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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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deuten konnten. »Und seid ihr euch dessen bewusst, dass wir euch, wenn ihr zurückkehrt, um uns daran zu erinnern, ein weiteres Mal in die Flucht schlagen werden.«
    Während die Omnius-Flotte abdrehte, schwebten im eisigen All rings um Richese über hundert beschädigte oder deaktivierte Roboter-Raumschiffe. Die Wracks bildeten ein Navigationsrisiko, aber vielleicht konnten Agamemnon und seine Cymeks sie als orbitale Barrikade nutzen. Ihre Basis ließ sich gar nicht gut genug sichern.
    Doch die Cymeks erkannten, dass der Roboter-Flottenkommandeur keine leere Drohung ausgesprochen hatte. Ohne Zweifel würden die Denkmaschinen zurückkehren, und zwar mit genügend Feuerkraft, um den Sieg zu erzwingen. Agamemnon sah ein, dass er mit den anderen Titanen Richese verlassen und andere Welten in Beschlag nehmen musste, abgelegenere Planeten, auf denen sie unangreifbare Festungen errichten und von denen aus sie ihr Territorium erweitern konnten. Dadurch musste es möglich sein, sich Omnius für geraume Zeit zu entziehen.
    Der General würde die Angelegenheit mit Juno und Dante diskutieren, aber nun galt es, schnell zu handeln. Omnius mochte schwerfällig und berechenbar sein, aber in jedem Fall kannte er keine Gnade.
     
    Erst erheblich später, nach der Rückkehr in die Stadt, während der Einschätzung der durch den Roboter-Angriff verursachten Schäden, entdeckte Agamemnon zu seiner Verärgerung, das der Pilot des einzelnen Raumschiffs gar kein überehrgeiziger Neo-Cymek gewesen war.
    Nach sechsundfünfzig Jahren der Gefangenschaft war der unabhängige Roboter Seurat schließlich geflohen und hatte sich zur Denkmaschinen-Raumflotte durchgeschlagen.

5
     
    Gott belohnt den Hingebungsvollen.
    Sprichwort von Arrakis
     
     
    Obwohl sich ihr Vorstellungsvermögen kaum auf das Universum beschränken konnte, verließ Norma Cevna nur selten ihr überfülltes Konstruktionsbüro. Wo sie sein musste, dorthin eilte ihr Geist.
    Mit äußerster Konzentration hielt sie die Fülle ihrer Ideen auf elektronischen Zeichenflächen fest, während in der Nähe die Produktionsanlagen von Kolhar rumorten und ihre Kreationen von Arbeitern in konkrete Realität umgesetzt wurden: Raumschiff um Raumschiff, Schilde, Aggregate, Waffen. Die Verwirklichung ihrer Projekte endete nie, weil Norma selbst kein Ende fand. Und der Djihad nahm kein Ende.
    Ohne sonderliche Überraschung bemerkte sie, dass schon wieder ein neuer Morgen anbrach. Erneut hatte sie eine Nacht lang durchgearbeitet, vielleicht sogar länger. Sie hatte keine Ahnung, welches Datum geschrieben wurde.
    Draußen in den Werften von Kolhar, deren Leitung jetzt ihrem ältesten Sohn Adrien oblag, hörte sie die schweren Maschinen. Doch sie empfand den Hintergrundlärm als produktive Geräuschkulisse, keineswegs als Belästigung. Adrien war eins der fünf Kinder, die sie von Aurelius Venport hatte; seinen vier Geschwistern fehlte es an der richtigen Einstellung zum Geschäftsleben, an der erforderlichen Hingabe. Alle vier, zwei Söhne und zwei Töchter, übten Tätigkeiten bei VenKee Enterprises aus, allerdings in untergeordneten Positionen, nämlich als Handelsvertreter der Firma. Gegenwärtig weilte Adrien auf Arrakis und kümmerte sich um die Gewürzlieferungen und deren Verteilung.
    Montagetrupps bauten Handels- und Kriegsschiffe zusammen und statteten die meisten mit bewährten konventionellen Triebwerken aus. Nur wenige Einheiten erhielten einen Faltraum-Antrieb, der ein Raumfahrzeug vom einen Ort zum anderen versetzen konnte. Leider blieb dieses Antriebssystem riskant; die Verlustquote war so hoch, dass kaum jemand in Faltraumern fliegen wollte, nicht einmal – außer in extremen Notfällen – die Djihadis.
    Trotz wiederholter Rückschläge – manche hervorgerufen durch mathematische und physikalische Probleme, andere von Fanatikern – war Norma der festen Überzeugung, irgendwann die Lösung zu finden. Sie brauchte lediglich genug Zeit und Konzentration.
    Sie trat hinaus in die kühle Morgenluft, betrachtete das Chaos der Werften, aber sie hörte weder das Getöse noch roch sie die Dämpfe. Die meisten Ressourcen Kolhars gingen in den Bau neuer Raumschiffe, um den ständigen Verschleiß der Djihad-Armee zu ersetzen. Die ungeheuren Mengen an Energie, Material und Arbeitskraft, die all die zahllosen Kampfhandlungen des Krieges verschlangen, blieben sogar für Normas Verstand unfassbar.
    Früher war sie ein kleinwüchsiges, selbst von der eigenen Mutter verachtetes Mädchen gewesen.

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