte, sehnte er sich danach, der Kogitorin intellektuell näher zu sein, all dem wunderbaren Wissen und der Philosophie. Seine Stimme wurde dünn und begierig. »Bitte?«
    »Warten Sie, Großer Patriarch.« Die Augen des narbigen Mönchs wurden glasig, als er mit dem ehrwürdigen Gehirn kommunizierte.
    Der Sekundant, der den kalten, stärker fallenden Regen ignorierte, sprach mit rauer, kehliger Stimme, als die Kogitorin über ihn kommunizierte. »Großer Patriarch, Sie wollen mich über Schriften und alte Texte befragen. Das spüre ich in Ihrer Stimme, in Ihren Handlungen und in jedem Ihrer Atemzüge.«
    Iblis nickte beeindruckt. »Ich bin von den alten Muadru-Prophezeiungen fasziniert, weil sie auf unsere turbulenten Zeiten so erstaunlich zutreffen. Bei meiner Lektüre habe ich zahllose Rechtfertigungen für den Heiligen Krieg gegen die Denkmaschinen gefunden. Ihre eigenen Schriften und Reden haben mich inspiriert, viele tapfere Kämpfer auf unsere Schlachtfelder zu schicken.«
    Die Kogitorin wirkte bestürzt. »Diese Gedanken hatten niemals eine Bedeutung für Ihren Djihad.«
    »Sind gewisse Gedanken nicht zeitlos? Besonders Ihre, Kwyna?« Inzwischen hatte der prasselnde Regen jeden durchnässt. Einer der Djipol-Mitarbeiter gab dem Großen Patriarchen ein Tuch, mit dem er sich das Gesicht abtrocknete, während er fortfuhr. »In einem Ihrer Manifeste schrieben Sie über den kollektiven Irrsinn des Krieges, dass mit eindrucksvollen Täuschungen gearbeitet wird, um den Sieg zu erlangen. Ich habe versucht, dieses erhabene Ziel zu erreichen, für das Sie eintreten. Mit ein bisschen Erfolg, wie ich erfreut sagen darf. Doch nun möchte ich auf eine höhere Ebene gelangen.«
    »Ich habe niemals eine solche Praxis befürwortet. Es war lediglich einer von vielen Gedanken, die ich als Beispiel anführte«, erwiderte Kwyna. »Sie haben meine Worte aus dem Zusammenhang gerissen. Haben Sie die ganze Schriftrolle gelesen, Iblis Ginjo? Ich glaube, sie ist mehrere Millionen Worte lang, und es kostete mich Jahrhunderte, sie zusammenzustellen.«
    »Ich habe sie auf Ideen überflogen. Sie haben mich inspiriert.«
    »Bedeutende Vorstellungen müssen in ihrer Gesamtheit aufgenommen

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