Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
Pflegebruder Vergyl dachte, doch er wahrte seine stoische Haltung. Aufrecht stehend, ein pflichtbewusster Soldat in jedem Aspekt seines Verhaltens, grüßte er die Menge.
* * *
Jede Welt in der Liga der Edlen blieb in höchster Alarmbereitschaft. Im letzten Vierteljahrhundert war die Hauptstadt Zimia zweimal das Ziel heftiger Angriffe gewesen – ein erster Überfall durch Cymek-Kampfmaschinen, als die junge Serena gerade Mitglied des Liga-Parlaments geworden war, und erneut ein paar Jahre nach der atomaren Zerstörung der Erde. Doch die Menschen hatten beide Male überlebt.
Es gab keinen sicheren Hafen im tosenden Meer von Serenas Djihad. Ihr Volk konnte niemals ausruhen, niemals aufhören, bevor nicht die Geißel der Denkmaschinen für immer eliminiert war.
Als sie wie ein Engel durch ein salusanisches Militärkrankenhaus vor Zimias Toren schritt, fühlte sie sich entschlossener denn je. Nach all den farbenfrohen Blumen zur Feier und Verehrung für Manion machte der Anblick von verwundeten Soldaten auf Krankenbetten ihr wieder die Dringlichkeit der Lage bewusst.
Menschen waren letztlich verwundbar und gezwungen, ihr Leben in zerbrechlichen Körpern zu verbringen, die die Denkmaschinen leicht zerstören konnten. Ihr ermordeter Sohn war das berühmteste Beispiel, doch der kleine Manion war nicht das erste Kind gewesen, das von den Maschinen brutal misshandelt worden war, und auch nicht das letzte. Und er hatte nicht so viel gelitten wie manche andere. Sie wusste, wozu Omnius und Erasmus fähig waren. Doch der Tod des kleinen Jungen hatte Billionen von Menschen dazu bewegt, sich unter Serenas Banner zu versammeln und gegen die Maschinen zu kämpfen. Sie stieß einen tiefen Seufzer über die schrecklichen Verluste ihres Volkes aus.
Serena trug ein einfaches weißes Krankenhauskleid, mit einer roten Version der offenen Hand, des Symbols der Liga, am Aufschlag. Sie verteilte ihr wohlwollendes Lächeln, sanfte Worte und freundliche Berührungen an die Soldaten, während sie von Bett zu Bett ging.
Ein Mann hatte beide Arme in einer Artillerieexplosion verloren und lag im Koma. Während sie an seinem Bett verweilte, hielt Serena eine kühle Hand an sein bandagiertes wächsernes Gesicht und sagte ihm, wie stolz sie auf alles war, das er geopfert hatte.
Ein junger braunhäutiger Arzt kam an das Krankenbett und überprüfte die Werte auf der Phalanx von Instrumenten. Ein Schild am Revers seines weißen Hemdes identifizierte ihn als Dr. Rajid Suk, einer der begabtesten unter den neuen Sanitätsoffizieren. »Es tut mir Leid, aber er kann Sie nicht hören.«
»Doch, er kann.« Unter den Fingerspitzen spürte Serena die Wange des Patienten zucken. Die Augenlider öffneten sich flatternd. Der Mann stöhnte vor Verwirrung und Schmerz. Einige Patienten sprachen von einem Wunder.
»Es gibt so viele Arten zu heilen«, sagte Dr. Suk und rief nach seinen Kollegen. »Serena, Ihr habt diesen Mann aus dem Koma erweckt.«
Der Patient wurde sich seiner schlimmen Verletzungen bewusst und wimmerte klagend. Am Krankenbett regulierten sich automatisch die intravenösen Leitungen und Sonden, um seine Lebenswerte zu verbessern. Eine Krankenschwester trat vor und drückte ihm ein weißes Beruhigungspflaster auf die Brust. Als die sedierende Wirkung einsetzte, blickte der Mann flehend zu Serena auf. Sie massierte seine Stirn und sprach flüsternd mit ihm ...
Als er wieder weggedämmert war, unterhielt sich Serena leise mit Dr. Suk. »Ist er als Empfänger von Ersatz-Gliedmaßen vorgesehen?«
»Nach so vielen Schlachten haben wir einen Engpass an Organen, Gliedmaßen und anderen Ersatzkörperteilen. Die Organfarmen auf Tlulaxa können die Nachfrage nicht decken.« Der Arzt schüttelte traurig den Kopf. »Es könnte ein Jahr oder länger dauern, bis er auch nur als Kandidat eingestuft wird.«
Sie hob mit wütender Entschlossenheit den Kopf. »Ich werde mit den Abgeordneten von Tlulaxa reden. Sie geben vor, unsere Verbündeten zu sein, und sie müssen ihre Organfarmen expandieren, um uns mit dem Nötigen zu versorgen. Egal, was es kostet. In diesem Kampf für die gesamte Menschheit müssen sie eng mit uns zusammenarbeiten und dabei nötigenfalls auf ihre satten Gewinne verzichten, um denen zu helfen, die ihr Leben für unsere Freiheit riskieren!« Sie hob ihre Stimme, sodass die verwundeten Soldaten sie hören konnten. »Ich garantiere, dass Sie alle Organe und Gliedmaßen erhalten werden, die Sie benötigen. Ich werde es von den
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