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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Vorteile, den sie gegenüber Denkmaschinen haben ... bis ich einen Weg finde, alle ihre Sinne nachzuahmen. Und ihre Empfindungen.
    Erasmus,
    Reflexionen über biologische Intelligenzen
     
     
    Der Roboter Erasmus verfügte über die vollständigen Aufzeichnungen aller Gespräche, die er je geführt hatte. Omnius hatte seine eigenen Dateien, einschließlich der Gespräche zwischen den beiden, doch Erasmus vermutete, dass die Aufnahmen nicht in jeder Einzelheit übereinstimmten.
    Der autonome Roboter zog es vor, seine eigenen Gedanken wachsen und sich entwickeln zu lassen, statt regelmäßige Updates von Omnius zu erhalten. Wie der Allgeist war er eine sich selbst weiterentwickelnde Denkmaschine – und wie Omnius verfolgte er seine eigenen Pläne.
    Zur Zeit saß Erasmus im warmen roten Sonnenschein auf der Terrasse seiner Villa auf Corrin und bewunderte den Panoramablick auf die zerklüfteten kahlen Berge in der Ferne. Da er sie bereits vor Jahrhunderten erkundet hatte, erinnerte er sich genau an die schroffen Profile, die steilen Abhänge und Schluchten. In den frühen Jahren seines Maschinenlebens war er dort gefangen gewesen, eingeschlossen in einem tiefen Spalt, eine Prüfung, die zur Entwicklung seines unabhängigen Wesens geführt hatte.
    Nun hatte der Roboter kein Bedürfnis mehr, die Berge zu besteigen oder die Wildnis zu erforschen. Stattdessen kartographierte er die unbekannte und verwirrende Landschaft der menschlichen Psyche. Angesichts so vieler Möglichkeiten der Erkenntnis musste Erasmus Prioritäten setzen, insbesondere jetzt, da Omnius ihm aufgetragen hatte, sich auf das Phänomen des religiösen Eifers zu konzentrieren, einer offenkundigen Form des Wahnsinns.
    Eine Haussklavin tauchte mit Lappen und Flaschen im Arm auf. Sie war wohlgenährt, eine dunkelhäutige Frau mit leuchtend grünen Augen. Erasmus stand auf, löste sein karmesinrotes Gewand und ließ es auf die Schieferfliesen zu seinen Füßen fallen. »Ich bin soweit.«
    Die Sklavin machte sich an die Arbeit und polierte die schimmernde Platinhaut des Roboters. Zufrieden bemerkte er, wie das rötliche Sonnenlicht des roten Riesen wie der Widerschein eines Freudenfeuers auf seinem Körper glänzte. Sein Flussmetallgesicht bildete ein breites Lächeln.
    Sein Ausdruck wechselte, als Omnius' Stimme über ihm ertönte. »Ich habe dich gefunden.« Eines der mobilen Wächteraugen glitt näher heran. »Du siehst aus, als würdest du dich entspannen. Eiferst du den dekadenten Menschen des Alten Imperiums nach? Vielleicht dem gestürzten Imperator?«
    »Nur um diese Spezies besser zu erforschen, Omnius. Nur um dir zu dienen. Während dieser Wartungsprozedur habe ich die Daten ausgewertet, die ich über Religionen gesammelt habe.«
    »Sag mir, was du gelernt hast, da du nun die Autorität auf diesem Gebiet bist.«
    Erasmus hob den Arm, damit die Sklavin ihn besser polieren konnte. Sie verwendete nicht ätzende Chemikalien und weiche Ledertücher. Die Frau konzentrierte sich auf die Arbeit und schien überraschend gelassen, wenn man bedachte, dass seine letzte Poliersklavin versehentlich seine Flussmetallhaut mit einem Fingernagel angekratzt und Erasmus ihr daraufhin mit einer Blumenvase den Schädel eingeschlagen hatte. Der Kopf der Frau hatte eine überraschende Menge Blut enthalten, und fasziniert hatte er zugesehen, wie es aus ihr herausgelaufen war, bis sie aufgehört hatte, zu zucken und sich zu winden ...
    »Ich halte mich selbst noch nicht für eine Autorität auf dem Gebiet der menschlichen Religion. Um dieses Ziel zu erreichen, brauche ich Erfahrungen mit menschlichen Ritualen aus erster Hand. Vielleicht gibt es eine nicht greifbare Eigenschaft, die nicht in den Daten verzeichnet ist, die ich ausgewertet habe, da ich dort keine Antworten gefunden habe. Ich muss mit wirklichen Priestern und Mullahs sprechen. Historische Aufzeichnungen sind unzulänglich für ein Verständnis dieser subtilen Angelegenheiten.«
    »Du hast aus den dokumentierten Ereignissen mehrerer Jahrtausenden nichts gelernt?«
    »Eine bloße Faktensammlung führt nicht immer zum Verständnis. Ich weiß, dass Menschen häufig aus religiösen Gründen Krieg geführt haben. Sie scheinen sich hartnäckig zu weigern, in solchen Streitfällen einen Kompromiss anzustreben.«
    »Menschen sind von Natur aus kampflustig. Obwohl sie vorgeben, Frieden und Wohlstand zu schätzen, wollen sie in Wirklichkeit lieber kämpfen.«
    »Eine beeindruckende Analyse«, sagte Erasmus.
    »Da wir nicht

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